1000 Moments: Mailand

Luisa Lutter Vom 13.08.2017
Kommt mit auf Entdeckungstour in die wundervolle Stadt Mailand und erlebt la dolce vita auf authentisch italienische Art. Denn hier gibt es definitiv noch viel mehr zu entdecken als Shopping und Mode.

Die schöne Stadt Mailand oder auch Milano, wie sie im Italienischen heißt, lockt zu jeder Jahreszeit. Mit 1,3 Millionen Einwohnern ist sie die zweitgrößte Stadt Italiens und bietet traumhafte Ecken und pittoreske Plätze. Egal ob ihr lieber am Wasser entspannt, auf einer der vielen Flaniermeilen entlang schlendert oder einen typischen Espresso genießt: Besonders im Sommer boomt der Tourismus hier. Doch wir nehmen euch mit auf eine Entdeckungstour abseits der ausgetretenen Pfade.

Die erste Assoziation zu Mailand steht wohl leider oftmals mit Mode und Shopping in Verbindung. Dass es jedoch noch so viel mehr zu entdecken gibt und Mailand sehr vielseitig sein kann, erfuhren wir durch unseren Interviewpartner Pietro. Er lebte sehr lange in der Stadt, ist aber mittlerweile zum Studieren nach Wien gegangen.

Der italienische Start in den Tag

Wer mit einem herrlichen Frühstück ganz im italienischen Stil starten möchte und Bella Vita so richtig zelebrieren will, der sollte unbedingt in der Pasticceria Fratelli Freni vorbeischauen, empfiehlt uns Pietro. Das sizilianische Café bietet süßes Frühstück in quirliger Atmosphäre. Hier schmieden wir die ersten Pläne, wie der Tag angegangen wird und was alles auf der Must-See-List steht.

Corso Venezia 43, 20121 Milano

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Wer Lunch bevorzugt, ist in der Via Muratori gut aufgehoben. Hier gibt es gleich drei Lokale, die euch erwarten: Giulio pane e olio, Il Piacentino und A casa Mia. Ein tolles Angebot: für zehn Euro bekommt ihr zwei Speisen inklusive Wasser, Wein und Kaffee.

Auf Entdeckungstour

Nachdem es dem Gaumen an nichts mehr fehlt, geht es weiter in die Museen. Der Kulturhunger will schließlich auch gestillt werden. Neben den bekannten klassischen Museen wie dem Palazzo Reale, dem Museo of 900 oder der Fondazione Cariplo gibt es noch ein paar weitere Schmankerln.

Habt ihr schon einmal von „Casa Museo Boschi Di Stefano“ gehört? Diese versteckte Perle ist noch ein echter Geheimtipp! Hier bekommt man einen Einblick, wie eine Mailänder Familie in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts gelebt hat. Viele Gemälde und teure Sammlungen runden den imposanten Gesamteindruck ab. Von Bildern, Skulpturen und diversen Einrichtungsgegenständen ist alles vertreten. Man wandelt mit Staunen in einem der wenigen zugänglichen großbürgerlichen Herrschaftshäuser umher. Ein weiteres Zuckerl: Der Eintritt ist kostenlos. Ihr könnt am Ende eine Spende leisten, wenn euch der Rundgang gefallen hat.

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In Pietros Augen müssen wir unbedingt einen Abstecher zum Piazza Affari machen. Hier steht ein sehr bemerkenswertes und auffälliges Monument, das sich für das eine oder andere eindrucksvolle Foto gut in Szene setzen lässt. Im Hintergrund sieht man die Börse – eine interessante Mischung, die sicherlich für Diskussions -und Gesprächsstoff sorgt.

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Wer zwischendurch nochmal einen kleinen Hunger verspürt, findet in einer der beiden folgenden Focaccia-Läden eine gute Anlaufstation. Focaccia ist ein Fladenbrot aus Hefeteig, das vor dem Backen mit Salz, Olivenöl und diversen Kräutern versehen wird. Wer es klassisch mag, wird in der Forno Ambrosiano (via Lazzaro Papi 19, 20135) satt und glücklich. Die zweite Option heißt Panificio Betlemme (Via San Vito 24, 20123). Hier gibt es die kleinere Version von Focaccia, die sich Focaccine nennt. 

Nach der Kulinarik folgt wieder Kultur: Wer sich bereits mit Leonardo da Vinci und seinen Werken beschäftigte, wird wissen, dass sein Werk „Das letzte Abendmahl“ in der Mailänder Kirche Santa Maria delle Grazie zu sehen ist. Dieses schuf er in den Jahren 1494 bis 1498. Die Dominikanerkirche steht übrigens seit 1980 auf der Liste des Unesco Weltkulturerbes.

Ein absolutes Must-see befindet sich zudem auf der gegenüberliegenden Seite der Kirche. „La Vigna di Leonardo“ (Corso Magenta 65, 20123) wird euch überraschen und die Augen erfreuen. Das neue Museum zeigt Leonardos Weingarten. Dieser war 1498 ein Geschenk von Ludovico il Moro, Herzog von Mailand. Dank der Expo 2015 entschieden sich die heutigen Eigentümer, den Weingarten neu zu bepflanzen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Euch erwartet eine Ruheoase, die zudem noch eine traumhafte Fotokulisse bietet. Erwachsene zahlen zehn Euro Eintritt und geöffnet ist von Montag bis Sonntag zwischen neun und 18 Uhr.

Mailand einmal anders

Apropos grüne Oasen: Ein weiterer Hotspot für schattige Plätzchen, die ein bisschen Ruhe von dem Großstadtrummel bieten, ist der von Arkaden gesäumte Innenhof „Cortile del Palazzo di Brera“ des wohl bekanntesten Museums der Stadt: der Pinacoteca di Brera (Via Brera 28, 20121). Hier war einst der Sitz des Jesuitenordens. Auch die gotische Kirche Santa Maria di Brera gehört zum Anwesen dazu. Mittlerweile befindet sich die Kunstakademie ebenso auf dem Areal. Ihr könnt in insgesamt 38 Sälen wandeln und euch diverse Kunstwerke ansehen. Der Eintritt kostet zehn Euro, ermäßigt sieben Euro.

(c) Lisa Panzenböck

Pietro empfiehlt uns auf einen Sprung in der Villa Necchi Campiglio vorbeizuschauen. Was uns hier erwartet? Eine Villa und auch ein Parkcafé der besonderen Sorte. Die Unternehmerfamilie Necchi Campilio war Hersteller der bekannten Necchi-Nähmaschinen und ließ sich in den 1930ern ein Anwesen errichten. Wir haben hier die Möglichkeit, der Familiengeschichte im hauseigenen Museum nachzugehen und Kunstwerke zu bestaunen. Doch am meisten zieht es uns wohl alle in das Café am Pool, inklusive traumhaftem Garten drumherum. Hier lässt es sich ideal Postkarten für die Daheimgebliebenen schreiben. (Via Mozart, 14, 20122)

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Auch die Villa Invernizzi (Via Cappuccini, 7, 20122) ist ein Ruhepol in der Mailänder Innenstadt. Nebenbei wird Flamingos-Begutachten leicht gemacht. Mit einer Führung gelangt ihr in den privat geführten Garten. (Via Cappuccini, 7, 20122)

Ebenfalls in der Via Cappuccini befindet sich Pietros Lieblingspalazzo. Dieser heißt Palazzo Berri Meregalli. Dort könnt ihr einen Mix aus Gotik und Renaissance auf euch wirken lassen. Kunstvolle Mosaike und viele versteckte Details erwarten euch. (Via Cappuccini 8, 20122)

Abendplanung

In den frühen Abendstunden schlendert es sich herrlich am Naviglio Grande entlang. Einst wohnten dort Arbeiter und Handwerker. Nun ist das Ufer bei jedem beliebt und Bars, Restaurants und Cafés reihen sich die Straße entlang. Für jeden Geschmack und auch Geldbeutel ist etwas zu finden. Hin und wieder gibt es auch Trödelmärkte und Sommerkonzerte.

(c) Lisa Panzenböck

Auf einen Drink

Die Bar Turbigo (Alzaia Naviglio Grande 8) liegt in einem feinen Hof, etwas abseits der Kanäle. Die Gäste sitzen gemütlich auf diversen Sofas und es gibt eine schmackhafte Auswahl an Cocktails, die nebenbei nicht nur für den Gaumen, sondern auch für das Auge etwas hermachen.

Abendessen Mailänder Art

„Öfters mal etwas Neues“, so lautet auch das Motto in der Cascina Cuccagna. Das multifunktionale Zentrum für Umwelt, Essen, Kultur und auch soziale Aktivitäten überrascht mit einem vielseitigen Konzept. Ehemals ein Bauernhof, heute eine Genussinsel mitten in der Stadt. Das Essen kann man hier im Idealfall ein paar Wochen zuvor selber anbauen. Wer wie wir nur zu Besuch ist, kann es auch im Bioladen vor Ort erstehen. Mittags bekommt man hier ein gutes und günstiges Buffet serviert, am Abend wird à la Carte gegessen.

Via Cuccagna, angolo via Muratori, 2/4, 20135

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Viele Mailänder bevorzugen es übrigens, Street Food zu essen. Allerlei Stände findet man am ehesten in der Nähe von der Via Vigevano. Pietros bevorzugtes Lokal heißt Roast Eat (Via Vigevano, 14, 20144). Dort bekommt ihr beste Sandwiches in diversen Geschmacksrichtungen serviert.

Ebenfalls ein guter Tipp ist der Mercato Metropolitano, wo man sich ein wenig wie am Wiener Naschmarkt fühlt. Vor allem unter der jungen Mailänder Bevölkerung ist der Mercato beliebt.

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Mailänder Nächte sind lang

In Mailand gibt es allerlei Clubs, die ganz im Stil der Schickeria sind. Diese sind oft überteuert. Pietro empfiehlt uns lieber seine bevorzugten Clubs, wie etwa Dude, Atomic oder Rocket Club. Wer es undergroundig und elektrolastig mag, wird sich hier wohlfühlen.

Euch zieht es eher nach Genua oder Venedig? Auch kein Problem – wir haben die coolsten Hotspots und things to do für euch.

(c) Beitragsbild | Lisa Panzenböck