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4 Ausflugsziele in Oberösterreich abseits des Mainstreams
Nach etlichen Sommern am Attersee wollt ihr euch auch mal in die geheimeren Winkerl (oder wie man hier wahrscheinlich sagt: Wünkö) Oberösterreichs wagen? Wir haben vier Ausflugsziele entdeckt, die euch erst mal ein erstauntes Hä?, dann aber ein garantiertes Wow! entlocken werden.
Oberösterreich ist vieles: das Bundesland der Berge. Der vielen Ströme. Und um nicht nur die Bundeshymne zu bemühen und ein bisschen persönliche Erfahrung reinzubringen: auch der mannigfaltigen Knödel. Der Menschen, die Würschtel zu Weihnachten und Nachspeise mit Suppe essen (Stichwort Pofesen – if you know, you know). Was Oberösterreich aber irgendwie so gar nicht ist: prätentiös. Ohne die Stadt-Land-Antagonismen zu sehr strapazieren zu wollen, aber: Die Uhren laufen hier tatsächlich einen Takt ruhiger. Und genau das gibt euch Zeit, die Gegend mal in aller Entspanntheit wirken zu lassen. Must-sees sind natürlich die vielen Wander- und Radrouten, traumhaften Seenlandschaften und herrlichen Berggipfel, die besonders beliebte Ausflugsziele sind. Was wir euch hier aber vorstellen wollen, ist nichts allseits Bekanntes, sondern eine noch junge Region, die ein wirklicher Geheimtipp ist: der Hausruckwald. Der bitte was, fragt ihr euch? Dann unbedingt weiterlesen.
Aussichtsturm Göblberg
Habt ihr gewusst, dass der Hausruckwald gemeinsam mit dem Kobernaußerwald zu den größten zusammenhängenden Waldgebieten Europas zählt? Unglaublich, oder? Da kann sich Skandinavien noch eine Scheibe Hütthaler abschneiden. Diesen sich in die Ewigkeit erstreckenden Teppich an Baumwipfeln könnt und solltet ihr euch vom Aussichtsturm Göblberg aus anschauen. Und ehrlich: So muss sich Simba in Lion King gefühlt haben, als er mit Papa Mufasa am Königsfelsen stand und sein Reich überblickte. Plattform für Plattform steigt ihr über 210 Stufen auf 35 Meter hinauf, bis ihr eine Seehöhe von 799 Metern erreicht habt. Der Turm ist ganzjährig und 24/7 geöffnet, im Winter wirds oben aber ganz schön fröstelig. Die Aussicht über den Hausruckwald bis weit ins benachbarte Innviertel, aufs Höllengebirge und aufs Tote Gebirge lohnt sich aber einfach immer.
Kunst, Kultur und Kulinarik in Vöcklabruck
Da klickt ihr auf diesen Artikel, geht die Überschriften durch und denkt euch vielleicht: „Ehrlich g’sagt … unter Sightseeing hab ich mir irgendwie was anderes vorgestellt.“ Hand aufs Herz: Wir uns auch. Deshalb versprechen wir euch auch kein Sightseeing. Davon gibts in den Landeshauptstädten nämlich schon genug, vom Goldenen Dachl bis zum Lindwurm in Klagenfurt. Im Hausruckwald gibt es etwas ganz anderes: nämlich das Understatement-Städtchen Vöcklabruck. Und das trumpft nicht durch güldene Gewölbe oder steinerne Tatzelwürmer, sondern durch Kultur und Köstliches. Unser Tipp: Wollt ihr die beiden Ks vereinen, schaut ins Offene Kunst- und Kulturhaus Vöcklabruck, kurz OKH. Hier ging kürzlich die erste oberösterreichische Bio- und Naturweinmesse unter dem kessen Namen „Naked“ über die Bühne, und immer wieder findet neben Vernissagen auch der Markt der Erde statt, der euch mit Slow-Food-Schmankerln aus der Region versorgt.
Und wenn euch doch mal die Lust auf klassisch-mediterrane Carbs überrollt, dann ab in die Pizzeria De Michele am Stadtplatz, wo euch die beliebteste und wohl beste Pizza Oberösterreichs erwartet.
Reiterdorf Ampflwang
Das Leben ist kein Ponyhof? Das müssen die Leute im Hausruckwald wohl überhört haben. Denn die vielen Wanderrouten, die ihr vom Aussichtsturm Göblberg aus erspähen könnt, sind auch wunderbar per Pferd zu erkunden – und machen richtig glücklich. Eure Homebase für Hü-Hott-Happiness findet ihr im Reiterdorf Ampflwang, wo zugleich eines der bedeutendsten Reitkompetenzzentren des Landes liegt. Ob Ferien auf einem gemütlichen Reiterhof, in familiärer Atmosphäre am Isländergestüt oder Reiturlaub im schicken Clubhotel – hier findet ihr für jeden Urlaubstyp die passende Unterkunft und für jedes Erfahrungslevel die richtigen Kurse. Selbst oder gerade dann, wenn ihr bisher nicht persönlich beurteilen konntet, ob das Glück der Erde wirklich auf dem Rücken von Pferden zu finden ist, solltet ihr euch mal auf eines der majestätischen Tiere schwingen.
PS: Wenn ihr ein wenig über die Geschichte der Region lernen wollt, schaut unbedingt mal ins Museum für Eisenbahn- und Bergbau. Wie wir jetzt darauf kommen? Im 19. Jahrhundert gab es hier eine Pferdeeisenbahn, die zwischen Budweis, Linz und Gmunden fuhr, um das Salz des Salzkammerguts bis nach Böhmen zu transportieren – gezogen von Pferden. Es war die zweite öffentliche Eisenbahnlinie auf europäischem Festland. Um 1855 herum wurde auf Dampfbetrieb umgestellt.
100 Tage Vielfalt: Gartenzeit Wolfsegg
Die Luft vom Aussichtsturm in Göblberg einatmen, Vöcklabruck entdecken und in Ampflwang ein Pferd satteln und ausreiten – habt ihr diese Punkte erst einmal von eurer To-do-Liste gestrichen, seid ihr einem authentischen Urlaub in dieser besonderen Region schon ziemlich nahe. Was euch aber noch für die volle Hausruck-Experience fehlt: die Gartenzeit Wolfsegg. Hier habt ihr volle hundert Tage Zeit, in alles einzutauchen, was den Hausruckwald im Kern ausmacht: eindrucksvolle Pflanzen- und Blütenpracht, coole Kleinkunst und Kulturschmankerl, köstliches Essen, Gebranntes und richtig gutes Bier. Unter dem Motto „Hang zur Vielfalt“ werden gärtnerische und touristische Besonderheiten der Gegend präsentiert. Unsere Programm-Highlights 2023: das Konzert vom Salzkammergut-Urgestein Die Seer (weil: Klassiker), der Auftritt eines Akkordeonorchesters aus Schwanenstadt (weil: wow, ein Akkordeonorchester!) und natürlich das Frühschoppen mit Zipfer (weil: Bier). Die Gemeinde Zipf liegt übrigens nur einen Steinwurf entfernt und bringt ihre eigenen Brauerei-Musiker*innen mit.
Ihr wollt euch gleich auf die Socken machen und den Hausruckwald erkunden? Wir möchten euch gar nicht länger aufhalten, sondern geben euch nur noch ein paar Tipps mit auf den Weg. Zum Beispiel die ausgefallensten To-dos im Hausruckviertel, die von einem sehr kuriosen Würfelspiel bis hin zum größten Baseball- und Softball-Festival Europas alles dabeihaben, was man sich nicht erwartet hätte. Euch drängen schon die Hummeln im Hintern, endlich wieder Sport zu machen? Hier haben wir coole Abenteuer-Trips in der Region für euch gesammelt.
*Dieser Artikel ist in freundlicher Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Hausruckwald entstanden.