Die besten Reiseziele im Juli in Europa
Der Juli ist der Herzschlag des Sommers. Alles blüht, alles lebt – und will erlebt werden. Klar, im Juli müsst ihr raus. Das muss aber nicht immer unbedingt das in Kauf nehmen von Menschenmassen bedeuten. Wir empfehlen euch deshalb schöne Orte für eine Auszeit im Juli, an denen ihr bisweilen noch die Stille genießen könnt.


Kein Standard-Italien, keine Hotspots, die ihr schon zigmal gesehen habt. Sondern stille Schluchten, weite Hügel und Mitternachtssonne auf dem Rad. Wir nehmen euch mit zu den schönsten Geheimtipps für den Juli.
Camargue, Frankreich – Flamingos, Wildpferde & Feste
Willkommen in einem Frankreich, das sich anfühlt wie ein flirrender Traum: Die Camargue liegt im Süden des Landes, zwischen Rhône und Mittelmeer, und ist Heimat von weißen Wildpferden, rosa Flamingos und glitzernden Salzfeldern. Bei einem Urlaub hier am Programm: durchs Delta reiten, Vögel beobachten, in warmen Lagunen baden oder einfach stundenlang dem Wind in den Schilffeldern lauschen.
Besonders schön ist es, die Camargue mit dem Fahrrad zu erkunden – es geht auf gut ausgebauten Wegen durch das Naturschutzgebiet, vorbei an rosa glitzernden Salzseen und weidenden Stieren. Teil des Rezepts für den ultimativen French Dream: Ein Abstecher in die mittelalterliche Stadt Aigues-Mortes oder auf einen kleinen, lokalen Markt (Stichwort: Lavendel, Honig, Käse!).
Warum im Juli
- Flamingos brüten
- traditionelle Dorffeste
- angenehme Meeresbrise
Zagori, Griechenland – Wandern zwischen Schluchten, Steindörfern & Stille
Wer denkt, Griechenland im Juli sei zu heiß und voll, der sollte sich die Landkarte noch einmal genau anschauen – und findet dann vielleicht auch Zagori. Die Region liegt im Nordwesten des Landes, in den Bergen von Epirus – und wirkt wie ein vergessenes Märchenbuch. Hier findet ihr 40 Steindörfer mit uralten Brücken, üppige grüne Wälder – ja, auch das gibt es im griechischen Sommer noch – und die Vikos-Schlucht. Was kaum jemand weiß: Sie zählt zu den tiefsten der Welt.
Zagori ist ein Traum für Outdoor-Fans und alle, die Natur lieber zu Fuß erleben. Ihr könnt von Dorf zu Dorf wandern, unterwegs in kristallklaren Felsbecken baden, Ziegenkäse auf Almen verkosten oder in Steintavernen unter Weinlaub zu Abend essen. Die Region fühlt sich an wie eine griechische Zeitkapsel – wild, ruhig, authentisch.
Warum im Juli:
- ideale Temperaturen zum Wandern
- baden in kristallklaren Flüssen
- wenig Trubel
Lofoten, Norwegen – Wandern in der Mitternachtssonne
Gut, dass die Lofoten am äußersten Rand von Europas versteckt sind. Denn sonst wäre hier sicher schon die Hölle los. Ganz oben in Norwegen, nördlich des Polarkreises, warten spitze Gipfel, weiße Strände, leuchtendes Meer – und im Juli endlose Tage. Ihr könnt wandern, surfen, paddeln, Vögel beobachten oder einfach in einer Fischerhütte aufs Wasser starren.
Ein echtes Highlight ist die Wanderung auf den Reinebringen, wo euch ein atemberaubender Blick über den Fjord erwartet. Surfer*innen und ihre Fans zieht es hingegen nach Unstad. Wer es entspannter mag, gleitet mit dem Kajak an Seeadlern vorbei oder erkundet einsame Buchten per Boot. Das kleine Fischerdorf Nusfjord ist so fotogen, dass die Fotos fast zu schön aussehen, um wahr zu sein.
Warum im Juli:
- Die Sonne geht nicht unter. Wirklich nicht.
- Juli ist die stabilste Wetterphase
- Inselhopping & Bootstouren
Alentejo, Portugal – Goldene Weite & Weltmusik-Festival
Der Alentejo ist Portugals stille Mitte – südlich von Lissabon, aber weit entfernt vom Massentourismus. Auf dem Urlaubsmenü stehen hier Hügel mit Korkeichen, mittelalterliche Städte, menschenleere Atlantikstrände und ehrliches, gutes Essen. Auch eure Ohren werden glücklich: Das Weltmusik-Festival in Sines bringt Klänge aus allen Ecken der Erde auf die Küstenbühne – und ihr könnt danach barfuß zum Strand spazieren.
Neben dem Festival bietet die Region auch viele stille Highlights: etwa die UNESCO-Stadt Évora, mystische Steinkreise bei Monsaraz oder kilometerlange Strände an der Costa Vicentina. Besonders schön: ein Picknick im Schatten der Korkeichen oder eine Weinverkostung direkt am Weingut.
Warum im Juli
- Weltmusik-Festival in Sines (18.–26.7.2025)
- Erntezeit: frische Feigen, regionale Weine & volle Märkte
- kein Massentourismus
Åland-Inseln, Finnland – Inselhopping & Mittsommer-Glück
Zwischen Schweden und Finnland liegt ein kleines Archipel, das Besucher*innen gewissermaßen nur tiefenentspannt verlassen können: die Åland-Inseln mit ihren ruhigen Straßen, kurzen Fährstrecken und charmanten Dörfern. Ihr übernachtet in roten Holzhäusern, esst Zimtschnecken am Hafen und springt zwischendurch ins glasklare Wasser.
Absolute Pflicht, wenn ihr schon mal da seid: Inselhopping mit dem Rad – immer begleitet vom Duft nach Kiefern und Meer. In der Hauptstadt Mariehamn lohnt sich ein Bummel durch die Ateliers, in den kleinen Häfen könnt ihr fangfrischen Fisch probieren. Wer mag, mietet sich ein Kanu oder reist schon Ende Juni an und nimmt an einem traditionellen Mittsommerfest teil.
Warum im Juli:
- Tage sind lang, das Licht weich
- alles hat geöffnet – von Ateliers bis Cafés
- trotzdem bleibt ihr oft alleine auf dem Radweg