Unsere Highlights: 9 Dinge, die ihr in Grado machen müsst
Eine Bar als Hauptdarsteller eines Buchs, pinke Flamingos und eine Tür, durch die schon Kaiser Franz Joseph gegangen sein soll? Grado ist eine vielseitige Stadt an der Adria – und wir verraten euch unsere liebsten Highlights.

Und dann ist es wieder so weit: Die lange Straße teilt das Meer wie eine Linie in zwei Hälften. Automatisch öffnen wir die Fenster und atmen sie ein, die moosige Luft der Lagune, die sich schon vor Kilometern angekündigt hat, noch bevor man das Meer gesehen hat.
Immer geradeaus und wir sind in Grado, der gepflegten Insel mit der historischen Altstadt, den schönen Blumenbeeten, dem kaiserlichen Flair, Amore, Cocobello und einem gepflegten Spritz am Adriastrand.
Die Enoteca da Pino besuchen
Ob Pino nach Erscheinung des Buchs über seine Bar überrannt wurde? Möglich. Möglicherweise aber auch nicht. Denn die Enoteca da Pino ist unscheinbar, abseits der Touristenpfade und per se nichts Außergewöhnliches. Es gibt Hauswein und ein paar simple regionale Gerichte, wie das Boreto alla Gradese oder Linguine alla Marinara.
Die Wände sind zentimeterdick mit Fotos beklebt und zeigen die vielen Gäste, die hier tagein, tagaus vorbeikommen. Einige von ihnen portraitiert Stefan Maiwald, selbst Stammgast bei Pino, in besagtem Buch „Meine Bar in Italien“. Und zieht daraus so manche Lebensweisheit. Also setzt euch in die Bar, bestellt euch irgendwas, nehmt euch Zeit zum Beobachten, Leben, Genießen. Aber verhaltet euch nicht allzu auffällig, sonst landet ihr vielleicht in Maiwalds nächstem Buch.
Die wichtigsten Infos:
- regionale Küche & Hauswein
- täglich geöffnet
- Via Galileo Galilei 13, 34073 Grado
Eis schlecken bei Latte Più
Ja, alle reden von Antoniazzi, wenn es um das beste Eis in Grado geht. Der prämierte Familienbetrieb aus dem Jahr 1976 mit kreativen Sorten wie Popcorn oder Colomba Ubriaca ist wahrlich großartig. Doch mindestens genauso gut ist es bei Latte Più. Das Bio-Eis ist hausgemacht und – Mamma mia! – wahnsinnig köstlich.
Wer es auf eine bestimmte Sorte (Haselnuss!) abgesehen hat, sollte früh kommen, es wird nur eine gewisse Menge produziert. Wenn der Behälter leer ist, ist er leer. Basta.
Die wichtigsten Infos:
- Bio-Eis aus eigener Produktion
- früh kommen für die Lieblingssorte
- Piazza XXVI Maggio 14, 34073 Grado
Mosaike bestaunen in der Basilica di Sant’ Eufemia
Immer wieder blitzt der markante Glockenturm mit der Windfahnen-Statue bei unserem Spaziergang durch die Altstadt hervor – bis wir an dem großen Platz angekommen sind und die Basilika Sant’ Eufemia aus dem Jahr 579 nach Christus in ihrer ganzen Pracht bewundern können. Auch von innen.
Hier solltet ihr unbedingt einmal auf den Boden schauen und die wundervollen Mosaike betrachten. Besonders schön: Am Ende der Sonntagsmesse erklingt traditionell das Lied „Madonnina del Mare“, eine emotionale Hommage an die Schutzpatronin der Fischerstadt, die selbst hartgesottene Kirchenmuffel rührt. Spirituelles Gänsehaut-Potenzial garantiert!
Die wichtigsten Infos:
- Basilika aus dem 6. Jahrhundert nach Christus
- Bodenmosaiken & Fresken
- Eintritt frei, täglich geöffnet
- Campo Patriarca Elia, 34073 Grado
Übernachten im Hotel Park Spiaggia
Die ewige Frage danach, wo man am besten übernachtet. Nun, es gibt in Grado unzählige Möglichkeiten – von familienfreundlichen Campingplätzen im Pinienwald bis hin zum Adults-only-Designhotel. Irgendwo dazwischen, preislich wie geografisch, liegt das Park Spiaggia.
Es ist ein bisschen so wie Grado selbst: elegant, aber auch familiär. Modern, aber auch ein bisschen retro. Einfach, aber trotzdem anspruchsvoll. Geführt wird das Drei-Sterne-Hotel von einem charmanten Vater-Sohn-Duo inklusive Hund! Es liegt in der Altstadt und sowohl Strand als auch der Hafen, Restaurants, Shops und Gelaterias sind fußläufig erreichbar. Mit den Rädern, die man sich im Haus ausborgen kann, ist Aquilea ganz nah – oder auch einer der anderen Strände.
Die wichtigsten Infos :
- einfach & elegant
- Fahrradverleih
- Zimmer: ab 50 €
- Via Giuseppe Mazzini 4, 34073 Grado
Einen Abstecher zu den Casoni unternehmen
Casoni sind der Beweis, dass man für italienische Glücksgefühle kein großes Haus benötigt. Auch in den einstigen Fischerhütten der Lagune erleben wir Dolce Far Niente – sehr viel kann man hier sowieso nicht machen. Die simplen Hütten mit Strohdächern stehen schließlich auf den Inseln der Lagune und sind nur mit dem Boot erreichbar.
Eine davon ist die Insel Anfora, wo die Römer einst Amphoren gelagert haben. Heute ist dort Ai Ciodi, eine Trattoria mit einfachen Tischen und Bänken inklusive sechs Zimmern zum Übernachten. Zu Essen gibt es, was das Meer so hergibt, allen voran Boreto alla Graisana, ein einfaches Fischgericht mit weißer Polenta, das von den Fischer*innen aus nicht verkauften Fischstücken gekocht wurde.
Die wichtigsten Infos:
- Casoni = einstige Fischerhütten
- Spezialität Boreto alla Graisana kosten
- nur per Boot zu erreichen
Die Kaisertüre suchen
Beweise, dass Kaiser Franz Joseph tatsächlich einmal durch das versteckte Tor bei der Spiaggia Principale gegangen ist, gibt es nicht. Aber es könnte schon sein, schließlich hatte Österreich zu Zeiten der Monarchie mit der österreichischen Riviera einst auch einmal einen Strand. Und Kaiser Franz Joseph betitelte Grado sogar als kaiserlich-königliches Seebad.
Den Zugang zum Meer, den er angeblich benutzt haben soll, muss man schon ein bisschen suchen. Hantelt ihr euch parallel zum weißen Strandzaun entlang, stoßt ihr aber im Schatten einer der Prachtvillen aus der Kaiserzeit auf das goldgelbe, schmiedeeiserne Tor mit dem Monogramm FJ und dem Doppeladler. Durchgehen könnt ihr leider nicht, auch nicht, wenn blaues Blut durch eure Adern fließen sollte.
Die wichtigsten Infos:
- einst angeblich von Kaiser Franz Joseph durchschritten
- zahlreiche Habsburger-Villen in der Umgebung
- am Zaun der Spiaggia Centrale
Am Spiaggia Principale entspannen?
Apropos Zugang zum Meer! Der Strand in Grado ist eine Geschichte für sich, nehmen wir einmal den Hauptstrand her: Zunächst müsst ihr Liegen reservieren, am besten vorab. Es kann schon vorkommen, dass hier alles ausgebucht ist. Dann stellt sich die Frage, in welchem Abschnitt und in welcher Reihe (erste natürlich!). Über die Preise aufregen, gehört auch dazu.
Dann kann es schon einmal vorkommen, dass ein Bagnini mit euch diskutiert, weil ihr irgendetwas falsch gemacht habt. Ihr wolltet doch nur im seichten Wasser plantschen, das übrigens nicht die größte Abkühlung bietet – trotzdem stürzen wir uns gern Hals über Kopf hinein. Und dann ist auch schon wieder Zeit für Aperitivo. Fein!
Die wichtigsten Infos:
- Hauptstrand von Grado
- kostenpflichtig: Mai – September
- Eintritt: 3 € für Erwachsene, 1,50 € für Kinder
- Viale Dante Alighieri 72, 34073 Grado
Flamingos sichten in der Riserva Naturale Valle Cavanata
Wer genug von den Gabbiani, also Möwen, hat, die einem in der Altstadt das Essen klauen, könnte sich vielleicht mit den Flamingos anfreunden! Flamingos? Ja ganz Recht. Beheimatet sind sie im Naturreservat in Valle Cavanata, nur wenige Kilometer von Grado entfernt.
Im Besucherzentrum gibt es erste Infos und auch Ferngläser zum Ausleihen, denn oft lassen sich die Tiere – und weitere wie Wildschweine und Rehe – nur aus der Ferne beobachten.
Die wichtigsten Infos:
- Flamingos & weitere Tiere beobachten
- Verleih von Ferngläsern
- Via Grado 1, 34070 Fossalon di Grado
In der Bar Manzoni versacken
Wenn es einen Ort gibt, an dem man das Treiben in Grado besonders authentisch erleben kann, dann ist es der alte Hafen. Hier gibt es zahlreiche Lokale, ganz besonders gern haben wir die historische Bar Manzoni – und ihre Tramezzini. Zudem gibt es einen großartigen Negroni.
Doch am schönsten ist hier der Ausblick auf die Boote mit und ohne Segel. Auf die vorbeifahrenden Vespas, auf die große und kleine Feuerwehr. Auf die eleganten Signoras mit Hund oder die Touris, die mit diversen Koffern nach ihren Unterkünften suchen.
Die wichtigsten Infos:
- historische Bar mit den besten Tramezzini von Grado
- Frühstück – Abendessen
- Via Alessandro Manzoni 1, 34073 Grado