1000 Moments: Palermo

Alina Johnston Vom 20.11.2020

Um Sizilien zu verstehen, muss man es erleben. Und dafür gibt es kaum einen besseren Ort als Palermo, die lebendige und bunte Hauptstadt der größten Insel im Mittelmeer. Wir haben uns auf die Suche nach dem authentisch süditalienischen Leben begeben und fanden es in den Erzählungen von Wahl-Palermitanerin Alessia, die für uns die geheimen Türen zum versteckten Palermo öffnet.

Vieles ist gerade ein wenig anders als sonst, aber man wird ja wohl noch träumen dürfen! Und unsere Träume führen uns von Wien in wenigen Stunden nach Palermo, der Hauptstadt der Insel Sizilien. Dort, wo das Dolce Vita noch entspannter, das Mittelmeerwasser wärmer und das Essen ein klein wenig bunter ist als im Rest Italiens. Denn Sizilien ist anders und zugleich doch typisch italienisch. Gemeinsam mit der Italienischen Zentrale für Tourismus ENIT und unserer Local, der gebürtigen Oberösterreicherin und Wahl-Palermitanerin Alessia,, entdecken wir die fünftgrößte Stadt Italiens und träumen gemeinsam voller Vorfreude von Cannoli, Arancini, Espressi und Co. Andiamo!

Palermo von oben | (c) Michele Bitetto | Unsplash

Palermo: eine Stadt im Wandel

Palermo ist auf den ersten Blick das perfekte Beispiel für eine traditionelle, italienische Stadt. Und nein, wir meinen nicht (nur) Pizza, Pasta und Amore, sondern vor allem dessen reiche, antike Geschichte. Aber Palermo ist auch anders. Durch zahlreiche Eroberungsgeschichten wurde sie zum Schmelztiegel der Kulturen, in der sich seit jeher Menschen und Völker begegnen und Kultur entfaltet. Dabei entstand eine Stadt, in der die kulturellen, kulinarischen und architektonischen Einflüsse der Byzantiner, Araber und Italiener noch heute spürbar sind – und sie so zu etwas ganz Besonderem macht. Schlendert man durch die engen Gassen der historischen Altstadt und versucht, dem oft flüchtigen Gefühl einer Stadt auf die Schliche zu kommen, stößt man in Palermo auf eine Mischung aus Ost und West, nah und fern, orientalisch und italienisch.

Palermo: Keine Stadt, sondern ein Gefühl

Umgeben von Orangenplantagen und beschaulichen Dörfern, bietet die Stadt erst einmal einen quirligen Gegenpol zum ansonsten so geruhsamen Umland. Doch öffnet man sich dem geschäftigen Treiben im Inneren, erlebt man Palermo so, wie Alessia es kennt: laut, bunt und chaotisch-schön. Das klassische Palermo-Gefühl hat man aber erst dann, wenn man sich einen Scooter oder eine Vespa checkt und sich damit in den engen Gassen des historischen Zentrums verliert. Denn die Schönheit Palermos findet man da, wo der eigene Orientierungssinn aufhört. Geleitet von den reizüberfluteten Sinnen kann man so am besten die verstecken Geheimnisse der historischen Altstadt entdecken, sich durch die kulinarischen Schätze der Märkte kosten und danach – absolut verdient – in eines der vielen Ristoranti einkehren.

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Street Food auf Italienisch

Wo wir schon beim Essen sind: Auch in Sachen Kulinarik stiehlt Palermo vielen anderen Städten die Show. Neben unzähligen Restaurants, Bars und Cafés gibt es hier nämlich noch eine weitere Gaumenfreude, die sowohl geschmacklich als auch preislich überzeugt. Palermo ist für sein außergewöhnliches Street Food bekannt! Ob panelle (frittierte Fladen aus Kichererbsenmehl), crocchè (Kroketten), arancini (frittierte, oft gefüllte Reisbällchen) oder pani ca‘ meusa (Milzbrötchen) – hier gibt es alles, von dem wir bisher noch gar nicht wussten, dass wir es eigentlich täglich in unserem Leben bräuchten.

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Der direkte Weg ins Herzen des Street-Food-Himmels führt über die Märkte. Zum Beispiel am „capo” (Mercato del Capo), bei dem man sich tagsüber bei den vielen Ständen durchkosten kann und der sich abends in einen gemütlichen Treffpunkt auf den Trottoiren und in den Bistros (sehr beliebt: Dainotti’s!) verwandelt. Oder am bunten Ballarò, der afrikanische oder arabische Gerichte zwischen farbenfrohen Wandmalereien (murales) präsentiert. Und mit etwas Glück lehnt man sich dann an einem lauen Sommerabend einfach nur voll und glücklich zurück und lauscht einem spontanen Konzert im geschäftigen Getümmel.

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Palermo on the beaten track: die Sehenswürdigkeiten

Damit man die Stadt nicht nur mit fünf Kilogramm mehr auf der Waage, sondern auch mit einigen Erinnerungen (und Instagram-Bildern!) der wichtigsten Sehenswürdigkeiten verlässt, wird es Zeit, sich den kulturellen Besonderheiten zu widmen. Und auch da gibt es einiges zu entdecken! Beginnt euren Stadtbummel ausgehend vom Quattro Canti, dem Mittelpunkt der Altstadt Palermos, an dessen Kreuzung sich vier Palazzi eindrucksvoll gegenüberstehen und zwei große Einkaufsstraßen (Corso Vittorio Emanuele und Via Maqueda) begegnen. Direkt dahinter, entlang der Via Maqueda, befindet sich die Piazza Pretoria, mit der Fontana Pretoria (Pretoria-Brunnen), der abends besonders eindrucksvoll beleuchtet wird. Nicht nur für das nächste Posting beeindruckend!

Piazza Pretoria | (c) Regione Sicilia

Wer es gruselig mag (oder wem es für andere Aktivitäten einfach zu heiß ist), stattet den Catacombe dei Cappuccini (Kapuzinergruft) einen Besuch ab. Und sollten euch eure Füße doch noch ein Stückchen weiter tragen, solltet ihr euch unbedingt auf den höchsten Punkt der Altstadt begeben. Der ist nämlich nur wenige Gehminuten von der Kathedrale Maria Santissima Assunta (der Kathedrale von Palermo) entfernt und beherbergt mit dem Palazzo dei Normanni und der Cappella Palatina die zwei wichtigsten, historischen Sehenswürdigkeiten.

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Und weil man sich ja sonst nichts gönnt, steht die nächste Erfrischung und Stärkung schon bereit. Alessia empfiehlt die „Bar Spinnato“ für den besten Espresso der Stadt sowie ein „granita alla mandorla con panna e brioche“. Die, wie wir mit rudimentär vorhandenen Italienischkenntnissen nun erst einmal verwirrt sind, finden nun heraus, dass es in Sizilien im Sommer nichts Besseres gibt, als warme Brioche in ein Mandelsorbet mit Schlagobers zu tauchen. Klingt abenteuerlich, schmeckt fantastisch, versichert Alessia.

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Palermo off the beaten track: verstecke Ecken entdecken

„Italien ohne Sizilien macht gar kein Bild in der Seele, hier ist erst der Schlüssel zu allem.“ Weit vor Birkenstock, Selfies und Co. entfernt, entdeckten schon früher Touristen die sizilianische Hauptstadt. Einer von ihnen war Johann Wolfgang von Goethe, der Palermo 1787 einen Besuch abstattete und uns obiges Zitat hinterließ. So wurde es zumindest überliefert. Hingegen: Wie er sich ohne Smartphone in den verzweigten Gassen zurechtfand, ist nicht überliefert. Das wahre Leben in Palermo findet nämlich nicht auf den touristischen Hauptstraßen statt, sondern in den engen Seitengassen, die in unbekannte Viertel führen. Alessias Lieblingsviertel ist die „Kalsa“, das alte arabische Viertel von Palermo, benannt nach der alten palästinensischen Stadt Al-Khalisa. Es erstreckt sich vom Meer bis ins Innere des Stadtzentrums.

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Hier lässt es sich wundervoll dem bunten Treiben des Hafens lauschen und den Schiffen beim Ein- und Auslaufen zusehen, während man einen ricci di mare oder einen Aperitif genießt. Diesen kann man zum Beispiel im „Nautoscopio“ einnehmen, ein Lokal im Freien, mit kleinem Strandabschnitt, in dem sich die hippe Szene Palermos früh abends trifft.

Eine weitere Facette, die ebenso zum Stadtbild Palermos gehört wie dessen multikulturelle Vergangenheit, ist der Wandel. Im einst vergessenen Viertel Danisinni spürt man diesen ganz besonders. Hier hat sich die Bevölkerung mit kreativen Ideen ganz eigenverantwortlich neue Möglichkeiten geschaffen. So werden zwischen Wohnblocks und  Beton Gemüsebeete angebaut, Hühner laufen herum und sogar ein Zirkuszelt mit Akrobatenschule hat sich hier niedergelassen. Damit wollen die Menschen beweisen, dass soziale Herausforderungen gemeinsam lösbar werden.

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Amore, meine Stadt

Palermo nur zu sehen reicht nicht. Man muss es mit allen Sinnen erkunden. Auf lokale Empfehlung hin begeben wir uns in die Welt der kulinarischen Geheimtipps, denn, sind wir uns ehrlich, genau dafür kommen wir nach Italien. Die beste Pizza gibt es für Alessia im „Panificio Graziano“. Möchte man eine echte sizilianische Spezialität kosten, kann man bei „Rocky alla Vucciria“ das beste pani ca‘ meusa testen. Dieses panino kann man sich wie die italienische (und wesentlich elegantere) Variante der österreichischen Schnitzelsemmel vorstellen. Panino con la milza halt! Wem das zu wild ist, der kann bei „Franco u Vastiddaru“ ein pane pannelle e crocché (na, wer hat vorhin aufgepasst?) bestellen. Und wem nach so vielen Schmankerln bereits das Wasser im Mund zusammenläuft, der braucht jetzt definitiv einen Drink. Diesen könnt ihr auf der Terrasse des Rinascente einnehmen – einem Kaufhaus, das mitunter den besten Sundowner-Blick auf die Stadt verspricht.

Wer noch mehr Weitblick genießen möchte, sollte jedoch die Terrasse des „Loggiato San Bartolomeo“ besuchen. Die Location für modernere Ausstellungen ist ein ehemaliges Krankenhaus, das vor einigen Jahren restauriert wurde und für Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt wird – und dabei beruhigend auf das Meer blickt.

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Raus aus der Stadt, rein ins Abenteuer

Nach so viel Trubel tut eine Pause auch einmal gut. Der bekannteste Ort für die palermitanische Stadtflucht ist der Strand von Mondello. Zwar ist dieser traumhaft schön, aber an besonders heißen Sommertagen auch ähnlich voll wie jedes Wiener Freibad. Wer mehr Ruhe sucht, findet sie im Naturschutzgebiet von Capogallo. Außerdem gibt es im Park Favorita und auf dem Monte Pellegrino ausgiebige Routen für Radfahrer und Wanderer, um sich wieder darauf zu besinnen, wieso man eigentlich Urlaub macht: nämlich um ein wenig zu entspannen. Der Monte Pellegrino wurde übrigens von Goethe „das schönste Vorgebirge der Welt” genannt. An den steilen Flanken und Kluften können sich hier Sportskanonen beim Freeclimbing versuchen, während Wanderer entspannt auf den Berg kraxeln. Oben angekommen, wird man mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt.

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Wem das noch nicht aufregend genug ist, der kann 110 Kilometer östlich von Palermo bei der ersten Zipline Siziliens den ganz großen Adrenalinkick suchen. Hier rasen die Mutigen unter euch mit 100 km/h auf einer Höhe von 300 Metern über ein 1.650 Meter langes Stahlseil talwärts. Hört sich für euch nach einem amüsanten Nachmittag an? Dann ab nach San Mauro Castelverde!

Zipline (c) Zipline San Mauro Castelverde

Ihr seht: Palermo wartet mit zahlreichen Abenteuern und spannenden Sehenswürdigkeiten auf euren Besuch und garantiert ein unvergessliches Erlebnis. Ihr seid auf den Geschmack für weitere italienische Abenteuer gekommen? Auf der ENIT-Website findet ihr noch viele weitere wertvolle Tipps für euren nächsten Italienurlaub. Oder schaut bei unseren anderen Moments-Artikeln für Rom, Venedig oder Mailand vorbei!

(c) Beitragsbild | Antonio Magri | Unsplash

*Gesponserter Beitrag: Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit ENIT, der Italienischen Zentrale für Tourismus, entstanden.

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