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Silvertree Records: Warum das Musiklabel aus Wien ausschließlich Frauen vertritt

Viktoria Klimpfinger Zuletzt geändert am 10.02.2022

Eigentlich hat Anne Eck ihr Label Silvertree Records gegründet, um ihre Musik selbst rauszubringen. Damals hätte sie sich wahrscheinlich noch nicht gedacht, dass bald daraus ein Statement für Gleichberechtigung innerhalb der Musikbranche wurde.

Silvertree Records

Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau, sagt der Proto-Chauvinist gönnerhaft und versucht damit, Diskriminierung auch noch als Kompliment zu verpacken. Umgekehrt wäre es wohl deutlich zutreffender: Hinter jeder erfolgreichen Frau steht ein Mann, der von ihr profitieren will. Das stimmt natürlich auch nicht immer, aber wenn uns der Chauvi schon herausfordert, müssen wir irgendwie kontern. Jedenfalls sind es besonders in der Kulturbranche erstaunlich oft Männer, die im Hintergrund die Strippen ziehen. „Entstanden, als das patriarchale System noch kaum hinterfragt wurde, galt, dass hinter jeder erfolgreichen Frau ein Mann stand – und die Hand aufhielt“, schreibt Karl Fluch Anfang des Jahres in seinem Standard-Artikel über Anne Eck. Dass sich dieses Gefälle einebnet, passiert langsam, aber keinesfalls von selbst. Engagierte Projekte wie Ecks Label Silvertree Records tragen einen wesentlichen Teil dazu bei.

All-female-Label aus Wien

Denn Silvertree Records ist ein Musiklabel in Wien, das ausschließlich Musikerinnen vertritt. Anne Eck miteingeschlossen sind sie momentan zu fünft, Anfang 2021 sollen noch zwei oder drei weitere Künstlerinnen dazustoßen. Entstanden ist die Idee, ein eigenes Label zu gründen, im Rahmen ihrer ersten EP Rise, die sie 2018 veröffentlichte. „Ich habe mich bei unterschiedlichen Labels beworben und sehr gutes Feedback bekommen, aber keinen Vertrag“, sagt sie. Also habe sie beschlossen: „Dann bringe ich mich eben selber raus.“ Warum das überhaupt notwendig ist, ist einfach erklärt: „Man kann sich das vorstellen wie bei einem Buch. Da schreibt man auch nicht die Seiten voll und gibt den Block im Buchgeschäft ab.“ Jedes Label bekommt etwa einen eigenen Code, unter dem die Tonträger laufen, und kümmert sich hauptsächlich um die administrativen Angelegenheiten. Nur das Marketing kann Silvertree Records vorerst nicht übernehmen, darum kümmern sich die PR-Agenturen der jeweiligen Musikerinnen. Denn das Label ist seit etwa zwei Jahren eine One-Woman-Show, bestehend aus Anne Eck.

Zurzeit arbeitet sie an ihrem zweiten Album, diesmal nicht nur als Musikerin und Label-Chefin, sondern auch noch als Co-Produzentin. TH12 soll es heißen. Plump gefragt: Warum? Im vergangenen Jahr hat sie sich ihren TH12-Wirbel gebrochen und konnte sich sechs Wochen lang kaum bewegen. „Ich bin erst mal richtig umgekippt“, sagt Eck. Doch nach dem ersten Down entstand eine Vielzahl an neuen Songs, zwölf davon – passend zum Wirbel – werden es ins Album schaffen. Einer davon heißt Hello My Heart und wurde am 12. Juni ausgekoppelt:

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Wir sind viele

Ursprünglich hatte Eck nicht geplant, ihr Label auch für andere zu öffnen, geschweige denn, dass es ein All-female-Label werden sollte. Als Künstlerin hatte sie immer wieder Kontakt mit Frauenkollektiven und war etwa Teil des DJane-Kollektivs Brunnhilde. Hinter der Bühne gibt es mit den Sisters of Music übrigens auch „ein Netzwerk von und für Frauen*“ in den technischen Berufen der Musikindustrie wie Licht- und Tontechnikerinnen, Stage- und Tour Managerinnen oder weibliche Stagehands – ebenfalls Sparten, die männlich dominiert scheinen. Das Thema, dass es den weiblichen Kulturschaffenden im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen oft an Repräsentation fehlt, hatte sie immer im Hinterkopf, sagt sie. Das beweisen schon alleine Line-ups wie jenes des diesjährigen Sommerkabaretts im ORF.

Als sich die Anfragen an Silvertree Records häuften, nahm Eck also doch weitere Musikerinnen unter Vertrag. Was das Genre angeht, ist sie offen und geht künstlerisch nach ihrem subjektiven Empfinden. Sie selbst kommt aus dem Indie oder Alternative Pop, Volksmusik oder Heavy Metal wären bei Silvertree Records also eher fehl am Platz. „Es muss persönlich wie musikalisch klick machen“, sagt sie. Und auch wenn es ihr mit ihrem Label durchaus um die gegenseitige Unterstützung unter Künstlerinnen geht, ist ihr eines besonders wichtig: „Im Vordergrund steht die hochqualitative Musik.“ Aber jedes Label braucht nun einmal Kriterien, nach denen es seine Artists auswählt. Eines davon ist bei Silvertree Records nun einmal, dass sie Frauen sind.

Anne Eck Silvertree Records
Anne Eck in ihrer Wohnung (c) Viktoria Klimpfinger | 1000things

Sichtbarmachen statt abkoppeln

Das polarisierte. Vor allem, als sich die Medienberichte Anfang des Jahres häuften. Natürlich kann man das Thema der exklusiven Eingrenzung eines Bereichs auf ein bestimmtes Geschlecht kritisch sehen, muss man in manchen Fällen auch, wenn es zum Beispiel um die separaten Frauenbühne geht, die das Donauinselfest im vergangenen Jahr installiert hat. Stattdessen hätte man auch einfach das Line-up an sich stärker durchmischen und mehr weibliche Acts für die Mainstages buchen können. „Nur wäre es äußerst nett, wenn diese Frauenbookings überall spürbar wären und wir nicht erst einen eigenen Bereich dafür bräuchten, so als wären wir Aussätzige mit speziellen Bedürfnissen. Es gibt genug Frauen für die Schlager-, Ö3- aber auch FM4-Bühne“, schreibt unsere Gastautorin Frederika Ferková in ihrem Artikel zum Thema. Das sieht Anne Eck ganz ähnlich.

Bei Projekten wie Silvertree Records geht es aber eben nicht ums Abkoppeln der weiblichen Acts vom Mainstream, sondern darum, generell Raum und Sichtbarkeit für die Vielfalt an österreichischen Musikerinnen zu schaffen, ihnen eine Möglichkeit zu bieten, ihre Musik zu veröffentlichen, sie nach außen hin zu vertreten und – auch in Sachen Bookings – zu ihrer Gleichberechtigung beizutragen. „Sobald wir eine Gleichberechtigung erreicht haben, öffne ich gerne das Label für alle“, sagt Eck.

Silvertree Records
Anne Eck und Anja Thaler vor dem Tonstudio von Andi Baum (c) Ines Futterknecht | 1000things

„Corona ist ein Arschloch“

Seit etwa zwei Jahren arbeitet Anja Thaler mit ihrem Produzenten Andi Baum Jahren an ihrem ersten Album, die Single Nicht da daraus ist Mitte September erschienen. Darin singt sie mit warmem Timbre und begleitet von satten Electro-Beats darüber, wie wir immer mehr in den sozialen Medien verschwinden – während wir sie konsumieren, konsumieren sie uns, so der Grundtenor. Unter dem Youtube-Video schreibt Maddy Rose, eine weitere Musikerin von Silvertree Records: „Geil geil geil !!! Ich liebe es Anja! <3“ Die Unterstützung innerhalb des Labels ist groß, das sagt auch Anja Thaler. Konkurrenzdenken oder Ellenbogenmentalität gebe es hier nicht: „Das sind so tolle Frauen, jede für sich ist so einzigartig.“ Zu Silvertree Records kam sie eher zufällig, im Frühjahr 2020, kurz vor dem ersten Lockdown. „Corona ist das Arschloch hoch zehn. Eigentlich wollten wir mit dem Album ja schon rauskommen“, sagt sie.

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Neben vielen anderen Branchen trifft die Pandemie besonders die Kulturszene hart. Nicht nur Release-Daten haben sich der Corona-Krise wegen verschoben. Auch Veranstaltungen waren im Sommer nur reduziert möglich. Kurz vor dem zweiten Lockdown hatten Anja Thaler, Maddie Rose und Anne Eck etwa noch ein gemeinsames Konzert im Rahmen der Indie Label Woche. „Beim Proben waren wir überfordert von der Lautstärke des Schlagzeugs, weil wir es so lange nicht mehr gehört hatten“, erzählt Anne Eck. Für sie war das dieses Jahr ihr erster und letzter Auftritt mit Band, kurz danach kam der zweite Lockdown.

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Doch während die Online-Live-Streams die sozialen Medien im ersten Lockdowns geflutet haben, zeichnet sich im Moment eine gewisse Grundmüdigkeit ab. Von März bis Mai ging etwa auch Eck jeden Dienstag auf Instagram live und teilte ihre Single Hello My Heart mit ihren Fans. Jetzt will sie sich aber erst mal auf die Produktion ihres Albums konzentrieren, das im Herbst 2021 erscheinen soll. Auch die meisten anderen Artists von Silvertree Records befinden sich zurzeit noch im Produktionsprozess – dafür wäre die Zeit des Lockdowns nicht schlecht, ins Tonstudio dürfe man ja nach wie vor, sagt Eck. Schlimmer wäre es, wenn etwa gerade ein Album erschienen wäre und man es nicht im Rahmen von Konzerten präsentieren könne. Wobei die Auftritte und der Kontakt zum Publikum, die das Musikerinnendasein nicht zuletzt auch ausmachen, natürlich fehlen. Auch wenn die Kulturbranche zurzeit ruhen muss, verstummen wird man jedenfalls nicht. Von den Musikerinnen von Silvertree Records hören wir künftig sicherlich noch jede Menge.

Silvertree Records
Anja Thaler im Tonstudio (c) Ines Futterknecht | 1000things

Dieser Beitrag ist 2020 entstanden und wurde aktualisiert.

Wenn ihr mehr über Frauenkollektive lesen wollt, haben wir einen Artikel über weibliche DJs in Wien für euch. Mehr zum Thema Feminismus findet ihr in unserer Liste.


Beitragsbild:

Ines Futterknecht | 1000things

Tags:

  • Feminismus
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