Unser Senf zur EU-Wahl: Warum wir unbedingt wählen gehen müssen

Viktoria Klimpfinger Vom 24.05.2019
Weil ein bisschen Würze im Leben nie schaden kann, geben wir euch mit dieser Kolumne regelmäßig unseren Senf dazu: Wir erzählen euch, was uns beschäftigt, was uns nervt und was uns zum hysterischen Lachen bringt. Eure Käsekrainer könnt ihr zwar nicht darin eintunken, aber dafür ist unser Senf auch gratis. Dieses Mal appellieren wir an alle von euch: Geh' ma wöhn!
EU Wahl

Es ist Freitagnachmittag vor einer Woche und die Meldungen überschlagen sich, wirbeln in die Luft und krachen mit voller Wucht zur Tür herein: Ibizagate, Strachegate, Strache-Tapes – wie auch immer man den rechten Gipfel der unterirdischen Methoden auch nennen mag, der Anstieg bis zum Gipfelkreuz dauerte für Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus nur ein paar Stunden. Etwas mehr als sechs, um genau zu sein. Dann geht alles Schlag auf Schlag, bis die FPÖ-Minister die Regierung verlassen und ein Misstrauensantrag gegen Bundeskanzler Kurz im Gespräch ist. Neuwahlen stehen ins Haus.

Endlich wieder mitbestimmen

Bei all dem Trubel könnte man doch glatt vergessen, dass in ein paar Tagen eine ganz andere, international entscheidendere Wahl ansteht: die EU-Wahl. Aus irgendeinem Grund fällt es uns oft erschreckend leicht auszuklammern, dass uns die EU alle betrifft. Und zwar nicht, weil sie in unsere Pommes-Zubereitung eingreift. Sondern weil es die großen Fragen sind, auf die wir nun einmal nur gemeinsam eine Antwort finden können: Asylpolitik, Klimawandel, Ökonomie – gehen uns so ziemlich alle etwas an. Auch wenn es also diesmal um das Europäische Parlament in Straßburg geht und nicht um das auf der Wiener Ringstraße, ist jede einzelne Stimme entscheidend. Denn das EU-Parlament ist das einzige direkt demokratisch gewählte Organ der Europäischen Union. Wofür also am Sonntag aus dem Bett wälzen, wenn nicht dafür?

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Natürlich klingt das alles wahnsinnig pathetisch, natürlich können wir die zahlreichen privaten und politischen Aufrufe, zur Wahl zu gehen, schon bald nicht mehr hören. Aber eigentlich ist es doch ganz schön, dass ein angeblich so weit von uns entferntes und unzugängliches Konzept im Verhältnis zu diesem Anstrich doch so viele Emotionen auslösen kann. Bezug zur EU scheinen wir also entgegen vieler politikverdrossener Meinungen doch zu haben, sei es nun ein tränendrüsen-stimulierender, kitschig-verklärter, ein bitterböser-enttäuschter oder ein genervter.

Aus Fehlern lernen

Denn selbstverständlich ist die Europäische Union an sich nicht frei von Fehlern, nicht moralisch erhabene Instanz, nicht Deus ex Machina auf der weltpolitischen Bühne. Im Gegenteil: Bei vielen Themen versagt die EU oder lässt sie durch zähe bürokratische Prozesse im Sand verebben. Nicht trotzdem, sondern gerade deshalb ist es wichtig, mitzubestimmen. Wenn dich etwas stört, ändere es, oder wähle zumindest Menschen, die es in deinem Sinne ändern können. Sonst tun es andere, die die EU ins Wanken bringen wollen.

Doch der EU den Rücken zu kehren, nur weil wir nicht mit allem, was sie in den vergangenen Jahren gezeigt hat, zufrieden sind, wäre so, wie wenn wir unser benutztes Geschirr aus dem Fenster werfen würden, anstatt es einfach abzuwaschen: unnötig, teuer und ziemlich doof. Die Briten können aktuell ein Liedchen davon trällern – oder eher einen Trauermarsch. Damit wenigstens nicht ganz Europa bangen muss, oder damit wir zumindest sagen können: „Wir sind nicht stumm geblieben“, lautet die Parole: Geh‘ ma wöhn! Denn auch wenn wir uns nicht als dezidiert politische Plattform verstehen: Wählen ist definitiv eines der 1000 things to do in Wien und Österreich.

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Wir verraten euch, was es am Wochenende außer der Wahl sonst noch zu tun gibt. Zum Beispiel steht das Donaukanaltreiben an – wir haben den entsprechenden Guide dazu für euch.

(c) Beitragsbild | Pixabay

(c) Facebook-Bild | Heather Mount | Unsplash


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