Die schönsten Weinradwege und Weinwanderungen durchs Weinviertel

Evgenia Karp Zuletzt geändert am 01.03.2024

Ob zu Fuß oder per Fahrrad: Im Weinviertel erwarten euch wunderschöne Weinwege durch lauschige Kellergassen, die ihr unbedingt entdecken solltet. Wir haben euch unser Best-of in einen praktischen Artikel gepackt und hoffen, ihr habt beim Erkunden und Erfahren genauso viel Spaß wie wir!

Kellergasse Weinviertel Radfahren Wandern

We got you at wine, didn‘t we? Wenn das W-Wort dreimal im Titel vorkommt, kann es sich eigentlich nur um eine ganz bestimmte österreichische Region handeln: das Weinviertel, Sitz des Grünen Veltliners, Ort der 1.100 Kellergassen und Gegend der idyllisch-schönen Weglein. Und die stellen wir euch jetzt mal vor. Wem übrigens die historischen Kellergassen noch kein Begriff sind: Es handelt sich um jahrhundertealte Presshäuser, die die Landschaft des Weinviertels prägen und teilweise bis heute in Verwendung sind. In manchen werdet ihr eingeladen, ein Glaserl des oft hauseigenen Vinos zu trinken, in anderen könnt ihr übernachten, und manchmal finden hier sogar stimmungsvolle Feste statt. Aber Achtung: Bitte hebt euch den Weingenuss auf, bis ihr mit dem Radfahren fertig seid und trinkt immer verantwortungsvoll!

Kellergasse Weinviertel Radfahren Wandern
Das perfekte Wochenende? Radfahren, rasten, Wein trinken (c) Niederösterreich Werbung | Stefan Mayerhofer

Weinradweg Veltliner

In Österreichs größtem Weinbaugebiet habt ihr ganz schön viel Platz, um die Pedale eures drahtigen Gefährten mal so richtig durchzutreten. Und auch die Motivation zum Ende des Tages hin ist wirklich nicht von schlechten Winzer*innen: Nach einer Radtour geht so ein Gläschen Grüner Veltliner aus dem Weinviertel gleich viel besser runter. Um dem Ursprung dieser Köstlichkeit näherzukommen, empfehlen wir euch die Veltliner Radtour. Für diesen im wahrsten Sinne des Wortes aussichtsreichen Trip gibt es zwei Startpunkte: Poysdorf oder Laa an der Thaya. Wo ihr beginnt, ist reine Geschmackssache, der Weg geht ohnehin im Kreis. Der mittelschwere Tagestrip dauert viereinhalb Stunden und führt euch durch das nördliche Weinviertel, wo ihr zahlreichen Kultur- und Naturhighlights begegnet. Danach solltet ihr es auf keinen Fall verpassen, bei einem Heurigen einen Schluck von dem zu trinken, das ihr zuvor in Traubenform gesehen habt.

Kellergasse Weinviertel Radfahren Wandern
Eine Radtour durch die Weinberge gefällig? (c) Weinviertel Tourismus | www.pov.at

Weinradweg Sylvaner

Quick Facts zum Sylvaner, denn der ist eigentlich ziemlich cool, aber wenig bekannt: Er ist eine der ältesten Rebsorten Europas und wurde früher auch „Österreicher“ genannt. Bekommen die Weine genug Zeit zum Reifen, entwickeln sie ein spannendes Stachelbeeraroma, das man mal probiert haben sollte. Nice, was? Um den Spuren dieser Beeren zu folgen, beginnt ihr am besten beim Bahnhof von Mistelbach in die Pedale zu treten. Der Weg führt durch ein Meer von grünen und gelben Hügeln, vorbei an Asparn/Zaya und weiter über Hörersdorf bis nach Waltersdorf bei Staatz und dann Ameis. Hier erwartet euch die idyllische Kellergasse Loamgstetten, die ihr besichtigen solltet, ehe es weiter nach Altruppersdorf und Föllim geht. Auch bei diesem Trip kommt ihr nicht an der Stadt des Weines, nämlich Poysdorf vorbei, die einfach immer einen Besuch wert ist, ehe es zurück nach Mistelbach geht.

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Poysdorf ist auch mit dem Rad immer einen Besuch wert. (c) Weinviertel Tourismus | www.pov.at

Weinradweg Welschriesling

Dieser lockerleichte Tagestrip geht runter wie ein Glas seines Namensgebers. Und ratet mal, wo er beginnt: natürlich in Poysdorf! Denn wenn alle Wege nach Rom führen, führen alle Weinradwege an dieser Stadt des Weines vorbei. In zweieinhalb Stunden geht es vorbei an romantischen Kellervierteln, einem Museum voll kurioser Erfindungen und mystischen, unterirdischen Stätten. Ihr passiert Weingärten, dann Walterskirchen und kommt bald in Großkrut an, wo sich ein Abstecher zum Kellerberg lohnt, um die schönen, alten Presshäuser aus nächster Nähe zu betrachten. Im Nachbarort Althöflein findet ihr die größte zusammenhängende Erdstallanlage Mitteleuropas und fahrt danach weiter bis ins wunderschöne Herrnbaumgarten. Werft unbedingt einen Blick auf den Schauweingarten mit über 20 Rebsorten, ehe es vorbei an der Mariengrotte parallel zur B7 zurück nach Poysdorf geht. Belohnungsglaserl nicht vergessen!

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Vor lauter Pedaletreten nicht vergessen, euch ordentlich mit den Köstlichkeiten der Region einzudecken! (c) Weinviertel Tourismus | Doris Schwarz-König

Weinradweg Zweigelt

Wer gerne Rot im Glas sieht, hat auch im Weinviertel Glück, denn der zarte Zweigelt ist hier eine gerne angebaute Rebsorte. Der namensgleiche Radweg ist mit seinen 80 Kilometern aber nichts für nebenbei. In fünf Stunden führt er euch vom Schloss in Wolkersdorf aus über Ulrichskirchen bis nach Hautzendorf, wo ihr die Tour aber abkürzen könnt, wenn es euch doch zu heavy oder der Durst zu groß wird. Ansonsten geht es weiter nach Niederkreuzstetten und bis nach Hohenruppersdorf, wo eine wunderschöne Kellergasse und ein Erlebnisweingarten zur Pause laden. Vorbei an Bad Pirawarth kommt ihr bald in Auersthal an, wo ebenfalls eine der historischen Gassen namens Wunderberg mit rund 100 Weinkellern und Presshäusern auf euch wartet. An Weingärten entlang geht es schließlich zurück nach Wolkersdorf, wo ihr durch den Stadtkern des sogenannten „Tors zum Weinviertel“ spazieren könnt.

Kellergasse Weinviertel Radfahren Wandern
Wenn der Popsch mal eine Pause braucht, spaziert doch einfach durch die wunderschönen Kellergasserln. (c) Niederösterreich Werbung | Stefan Mayerhofer

Weinwanderweg: Flug des Falken

Bei diesem großartigen Themenwanderweg um und durch den romantischen Weinort Falkenstein folgt ihr metallenen Flügeln, montiert auf großen Kalksteinen, die mit den Geschichten und Erzählungen des Ortes bedruckt sind. Am Weg erwartet euch die mächtige, um 1050 errichtete Grenzfestung Burg Falkenstein, die auf einer Kalkklippe thront, und viele weitere coole To-dos, die sich vor allem um das Thema Wein drehen: Weingartenhütten, Picknickplatzln, ein Schaukeller in der örtlichen Kellergasse sowie ein Weingartenlabyrinth, in dem man dank der Schönheit der Landschaft gerne mal verloren geht. Unterwegs werden euch garantiert die Weinviertler Heurigen auffallen und wir raten euch dringend, der Neugier nachzugeben und sich das eine oder andere Wandergläschen zu gönnen!

Kellergasse Weinviertel Radfahren Wandern
Zwischen den Wanderetappen dürfen die Regenerationsglaserln nicht zu kurz kommen. (c) Weinstraße Veltlinerland | Michael Reidinger

Kein Wirtshaus in Sicht? Ab zu den Radler-Raststationen!

Und noch ein kleiner Tipp, wenn Müdigkeit und Hunger sich melden: Viele Winzer*innen bieten bei sogenannten Radler-Raststationen Verköstigung auf Vertrauensbasis für Vorbeikommende an. Haltet unbedingt nach ihnen Ausschau und gönnt euch eine Pause samt Schmankerl, wenn ihr an so einem Platzerl vorbeikommt! Unsere Lieblinge sind auf jeden Fall der Besucherkeller am Galgenberg in Wildendürnbach mit seinen typischen Weinviertler Weinen, dem guten Traubensaft und köstlichen Snacks. Seid ihr in Falkenstein unterwegs, schaut doch in die Oagossn (Eiergasse) und dort zu Salomons Euli, um euch mit Proviant zu versorgen. Und weil wir zuvor so viel von Poysdorf erzählt haben: In der Kellergasse Radyweg wartet die Kellerrast des Weingut Neustifter darauf, euch von ihren Spezialitäten zu überzeugen.

Kellergasse Weinviertel Radfahren Wandern
Müde? Hungrig? Die Rastplätze im Weinviertel versorgen euch mit allem, was gut und köstlich ist. (c) Weinviertel Tourismus | www.pov.at

Na, juckt es euch schon in den Wadeln? Verstehen wir und wünschen euch ganz viel Spaß beim Auschecken dieser großartigen Gegend! Wenn ihr auch mal über Nacht bleiben möchtet, haben wir hier einige coole Unterkünfte mit vinophilem Flair für euch parat. Wenn euch dann nach dem vielen Radeln mehr nach Feiern zumute ist, dann werft doch mal einen Blick auf die Kellergassenfeste, die heuer so stattfinden. Prost!

*Dieser Beitrag ist in freundlicher Zusammenarbeit mit Weinviertel Tourismus GmbH entstanden.


Beitragsbild:

(c) Weinviertel Tourismus | Daniel Gollner