Warum wir heute schweigen
Wir werden heute schweigen. Zum einen, weil uns in Anbetracht des erschütternden Attentats auf Wien die Worte fehlen, zum anderen, weil Stille die einzige Reaktion ist, die uns angemessen erscheint. Gänzlich verstummen werden wir allerdings nicht. Auch wenn Wien heute und in nächster Zeit Schwarz trägt, so ist die Stadt an sich doch eine unglaublich bunte, vielfältige, diverse. Deshalb sollten wir uns unsere Stimmen weder nehmen noch uns von solchen grauenvollen Angriffen spalten lassen. Mit voller Überzeugung stehen wir für Solidarität untereinander, zwischen allen Menschen, Bevölkerungsgruppen und Religionsgemeinschaften. Unser besonderes Mitgefühl gilt den Opfern des Attentats und deren Angehören, unser Dank allen Einsatzkräften und Heldinnen und Helden des Alltags, die momentan Unbeschreibliches leisten, während wir trauern.
Auch wenn unsere üblichen Inhalte im Moment nicht angebracht erscheinen, so dürfen wir uns unser Wien und die Liebe zu dieser vielfältigen, schönen und manchmal schrulligen Stadt nicht nehmen, die Furcht nicht überhandnehmen lassen. Zusammen bleiben wir Wien, bleiben selbstbewusst und zuversichtlich, auch wenn die Doppelbelastung durch Corona einerseits, das Attentat andererseits eine Situation ist, wie sie niemand von uns bisher erlebt hat. Deshalb wollen wir euch in den nächsten Tagen zur Seite stehen, euch mit angemessenen Inhalten versorgen und in absehbarer Zeit, wenn sich die Lage wieder beruhigt hat, auch wieder ermutigen, diese wunderbare Stadt gemeinsam mit uns zu erkunden, zu erleben und zu leben. Trotz allem gibt es immer noch mehr als 1000 Dinge, die Wien so unglaublich lebenswert machen. Bis dahin hoffen wir, dass es euch den Umständen entsprechend gut geht und ihr in Sicherheit seid. Gehen wir gemeinsam, geeint und tapfer durch diese schwere Zeit.