Bier, Blutwurst, Käse: Historische Jause aus dem Bergwerk Hallstatt
Bier, Blutwurst, Blauschimmelkäse. Nein, das ist nicht das neue Menü im angesagten Hipster-Lokal in Neubau. Forscher*innen haben herausgefunden, dass sich damit Bergleute im Salzbergwerk Hallstatt schon vor 2.700 Jahren verköstigt haben.
Wer fleißig und hart arbeitet, der braucht auch eine entsprechende Ernährungsweise, die richtig satt macht und vor allem Energie liefert. Das ist kein großes Geheimnis, sondern war auch schon Arbeiter*innen vor tausenden von Jahren bewusst.
Was bis vor Kurzem noch weniger bekannt war, ist, was Bergleute im Salzbergwerk Hallstatt in Oberösterreich früher eigentlich so gegessen haben. Und mit früher ist auch wirklich eine ganze Weile früher gemeint – nämlich etwa 2.700 Jahre früher. Das Ergebnis haben nun Forscher*innen aus Wien, Italien und den USA in einer Aussendung bekannt gegeben. Spoiler: Die Bergarbeiter*innen von anno dazumal haben auch schon gewusst, was gut ist und richtig stärkt.
Historische DNA aus Hallstatt
Das Forscherteam unter der Leitung von Eurac Research aus der Schweiz und dem Naturhistorischen Museum Wien (NHM) haben herausgefunden, dass sich die hart arbeitenden Bergleute im Bergwerk in Hallstatt mit einem richtig deftigen Menü aus Bier, Blutwurst und Blauschimmelkäse versorgt haben. Jetzt fragt ihr euch wahrscheinlich, wie sie zu diesem Ergebnis gekommen sind?
Dafür haben die Forschenden konservierte Exkremente eben dieser Bergleute untersucht. In diesen, durch die hohe Salzkonzentration in den Stollen ungewöhnlich gut erhaltenen, Überbleibseln von der Bronze- bis zur Barockzeit entdeckten sie unter anderem die DNA von Darmbakterien. Diese lässt wiederum Rückschlüsse auf die verzehrten Nahrungsmittel zu.
Ganz nebenbei liefern die Resultate spannende Einblicke in die Ernährungsgewohnheiten aus Zeiten der europäischen Urgeschichte. Immerhin handelt es sich hier um den weltweit ältesten Nachweis für den Konsum von Blauschimmelkäse.
Bierkultur und fermentiertes Essen
“Die Exemplare, die wir untersucht haben, sind nahezu perfekt konserviert – sie enthalten noch menschliche DNA, zudem DNA von Darmbakterien, sowie auch noch Proteine und Teile der gegessenen Nahrung”, erklärt Mikrobiologe Frank Maixner vom Bozner Forschungszentrum Eurac Research.
Neben der DNA entdeckten die Forschenden auch die Überreste zweier Pilze, welche Rückschlüsse auf den ganz bewussten Konsum fermentierter Nahrung ziehen lassen. Auch der Verzehr eines Gerichts, das im Wesentlichen aus Rinderblut bestand, konnte so nachgewiesen werden.
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(c) Facebook-Bild | Yutacar | Unsplash