Modetrends der frühen 2010er-Jahre, die wir nicht vermissen
Leggings, Uggs und Eulenkette angezogen und schon kanns losgehen: Holt euch einen Pumpkin Spice Latte und schwelgt mit uns in Erinnerungen an diese Modetrends der frühen 2010er-Jahre.
Es gibt Stil und es gibt Mode, heißt es ja oft. Ein Rückblick auf unsere Teenagerfotos zeigt, dass wir ersteres definitiv nicht hatten, da wir zweiterem blind gefolgt sind. Und jetzt bereuen wir es. Wir zeigen euch Modetrends des letzten Jahrzehnts, die wir alle mit offenen Armen empfangen haben – danke, Tumblr!
Eulen und Moustaches überall
Bestimmte Symbole erfahren in bestimmten Jahrzehnten einen regelrechten Höhenflug. Die 90er-Jahre haben das Arschgeweih massentauglich gemacht, die 2010er Moustaches und Eulen. Egal, ob als Anhänger für Ketten, als Print auf Pullis, Stoffsackerln oder diversen Accessoires – Eule bzw. Moustache waren quasi das Arschgeweih der vergangenen Dekade. Und hat mal eines der Symbole prominent das T-Shirt oder die Tasse geziert, musste man nicht mehr lang auf Nachschub warten. Denn die Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke mit dem gleichen Symbol sind nur so eingetrudelt (und verstauben jetzt seit fünf Jahren in irgendeiner Schublade).
Miniröcke aus Jersey und Strickwesten
Wenn wir von einer Shoppingtour zurückgekommen sind, waren zwei Teile garantiert in unserer Einkaufstasche. Das waren einerseits hautenge Jersey-Miniröcke, die man für ein paar Euro bei allen großen Modeketten kaufen konnte und das Symbol für Fast Fashion schlechthin sind: Meistens hatten wir gleich mehrere davon im Kleiderschrank und nach ein paar mal tragen waren sie wieder ausgeleiert. Andererseits waren auch engmaschige Strickwesten mit kleinen Knöpfen hoch im Kurs. Ein spießiger Gegenpol zu den knallengen Röcken und meist in verschiedenen Beigetönen und Pastellfarben im Kleiderschrank. Kombiniert mit einer Skinny Jeans und einer Eulenkette – und stand das Outfit für den nächsten Schultag.
Low Rise Skinny Jeans
Stichwort Skinny Jeans: Damit geben sich Millennials heute noch schnell zu erkennen. Entweder man liebt sie, oder man hasst sie – wir haben sie spätestens mit dem Homeoffice in den Schrank verbannt und durch weit geschnittene Hosen ersetzt. Denn ganz ehrlich: bequem sind die Röhrenjeans auf Dauer nicht. Ganz besonders nicht, wenn die Hosen tief geschnitten sind und irgendwo unterhalb der Hüfte sitzen. Das beste an den Hosen: Der Moment, wenn man sie am Abend ausgezogen hat.
Schlauchschals everywhere
Outfits bestehend aus Skinny Jeans und Strickweste können schnell ein bisschen langweilig werden. Ein Accessoire, das in den vergangenen zehn Jahren nicht fehlen durfte: der Schlauchschal. Egal, ob dick und aus Wolle oder ein dünneres Tuch mit Muster – hauptsache, der Schal hat kein Ende. Ob das wohl die konsequente und modische Fortsetzung des beliebten Unendlichkeitszeichens war? Oder doch ein philosophisches Statement darüber, dass jedes Ende auch ein neuer Anfang ist? Egal, unsere Eltern waren bestimmt froh, dass wir uns immer so warm angezogen haben. Dazu ein Paar Timberlands und der Winterlook ist perfekt.
Leggings und Jeggings
Worüber unsere Eltern vielleicht weniger froh waren, ist, dass wir Hosen ganz gerne mal durch Jeggings ersetzt haben, also Leggins, die vorgeben, Jeans zu sein. Aber wer weiß, vielleicht waren ihnen unsere modischen Faux-Pas nach unserer Emo-Jugend auch schon längst egal. Noch vor den Jeggings haben Leggings in allen Farben und Mustern ihren Siegeszug gefeiert und damit den Sprung aus den Turnsälen in die Straßen geschafft. Selten haben wir so viele ferne Galaxien gesehen als damals, als jede*r einen Galaxy-Print auf seinen Beinen getragen hat.
Uggs und Birkenstocks
Wenn wir schon bei den Beinen sind, müssen wir natürlich auch die Schuhmode der 2010er genauer unter die Lupe nehmen. Wobei man für diese Trends eigentlich gar keine Lupe braucht. Immerhin kann man die klobigen Ugg-Boots auch mit freiem Auge kaum übersehen. An kalten Wintertagen sind sie zwar super, um die Füßchen zu wärmen. Wer einmal damit durch den Tiefschnee gewandert ist, weiß aber, dass die Freude nur so lange hält, bis die Stiefel durch und durch nass sind und man danach die Spuren vom letzten Ausflug auch noch auf den trockenen Schuhen sieht.
Ebenfalls klobig, wenn auch nicht ganz so wie die Ugg-Boots, sind die Birkenstocks, die seit einigen Jahren unser aller Füße zieren. Egal, ob klassisch in schwarz oder braun oder auffällig in gold und silber – Birkenstocks erinnern uns vor allem an die Hausschuhpflicht in der Schule, wegen der manche von uns bis heute eine Schlapfenaversion haben.
Fake Brillen und Shutter Shades
Wer sich von Kopf bis Fuß im Stil der 2010er kleiden möchte, darf auch nicht auf die passende Brille verzichten. Dabei stehen euch zwei Modelle zur Auswahl. Entweder entscheidet ihr euch für ein überdimensionales schwarzes Modell mit Fenstergläsern, das so aussieht, als hättet ihr nach dem Chemielabor vergessen, die Schutzbrille abzunehmen.
Oder – wenn ihr auffallen möchtet – greift ihr auf eine neonfarbene “Sonnenbrille” zurück, die weder vor der Sonne schützt noch sonst irgendeinen erkennbaren Zweck hat. Anstatt von Brillengläsern haben sie nämlich Plastikstreifen vor den Augen und sind damit das Eintrittsticket zu jeder Bad-Taste-Party. Dank Kanye West haben die sogenannten Shutter Glasses oder Shutter Shades im Jahr 2007 ein Revival gefeiert und in den Jahren darauf die Welt erobert.
Ketten, Ketten, Ketten
Eine einzelne Eulenkette ist für euch Understatement? Warum dann nicht einfach mal zehn Perlenketten übereinanderlegen? Auch diese Chunky Necklaces haben uns zu Beginn der 2010er oft begleitet. Unsere Nackenmuskeln waren damals bestimmt gestählt, nachdem wir die gefühlt fünf Kilo schweren Ketten stundenlang um den Hals getragen haben. Gestreiftes Shirt und Röhrenjeans, Ketten drüber und das Outfit ist fertig.
Alles von Abercrombie & Fitch und Hollister
Zu guter Letzt verbinden wir wohl kaum eine andere Marke so stark mit den frühern 2010ern wie Abercrombie & Fitch. Zuerst kamen die T-Shirts mit dem Aufdruck “Fitch” daher, dann die Abercrombie-Pullis und schließlich waren auch die Poloshirts überall. Und zu denen gehört natürlich ein aufgestellter Kragen dazu, eh klar. Abgelöst wurde der Hype dann von Hollister – das ebenfalls zu Abercrombie & Fitch gehört – und uns mit lauter Musik, gedimmten Licht und dem Gerücht von Models als Verkäufer*innen in die Shops gelockt hat.
Wir haben außerdem auch einige Drinks aus unserer Jugend, die wir absolut nicht vermissen, aufgeschrieben. Mehr zum Thema findet ihr außerdem in unserer Liste Aufwachsen in Österreich.
FB-Beitragsbild: (c) Tony Sebastian | Unsplash