St. Patrick’s Day: Alles, was ihr über Whiskey & Irland wissen müsst

Evgenia Karp Zuletzt geändert am 29.02.2024

Am 17. März wird die ganze Welt urplötzlich irisch: Der St. Patrick’s Day wird auch in Österreich flüssig und ausgiebig gefeiert – wir pimpen eure Whiskey- & Irland-Kenntnisse dafür.

Wir wagen mal einen tiefen Griff in die grüne Klischeekiste: Irland, das ist doch Whiskey, Guinness, Musik und ewige Weiten, die nur von Schafherden, Steinmauern und dem Atlantik unterbrochen werden. Reist man schließlich selbst auf die Insel, kommt man rasch drauf: Eigentlich gar nicht so falsch, diese Stereotypen – nur steckt halt ganz viel mehr dahinter als trinken, singen, glücklich sein. Wir zeigen euch, warum sich in jedem Glas Whiskey – oder dram, wie es dort heißt – ein ganzer James-Joyce-Roman verbirgt und frischen eure Spirituosenkenntnisse bis zum nächsten St. Patrick’s Day auf.

Sehnsuchtsort Irland (c) Tourism Ireland

Wer hat’s erfunden?

Was im slawischen Raum der Wodka ist für Irland und Schottland der Whiskey: Uisce Beatha wird er in den Landessprachen genannt und bedeutet nichts Geringeres als „Wasser des Lebens“ – womit auch gleich die Wichtigkeit des Nationalgetränks für die beiden gälischen Inseln geklärt wäre. Schon im 10. Jahrhundert priesen Mönche diverse Kornbrände als Allheilmittel an, aus denen sich die heutige Form der Spirituose entwickelte. Und wer die Canterbury Tales des britischen Autors Geoffrey Chaucer in der Schule gelesen hat, erinnert sich vielleicht noch, dass eine praktische Step-by-Step-Anleitung zum Brennen von vergorenem Getreide Eingang in die „heiligen“ Pilgerfahrten gefunden hat. Doch wo war wirklich zum ersten Mal die Rede von Whiskey? Das ist eine lang umstrittene Frage. Nach neuesten Erkenntnissen beweist eine Chronik aus dem irischen Clonmacnoise, dass die Spirituose schon 1405 schriftlich in Irland Erwähnung fand – ganze 90 Jahre vor Schottlands Datierung. 1:0 für Irland also.

Jameson – einer der wohl berühmtesten Whiskeys weltweit – kommt aus Irland. (c) Tourism Ireland

Whiskey oder Whisky?

Aufmerksamen Leser*innen ist es fix aufgefallen: Irgendwas hat’s da doch mit der Schreibweise! Stimmt: Irland, in irischer Sprache Éire genannt, hat auch in seine Whiskeys das markante e gesetzt, während die schottischen Pendants ohne auskommen und als Whisky bezeichnet werden. Und obwohl nur wenige hundert Kilometer und ein Buchstabe die beiden Herstellungsländer trennen, merkt ihr’s garantiert auch am Gaumen: Irische Whiskeys sind selten rauchig, dafür oft milder und weicher im Geschmack. Gerade für Einsteiger*innen, aber natürlich auch für Connaisseur*innen perfekt. Der Herstellungsprozess ist ebenfalls leicht unterschiedlich: In Irland wird dreifach statt doppelt destilliert. Danach reift der Brand bei beiden mindestens drei Jahre lang im Holzfass. Außerdem: Statt 100 Prozent gemälzter Gerste darf auf irischem Destillerieboden auch nur 30 Prozent gemälzte und sogar ungemälzte Gerste verwendet werden – neben anderen Getreidesorten. Viel Spielraum also für tolle Kreationen!

Weicher am Gaumen und perfekt für den Einstieg: irischer Whiskey (c) Tourism Ireland

Destination: Destillerien

Findet ihr alles ganz schön spannend? Das ist erst der Korken an der Spitze der Whiskeyflasche – in diesem Thema kann man sich ganz schön verlieren. Und das tut ihr übrigens am besten direkt auf der Insel, denn nicht umsonst gehört Irland zu den schönsten Reisezielen 2024. Etliche Destillerien warten bei eurer Rundtour darauf, euch in die Geschichte und den Herstellungsprozess ihres Landsgebräus einzuweihen, garantiert mit dem weltweit bekannten Charme irischer Gastfreundschaft. Einen guten Start habt ihr in der Jameson Experience in Dublin. Vergesst aber nicht auf das eine oder andere obligatorische Guinness in lokalen Stammbars wie dem Peadar Kearney’s (unser persönlicher Tipp) oder direkt im Guinness Storehouse. Wer mit dem Mietauto unterwegs ist, sollte natürlich nicht nur auf den Linksverkehr, sondern auch auf nüchternes Fahren achten.

Haltestellen auf eurer Distillery-Tour:

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Die Kilbeggan Distillery ist ein Must-visit, wenn ihr in Irland seid. (c) Tourism Ireland

St. Patrick’s Day

Sag niemals Paddy zu ihm: St. Patrick ist der wohl berühmteste Schutzheilige Irlands und brachte mit seiner Kleeblatt-Metapher (drei Blätter, Dreifaltigkeit, ihr wisst schon) das Christentum auf die Insel. Bestimmt habt ihr mal von der angeblichen Schlangenplage gehört, die der Schutzpatron verjagt haben soll. Diese angeblichen Schlangen hat es nie gegeben. Heute wird angenommen, dass die Kriechtiere ein Synonym für das damals zunehmend unbeliebt gewordene Heidentum waren. Die ersten knapp 1.450 Jahre lang war es noch recht ruhig um den Todestag von St. Patrick – bis 1960, als ein Gesetz es den Pubs erlaubte, auch an diesem Feiertag geöffnet zu haben. Seither wird umso doller getrunken und gefeiert. Außerdem wird Grün für einen Tag lang zum neuen Schwarz erklärt: Haare, Kleidung, sogar Essen und Bier werden am 17. März grün gefärbt. Einzig Guinness, das dunkle Stout, bleibt seiner Schokoladenfarbe treu.

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Musik, Drinks und gute Stimmung (c) Tourism Ireland

Vienna Whisky Festival

Was für eine Freude, dass es am 17. März nicht mit den gälischen Glücksgefühlen aufhört! Denn schon im nächsten Monat hält das Vienna Whisky Festival Einzug in der Ottakringer Brauerei. Hier könnt ihr euch durch diverse Kostproben schlürfen, Masterclasses und Tastings beiwohnen und mit knurrendem Magen die Food & Drinks Area erobern. Ein Must-visit!

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*Dieser Beitrag ist in freundlicher Zusammenarbeit mit Tourism Ireland und dem Vienna Whisky Festival entstanden.


Beitragsbild:

(c) Tourism Ireland