Bärlauchzeit in Wien: Alles was du wissen musst

Es ist wieder Zeit für unsere Lieblingsblattln: Bärlauch! Wer könnte ihn auch nicht lieben, mit seinen ausgefallenen Spitznamen, wie etwa „Teufelsknoblauch“. Der grüne Geschmacksallrounder darf die kommenden Wochen auf keinem Teller fehlen. Wir verraten euch alles, was ihr über Bärlauch in Wien wissen müsst.

Wer gerne würzig speist, aber nicht selber riechen will wie eine frisch eingelegte Knoblauchzehe oder eine halbe Schüssel Aioli, greift am besten zum Bärlauch. Denn neben seinem intensivem Geschmack hat das Kraut einen großen Vorteil: Man dünstet seinen Geschmack nicht die nächsten drei Tage zum Leidwesen der Mitmenschen aus. Abgesehen von seinem hohen Vitamin-C-Anteil hilft Bärlauch auch gegen hohen Blutdruck. Wer nach dem alljährlichen Frühjahrsputz keinen Bedarf daran hat, werfe den ersten Stein.
Pflücken oder kaufen?
Natürlich findet ihr Bärlauch in Wien auch abgepackt im Supermarkt-Regal, aber besser schmeckt er doch von regionalen Märkten. Nicht zu übertreffen ist klarerweise der „Selbstbrockte“. Wer selber Bärlauch sammeln möchte, sollte das zeitnah erledigen, denn junger Bärlauch schmeckt am zartesten. Außerdem ist für die etwas Kurzsichtigen unter uns im März und April die Gefahr am geringsten, Bärlauch mit den giftigen Maiglöckchen zu verwechseln. Selber pflücken ist also eher was für die Pflanzenpros unter euch.
How to Bärlauch
Wer sich dennoch traut, sollte sein Popscherl möglichst früh aus dem Bett bewegen. Früh am Tag ist der Bärlauch vom Morgentau noch am saftigsten. Das Kraut findet sich meist in schattigen Laubwäldern, vor allem unter Bäumen oder an Bachufern, leicht zu erkennen an dem starken Knoblauchgeruch und den matten Blättern. Wer umsichtig ist, pflückt auch immer nur zwei bis drei Blätter pro Pflanze, denn so kann nächstes Jahr wieder geerntet werden. In und um Wien sprießt schon vielerorts das würzige Frühlingsgrün. Am Wilhelminenberg bei den Steinhofgründen werden fleißige Pflücker*innen meist fündig, ebenso wie im Wienerwald. Wer nicht ganz so weit rausfahren will, kann es auch im Pötzleinsdorfer Schlosspark versuchen. Im Prater duftet es auch schon vermehrt nach Knoblauch, vor allem entlang des Stadtwanderweges.
Auf die Teller, fertig, los!
Hat man den Bärlauch erst mal nach Hause geschafft, gehört er nur noch verspeist. Am besten gleich, und am besten frisch! Hitze tut dem würzigen Kraut nämlich gar nicht gut, denn sie mindert den Geschmack. Ähnliches gilt, wenn es ums Pürieren geht, denn davon wird Bärlauch bitter. Schlauer ist es, ihn einfach zu schneiden oder zu hacken. Um immer ein bisserl grünen Knoblauch zum Verfeinern von Gerichten parat zu haben, bietet sich Bärlauchbutter an. Dazu einfach Bärlauch hacken und in zimmerwarme Butter einrühren. Das wohl schnellste und auch einfachste Bärlauchgericht dürfte das Pesto sein. Nudelfans mörsern einfach zu gleichen Teilen Bärlauch, Pinienkerne und Parmesan. Ein Schluck Olivenöl, und fertig ist das Dinner-for-Two.
…oder lieber doch im Restaurant genießen?
Kein Waldmensch, und auch kein* Koch*Köchin, aber trotzdem Lust auf Bärlauch? Im Restaurant Schubert gibt’s etwa Bärlauch-Ravioli mit Kräuterseitlingen und Sellerie. Im Wiener Rathauskeller steht der März ganz im Zeichen von Bärlauch und Lamm – mit Köstlichkeiten wie Bärlauch-Humus oder Lammrücken mit Erdäpfel-Bärlauch-Gratin. Ihr habt noch weitere Tipps für tolle Bärlauch-Gerichte in Wiener Lokalen? Lasst es uns wissen:
Wer jetzt Lust hat, sich beim Spazierengehen nach Bärlauch umzuschauen, dem sind etwa die Stadtwanderwege zu empfehlen. Auf einen direkteren Weg zum Bärlauch führen euch Wiens schönste Märkte.