1000things Grätzel Stories: das Börseviertel
Dass unser schönes Wien manchmal eher einem Dorf, als einer Millionenstadt ähnelt, steht für uns spätestens dann fest, wenn uns vor Verwunderung mit weit aufgerissenen Augen überwältigt klar wird, dass die Cousine des besten Freunds ihren Hund regelmäßig zum gleichen Hundefriseur bringt wie die Ex-Freundin des eigenen Bruders. Und mit dieser Annahme liegen wir wahrscheinlich gar nicht so falsch, denn unser Wien besteht ja bekanntlich aus ganz vielen, kleinen Grätzeln, die tatsächlich kleinen Dörfern ähneln: Jeder kennt jeden, man schaut aufeinander – und manchmal herrschen auch ganz eigene Regeln. Gemeinsam mit ANKER werfen wir mit unseren Grätzel Stories also einen zweiten, genaueren Blick auf die Grätzel, die Wien zu etwas ganz Besonderem machen. Unsere erste Grätzel Story führt uns zu Bettina, seit 17 Jahren Filialleitern in der ANKER-Filiale Wipplingerstraße im Börseviertel.
Bettina, Filialleiterin, seit 25 Jahren bei ANKER
Wir treffen Bettina in ihrer ANKER-Filiale in der Wipplingerstraße. Sie ist hier Filialleiterin – und das schon seit 17 Jahren, wie sie uns gleich zu Beginn verrät. Bevor sie mit uns aufbricht, um uns durch ihr Grätzel zu führen, gibt sie ihrer Kollegin noch ein paar Anweisungen. Flink bewegt sie sich durch die Filiale bevor sie von einer Kundin sehr herzlich begrüßt wird. Wir beobachten, wie Bettina plötzlich einfällt, dass sie noch etwas für die Kundin hat – sie verschwindet also kurz im Mitarbeiterbereich und holt ein privates Mitbringsel für die Kundin hervor. Schnell fällt uns auf: Bettina ist nicht nur eine Filialleiterin, sie ist auch die gute Seele der ANKER-Filiale.
Beinahe blind bedient sie die Kaffeemaschine, während sie schon beginnt, über ihr Grätzel im Börseviertel zu erzählen. So erzählt sie uns, dass sie im Frühling und Sommer am liebsten mit dem Moped in die Arbeit fährt und dabei jeden Tag aufs Neue den Anblick des Börseviertels genießt. In den Wintermonaten steigt sie auf die Nightline und die U-Bahn um – immerhin beginnt sie schon früh morgens um vier Uhr zu arbeiten. Aber auch das störe sie nicht, erzählt sie uns. Dafür sei sie schon am frühen Nachmittag wieder zuhause und könne es sich den restlichen Tag gemütlich machen. Langsam brechen wir gemeinsam auf, um uns von Bettina ihre Lieblingsplätze im Grätzel zeigen zu lassen.
Eng verbandelt im Börseviertel
Bettina erzählt uns, dass das Grätzel rund um ihre Filiale tatsächlich Dorfcharakter hat – man weiß viel voneinander und erzählt sich auch einmal Privates. Am Weg zu Bettinas erstem Lieblingsplätzchen wird sie öfter von Passanten angesprochen, die sich kurzerhand als Stammkundinnen und Stammkunden entpuppen. Lauscht man den Gesprächen und schließt die Augen könnte man tatsächlich annehmen, man befinde sich in einem 500-Seelen-Dorf. Auch Bettina beteuert: „Irgendwie weiß immer jemand etwas Neues über jemand anderes. Man hilft sich untereinander, wenn jemand etwas braucht und tauscht sich aus. Wenn dann Stammkunden von einem auf den anderen Tag nicht mehr vorbeikommen – und sich nicht abgemeldet haben – dann macht man sich schon Sorgen und fragt im Grätzel herum, ob jemand etwas weiß.“ Und über die Zeit entstehen so freundschaftliche Verhältnisse.
So erinnert sich Bettina gerne an ein älteres Ehepaar, das nur von ihr persönlich bedient werden möchte. Aber nicht, weil ihre Kollegen und Kolleginnen nicht ebenso gute Arbeit leisten würden, sondern einfach, weil sie mit Bettina gerne ein bisschen „plauschen und Schmäh führen möchten“, erzählt die Filialleiterin. Sie führt uns vorbei am Judenplatz, wo sie in den milden und warmen Jahreszeiten gerne entlangschlendert und die Leute beobachtet. Weiter geht’s zur Hauptfeuerwache am Hof, wo sie auch schon die erste Anekdote zum Besten gibt: Denn hier arbeiten ein paar ihrer Stammkunden: die Bediensteten der Hauptfeuerwache. Das Skurrile: Die Feuerwehrleute sind in zwei Schichten eingeteilt. Eine der Schichten kauft ausschließlich Mehlspeisen, die andere immer nur Brot und Gebäck. Bettina nennt sie liebevoll die „süße und die salzige Gruppe“. So komme die süße und salzige Gruppe täglich abwechselnd – und sie wisse schon auswendig, wer was kaufen möchte.
Patenesel auf Kreta und Wien-Stadtpläne
Am liebsten, erzählt Bettina, bereise sie gemeinsam mit ihrem Partner die Welt. So habe sie bereits Reisen nach Kambodscha, Rumänien, Island und Thailand hinter sich. Vor kurzem ist sie erst von ihrem Urlaub nach Namibia zurückgekehrt. Außerdem habe sie einen Patenesel auf Kreta in einer Auffangstation für kranke Tiere, den sie sogar einmal im Jahr besuchen fährt. Das Reisen habe ihr auch beruflich schon das eine oder andere Mal weitergeholfen: So hat es sie nicht nur ein noch flüssigeres Englisch gelehrt, sondern hat ihr auch gezeigt, dass man als Tourist in einem fremden Land oder einer Stadt manchmal auf die Hilfe der Einheimischen angewiesen ist – und dass man sehr dankbar ist, wenn man sie erhält.
Deshalb nimmt sie sich Wien-Touristen und -Touristinnen immer ganz besonders an. Immerhin, so sagt sie, sei ihre ANKER-Filiale in der Wipplinger Straße manchmal eine Art inoffizielle Touristeninformation. Fast täglich kommen Reisende zu ihr in die Filiale, bestellen sich einen Kaffee und fragen bei der Gelegenheit gleich, wo denn die nächste Sehenswürdigkeit hier im Börseviertel sei. Zu diesem Anlass kümmert sich Bettina auch regelmäßig darum, dass in ihrer Filiale in der Wipplingerstraße ausgedruckte Pläne für die Innenstadt aufliegen.
Ein guter Kaffee muss genossen werden
Zurück in ihrer ANKER-Filiale angekommen, serviert uns Bettina eine Tasse Melange. Das Geheimnis des ANKER-Kaffees, so erzählt sie uns, sind die qualitätsvollen Kaffeebohnen, die hochwertigen Kaffeemaschinen und das über viele Jahre angesammelte Know-how. Diese Kombination mache den perfekten Kaffee aus, grinst Bettina stolz. Und Qualität sollte für sie gerade beim Kaffeetrinken ganz großgeschrieben werden. Immerhin ist es für die Filialleiterin eine Art Auszeit vom Alltag. Auch wenn man im ganzen Trubel der Arbeit und des Privatlebens manchmal in Eile sein sollte, so sei gerade das Kaffeetrinken nach Wiener Tradition eine Pause, die man sich nehmen sollte. Bettina verrät uns: „Kaffee gehört genossen. Das heißt, die fünf Minuten sollte man sich Zeit nehmen, sich hinzusetzen – und in Ruhe zu genießen.“
Für unsere Grätzel Story zum Börseviertel öffnet die Filialleiterin der ANKER-Filiale Wipplingerstraße noch einmal ihre Anekdoten-Kiste. Bettinas Lieblingsgeschichte: Ein Kunde, der seinen Verlängerten – ein Kaffee, der bekanntlich mit heißem Wasser gestreckt wird – mit noch mehr Wasser strecken lässt. Und zwar so lange, bis der Kaffee bereits langsam seine Farbe verliert. Und weil sein Kaffee dann natürlich langsam an Geschmack verliert, verleiht er seinem wässrigen Heißgetränk mit insgesamt sieben Portionen Zucker die nötige Süße.
Das Grätzel verändert sich
Bettina arbeitet bereits seit 17 Jahren in der ANKER-Filiale in der Wipplingerstraße im Herzen des Börseviertels. Sie hat bereits unzählige Kundinnen und Kunden bedient – darunter übrigens auch die einen oder anderen Politiker und Schauspieler – und so manches Geschäft und Lokal kommen und gehen sehen. Damit habe sich auch das Grätzel über die Zeit merklich verändert: Ihre Kundschaft und auch die Lokale im Umkreis werden immer jünger, hipper und moderner. Was sich bei all der Veränderung aber in ihren 17 Jahren als Filialleiterin durchwegs beweisen konnte: ihre ANKER-Filiale. Und darauf ist Bettina sehr stolz.
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(c) Beitragsbild | Veronika Micheli | 1000things
* Gesponserter Artikel: Dieser Artikel ist in freundlicher Zusammenarbeit mit ANKER entstanden.