Wiener Beisln, die auf euren Besuch warten

Wien hat ein klares „Beislsterben“ zu beklagen! Daher präsentieren wir urige Kneipen, in denen bis zum Morgengrauen philosophiert, debattiert, getrunken, gelacht und das Leben beklagt werden kann.

Kommt mit uns auf eine Tour hin zu den urigsten Wiener Beisln, damit ein wichtiges Stück Wiener Kultur nicht in Vergessenheit gerät. Auch wenn ihr anschließend womöglich Kopfweh am nächsten Morgen von dem ein oder anderen „Fluchtachterl“ zu viel zu beklagen habt, muss man diese Wiener Urgesteine einmal besucht haben, um ihren Charme zu verstehen. Mit Ehrfurcht und Sorgfalt gilt es also, die noch bestehenden Beisln zu huldigen und vor allem zu besuchen. Viel Freude beim Entdecken!
Café Bendl
Geöffnet bis in die frühen Morgenstunden, findet man mit dem Kellerlokal Café Bendl eines der Wiener Beisln mit unangefochtenem Kultstatus. Seinen Beinamen „Bück dich!“ verdankt diese Institution der ziemlich geringen Höhe der Eingangstür. Der leicht abgeschmuddelte Touch, die urige Stimmung, die knarrenden Dielen und die studentenfreundlichen Preise – all das gehört zum Café Bendl einfach dazu und macht jeden Besuch so einzigartig. Künstler*innen, Studierende, Einheimische aber auch Tourist*innen fühlen sich hier gleichermaßen zuhause, machen die Nacht zum Tag, lachen, trinken und philosophieren hier. Absolutes Highlight: Der CD-Wurlitzer, auf dem One Hit Wonder, Schlager und Klassiker aus vergangenen Jahrzehnten abwechselnd gespielt werden und das Gesamtkonzept perfekt umrahmen.
Landesgerichtsstraße 6, 1010
Café U1
Die originellen Taferl-Sprüche vor dem Wiener Beisl sind wohl schon so manchem U1-Fahrgast ins Auge gestochen, bringen diese mit Botschaften wie „Irgendwie musste ich gerade an Bier denken“ immer wieder zum Schmunzeln. Direkt beim Ausgang der U1-Station Taubstummengasse setzt das charmante Tschocherl der Tradition der Wiener Beisln ein Zeichen und punktet mit leistbaren Preisen, Gemütlichkeit und einem wunderbar durchgemischtem Publikum. Geöffnet ist von Mittwoch bis Freitag ab 16.30 Uhr
Taubstummengasse 17, 1040
Café Monic
Während rundherum stylische Cocktailbars und hippe Cafés anzutreffen sind, wird das Ecklokal Café Monic auf der Gumpendorfer Straße seit einiger Zeit wieder betrieben und gibt der Tschocherl-Tradition damit mehr als nur ein deutliches Lebenszeichen. Geöffnet ist durchgehend ab 20 Uhr. Zu trinken gibt’s Bier und Spritzwein, die Einrichtung ist stilsicher unzeitgemäß und auf all zu viel Tamtam drumherum wird verzichtet. Dafür ist die Stimmung aber umso besser, DJ-Line Ups und coole Parties in regelmäßigen Abständen inklusive. Alle Infos findet ihr auf der Facebook-Seite.
Gumpendorfer Straße 69, 1060
Wunder-Bar
Der Name ist die bestimmende Charaktereigenschaft der Location, zumindest für all jene von euch, die verrauchter Luft und schummriger Lichtstimmung zugetan sind und auf der Suche nach authentischen Wiener Beisln, solltet ihr unbedingt einmal auf einen, zwei, drei,.. Spritzer hier vorbeikommen. Kein Schild oder dergleichen verweist von außen auf das zeitlose Urgestein der Wiener Tschocherl-Kultur. Schmuddelig und gemütlich zugleich punktet die Wunder-Bar zudem mit einer großen Bier- und Weinauswahl und belegten Broten für den kleinen Hunger. Die einladenden und leicht ranzigen Ledersofas, die stets angeregte Gesprächskultur und die heimelige Atmosphäre sorgen für ein stimmungsvolles Gesamtkonzept. Außerdem liegt der Spirit vergangener Tage greifbar und leicht melancholisch in der Luft.
Schönlaterngasse 8, 1010
Kreisky
Auch im Hipster-Herzen Neubaus wird die Wiener Trinkkultur mit einer Neuinterpretation gehuldigt und das Kreisky ist ein beliebter Szene-Treffpunkt, das jedoch definitiv noch unter die Kategorie „Wiener Beisln“ fällt. Beste Atmosphäre bis in die frühen Morgenstunden ist euch hier bei gedimmter Lichtstimmung garantiert und es ist der ideale Zufluchtsort für alle Nachtschwärmer*innen. Das Lokal erfreut sich einer großen Beliebtheit, ist meist recht voll und vor allem wahnsinnig verraucht. Die Kellner*innen sind auf zack, die Preise in Ordnung und die Musik super. Einmal mehr beweist sich: Weniger ist mehr! Interessantes Detail am Rande: Als ehemaliges Café Corny verdankt es seinen heutigen Namen dem Umstand, dass auf die Anwesenheit von Mitgliedern der schlagenden Burschenschaften, die in der Umgebung ihren Sitz haben, kein Wert gelegt wird. Die Umbenennung hat dieses „Problemchen“ wie von selbst aus der Welt geschaffen, denn welcher Burschenschafter verirrt sich schon in ein Lokal mit dem Namen Kreisky?
Siebensterngasse 5, 1070
Café Malipop
Last but not least darf in unserer Aufzählung über urige Wiener Beisln auch das Café Malipop im dritten Bezirk nicht fehlen. Hier steht alles unter dem strengen Regiment von Margit Wolf, aka“Frau Margit“, der Inhaberin des Lokals, der ihr Ruf über die Jahre hinweg schon vorausgeht. So soll man für Musikwünsche, die geäußert werden, oder Zärtlichkeiten, die ausgetauscht werden, schon mal blöd angeschnauzt werden. Dafür ist Rauchen ganz und gar kein Problem, eher wenn man es nicht tut, denn nach einem Besuch im Malipop riecht die Kleidung noch Tage später dementsprechend. Wen das nicht stört, der fühlt sich im Malipop wunderbar zuhause: Spritzwein und Schinken-Käse-Toast genießen, die zahlreichen Plakate an den Wänden begutachten und dabei der sagenhaft guten Musik lauschen – einem perfekten Abend in diesem Wiener Urgestein steht nichts mehr im Wege!
PS: Besondere Aufmerksamkeit solltet ihr auch den Toiletten widmen, wo sonst findet man sogar dort Aschenbecher?
Ungargasse 10, 1030
Noch mehr authentisches Wiengefühl gefällig? Dann begebt euch doch auf die Suche nach in Vergessenheit geratenen Wiener Geheimnissen oder erkundet das Wiener Nachtleben mit Hilfe unserer passenden Liste.