5 Ausflüge für einen kühlen Sommerurlaub in Tirol

Sommer ist genau eure Jahreszeit, doch die endlos hinaufkraxelnden Temperaturen sind nicht so euer Ding? Verstehen wir. Und raten euch eines: Fahrt. Nach. Seefeld! Denn das Tiroler Hochplateau befindet sich auf 1.200 Metern, ist reich an Seen und Flüssen und wird vom Wettersteingebirge sowie dem Naturpark Karwendel so praktisch umrahmt, dass die Hitze selbst im Hochsommer keine Chance hat. Die Anreise ist easy mit der Bahn möglich. Die aussichtsreiche Karwendelbahn bringt euch direkt zur historischen Fußgängerzone mit Restaurants, netten Cafés und hübschen Boutiquen. Schnappt euch hier eine feine Unterkunft und entdeckt die Orte Seefeld, Leutasch, Mösern, Reith und Scharnitz ganz einfach öffentlich. Die Gästekarte, die ihr beim Hotel bekommt, ist nämlich auch euer Ticket für sechs Busse und eine Bahn, die 365 Tage im Jahr übers ganze Plateau düsen. Was ihr hier alles erleben könnt? Keep reading!

Naturpark Karwendel

Eines der besten Ausflugsziele, um den steigenden Temperaturen zu entfliehen, ist der knapp 740 Quadratmeter große Naturpark Karwendel. Als größter Naturpark Österreichs beherbergt er eine unglaubliche Flora und Fauna und ist Zuhause für Steinadler, Weißrückenspechte und Frauenschuh. Vor allem ist er aber eines: einfach wunderschön. Zwischen den Urwäldern plätschern aus 340 Quellen diverse Wildflüsse, an denen ihr euch jederzeit abkühlen könnt. Einer davon ist die Isar. Sie entspringt in Scharnitz am Hochplateau der Region Seefeld und fließt die ersten 15 Kilometer durch Tirol, ehe es nach Bayern weitergeht. An ihr entlang findet ihr eine besonders idyllische Biketour, die euch zur Kastenalm und einer urigen Holzhütte führt, wo ihr eure Kraftreserven mit Tiroler Schmankerln auffüllen könnt. Wer lieber zu Fuß geht, tauscht den Drahtesel einfach gegen Wanderschuhe und macht sich auf den Weg.

Wandern durch die Gleirschklamm

Ebenfalls im Naturpark gelegen und allemal einen Besuch wert ist die kühle wie traumhafte Gleirschklamm. In 45 Minuten wandert ihr hier dem rauschenden Nass entlang, bestaunt imposante Felsen, etliche kleine Wasserfälle und umherrschwirrende Wasseramseln, die in der engen Klamm brüten. Für dieses Ausflugsziel solltet ihr trittsicher und schwindelfrei sein, denn so mancher Holzsteg ist doch recht schmal und geländerlos. Wer noch mehr Ausdauer hat, baut den Besuch der Klamm in eine Rundwanderung ein. Die mittelschwere, wildromantische Tour dauert etwa vier Stunden und führt euch vom Naturpark-Infozentrum Scharnitz über den Isarsteig bis hin zur Klamm und über den Hochwaldweg wieder zurück. Vergesst nicht, am Weg zur Klamm bei der Scharnitzer Alm einzukehren, denn hier scheint die Zeit wie stehengeblieben. Die Schmankerlauswahl ist überschaubar, wirklich gut, selbstgemacht und regional. Und ehrlich, was will man mehr, oder?

Familienausflug zur Leutascher Geisterklamm

Ihren Namen hat die Schlucht nicht umsonst: Es wird gemunkelt, dass in dieser ganz besonders zauberhaften Klamm ein Geist sein Unwesen treibt und zusammen mit Kobolden die Strudel und Wirbel der Wasser unsicher macht. Sehen und hören kann man sie aber nur, wenn man den Alltag gaaaaanz weit hinter sich lässt und achtsam hinhorcht, was die Natur einem zuflüstert. Auf dem drei Kilometer langen, kühlen Klammgeistweg könnt ihr das ausführlich üben, lauschen und staunen. Besonders der 800 Meter lange und ziemlich kühne Steg, der euch direkt in die Schlucht hineinblicken lässt, ist dabei nichts für schwache Schwindelnerven. Wenn ihr keine Angst vor Höhe habt, ist die Klamm aber ein richtiges Paradies für euch und eure Kids und mit spannenden Infotafeln zum Ursprung der Gesteinsformation geschmückt. Auch diesen wunderschönen Ort könnt ihr übrigens in eine etwas längere Wanderung einbauen. Nachschub für die Futterluke findet ihr beim Leutascher Klammstüberl.

PS: Am Klammausgang bei Mittenwald führt ein kleiner Steig noch einmal tief in die Klamm hinein und spült euch bei einem gigantischen Wasserfall wieder heraus. Schaut unbedingt hin und vergesst nicht, Bargeld mitzunehmen, denn hier zahlt ihr eine kleine Eintrittsgebühr (3 Euro/Erwachsene, 1 Euro/Kind, Stand 2023). Und Achtung: Leider ist der Weg nicht für Kinderwägen, Räder und Hunde geeignet.

Wanderung zur Seefelder Spitze

Wenn es euch im Sommerurlaub nach Tirol verschlägt, kommt ihr um das Bezwingen eines Berggipfels einfach nicht herum. Solltet ihr auch gar nicht. Denn die emporragende Seefelder Spitze belohnt euch mit einem so traumhaften Ausblick, dass es schlicht verkehrt wäre, diesen Part des Trips auszulassen. Und das Schöne: Hier oben auf 2.221 Metern könnt ihr auch im Hochsommer richtig durchatmen. Den Beginn macht ihr ganz gemütlich und schnappt euch im Talort Seefeld eine Gondel der Standseilbahn. Die bringt euch auf 1.740 Meter zur Rosshütte. Von dort aus geht ihr den Weg Nummer zehn und den Panorama Höhenweg entlang, der seinen Namen natürlich nicht umsonst trägt. Vergesst nicht, neben Wasser auch eine Powerbank mitzunehmen, denn ihr werdet garantiert so manches Foto schießen. An saftigen Almwiesen entlang geht es weiter zum Seefelder Joch samt Gipfelkreuz und Aussichtsplattform.

Wenn ihr das erstmal geschafft habt, seid ihr bereits auf 2.600 Metern. Jetzt kommt eine etwas schwierigere Kammwanderung zum höchsten Punkt, die euch noch mehr Trittsicherheit abverlangt, also geht bitte vorsichtig. Die Belohnung? Ein 360-Grad-Blick übers ganze Karwendelgebirge, der alle Anstrengungen vergessen macht. Wem auch diese Tour noch zu einfach ist, der darf sich an den knackig-schweren Klassiker der Region wagen: die Seefelder Königstour.

Baden & Wandern in der Natur: Möserer See

Zwar wurden das Gaistal und der Seebensee im Jahr 2017 von der Sendung 9 Plätze, 9 Schätze zum schönsten Platz Tirols gewählt – und das absolut zurecht –, doch möchten wir euch an dieser Stelle lieber einen kleinen Geheimtipp statt zwei Klassikern mitgeben. Abseits der beiden bekannt-beliebten Gewässer ruht nämlich, eingebettet in einen schattenspendenden Tannenwald, der Möserer See. Versteckt auf 1.295 Metern Höhe gehört dieser Moorsee inmitten des Naturschutzgebiets zu den wärmsten Naturbadeseen Tirols. Und das Praktische daran: Ihr erreicht ihn bequem auch öffentlich mit der Buslinie 434, wenn ihr bei der Station „Mösern Kirche“ aussteigt. Ein Abenteuerspielplatz und die gemütliche Möserer Seestub’n tragen ihr Übriges dazu bei, dass ihr gar nicht mehr wegwollt. Wer sich doch loseisen kann, folgt am besten dem Friedenswanderweg, der einen auf leichtem Wege und in weniger als zwei Stunden zur neuen Aussichtsplattform mit der größten frei stehenden Glocke im Alpenraum führt – der Friedensglocke.

Unser Fazit: Das Seefeld ist sprich- wie wortwörtlich einer der coolsten Orte für heiße Sommer in Österreich. Und wir liebens. Neben Wanderungen und Biketouren gibts eine ganze Menge weiterer Aktivitäten wie Alpakawanderungen, Sundowner Picknicks und Waldbadestunden, die euch garantiert auf den Beinen halten werden. Und bei rund 60 Hütten auf Almwiesen und Bergspitzen kommt auch der Hunger auf die regionale Küche nicht zu kurz. Bucht euch also am besten gleich eine schöne Unterkunft!

Ihr seid jetzt schon richtige Tirol-Fans? Dann werft einen Blick auf unsere Liste, die weitere coole Tipps für euren Sommer im gipfelreichen Bundesland bereithält. Und wenn ihr nicht genug von geheimnisvollen Wasserläufen durch mächtige Bergformationen bekommen könnt, schaut euch doch weitere zauberhafte Schluchten und Klammen in Österreich an.

*Dieser Beitrag ist in freundlicher Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Seefeld entstanden.