10 Dinge, an denen du merkst, dass du alt wirst – Teil 2

Viktoria Klimpfinger Vom 22.10.2020
„Wenn ich nur nochmal 20 wäre” – wie oft haben wir das früher von älteren Semestern gehört und uns herzlich wenig dabei gedacht. Aber spätestens, seit wir regelmäßig um 20 Uhr vor dem Fernseher einschlafen, wissen wir, dass auch wir nicht mehr die jungen Hüpfer sind, wir die wir uns gerne halten. Wir haben einige eindeutige Zeichen gesammelt, an denen ihr merkt, dass ihr alt werdet.
alt werden

Als Teenager waren Studierende für uns schon super alt. Wenn man erst mal 20 geworden ist, hat man quasi ausgelebt, so die allgemeine Vermutung. Mit 20 konnten wir darüber noch lachen. Und jetzt, mit 20-something, wenn wir langsam aber sicher die gefürchtete 30 anpeilen, fällt uns auf einmal wieder auf, dass wir damals vielleicht doch nicht ganz Unrecht hatten. Mit jedem Tag mehr auf dieser Erde spüren wir wehmütig, wie der Zahn der Zeit an uns nagt. Die Clique wird ruhiger, die Musik leiser und einstige Wertvorstellungen von Coolness und Rebellion verlieren ganz bewusst an Wichtigkeit. Das Argument “wir sind zu alt für diesen Scheiß” ist zu unserem Motto geworden Meine reiferen Damen und weiseren Herren: Hier kommt die Fortsetzung unserer 10 Dinge, an denen du merkst, dass du alt wirst.

Alles tut weh

Jedes Mal, wenn wir uns erheben, kracht es. Mal in der Hüfte, mal in den Knien, mal im G’nack, mal die Finger … Der sprichwörtliche falsche Fuß, mit dem man gelegentlich aufsteht, macht plötzlich Sinn, wenn es einem mit der kleinsten falschen Bewegung am Morgen schon mal irgendwo “einfoaht”. Die Wehwehchen häufen sich, Sport wird zum gesundheitlichen Abenteuer und der Kopf glüht schon beim zweiten Gläschen Wein. Dafür darf man sich auch endlich über alles beschweren und wird nicht mehr als Mimose ausgelacht, sondern wissend bemitleidet. Gemeinsame Gebrechlichkeit verbindet.

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Man freut sich über Socken

Was hatten wir früher nicht an Geburtstagswünschen parat? Was waren wir nicht beleidigt, wenn unsere Schenker sich nicht ganz persönliche, in liebevollster Kleinarbeit gebastelte und in Einhornblut getränkte Gutscheinkarten schrieben? Heute freuen wir uns über Socken. Am besten einfarbig, denn wie wir wissen, gehen schwarze Füßlinge ständig verloren oder einer wird kaputt – und es ist eine sehr, sehr lästige Angelegenheit, ganz viele partnerlose Socken in der Schublade zu haben. Genauso feierlich empfangen wir Brot und Pasta-Packungen, eine neue Zahnpasta und die Geschirrtücher, die Tante Sabine zu viel gekauft hat. Mit dem Alter wird man eben pragmatisch.

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Man kann nicht mehr endlos Süßes und Chips essen

Vor ein paar Jahren haben wir noch gegessen, was uns zwischen die Finger kam, haben schüsselweise Popcorn zum Film gefuttert und am Abend ein paar Bier mit Schnaps gemischt. Da hat man sich schon mal tagelang von Pizza und Chips ernährt. Heute machen wir das immer noch – wieso auch einen Lebensstil abgewöhnen, der sich jahrelang bewährt hat? Die Antwort wollen wir nicht hören, aber: Weil unser Körper ihn nicht mehr verträgt! So traurig. So gemein. Aber leider wahr: Blähungen, Sodbrennen und Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind nur einige der feucht-fröhlichen Folgen eines halben Sackerls Chips. Nach einem halbwegs lustigen Abend liegen wir schon mal zwei Tage flach. Spät abends noch irgendetwas zu essen, lässt uns die halbe Nacht nicht schlafen und aufgeblasen aufwachen. Juhu!

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Wir schummeln mit dem Alter

Auf einmal ist sie stehen geblieben, unsere innere Uhr der Zeit. Beim Geburtstag heißt es diesmal nicht, “ich bin jetzt 25” sondern “ab jetzt bin ich 25”, und das ändert sich mindestens die nächsten sieben Jahre auch nicht mehr. Erst schummelt man sich jahrelang älter, um in Bars reinzukommen und Zigaretten zu kaufen, jetzt freut man sich richtig, wenn man beim Bierholen nach dem Ausweis gefragt wird. Ab jetzt das wohl schönste Kompliment der Welt.

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Wir werden nachts wach und müssen aufs Klo

Irgendwann kam der Tag, an dem wir kurz vor dem Schlafen gehen noch ziemlich viel getrunken hatten und nochmal aufstehen mussten, um uns zu erleichtern. Das war unser verhängnisvoller Fehler. Die Blase hat sich in diesem Moment, der Vormachtstellung größenwahnsinnig geworden, zusammengeschrumpft und es als ihre Bestimmung auserkoren, von nun an nächtens wachsam aufzuschreien, wenn alle anderen Organe und Körperteile brav im Bett liegen und schlafen. Selbst wenn wir uns abends quasi austrocknen, werden wir spätestens um 3 Uhr morgens doch wieder mit voller Blase aufwachen. Immerhin begegnet man am Gang zum Bad nicht selten den ebenso alternden Mitbewohnern und Mitbewohnerinnen.

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Hausarbeit macht Spaß

In den Jahren der Prokrastination mit Putzen und Bügeln hat sich etwas in uns getan: Eine wahre Leidenschaft gegenüber sauberen Laken und nach Blumen duftenden Abflussrohren hat sich entwickelt. Auf einmal macht es Spaß, den Staubsauger rauszuholen und über den Küchenboden zu cruisen. Die Putztage werden auf das Wochenende verschoben, weil man da so schön lange Zeit dafür hat. Wenig fasziniert mehr als korrekte Mülltrennung und die Entscheidung, auf ein neues Spülmittel umzusteigen, fühlt sich an wie ein neuer Lebensabschnitt. Aber hey – sauberes Geschirr ist auch wirklich was Feines. Du willst dein Date beeindrucken? Zeig ihm oder ihr deinen fancy Besen mit integrierter Kehrschaufel und wie sexy du die Kuchenkrümel damit im Nu aufgeputzt hast. Heiß.

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Dad Jokes werden lustig

Bei gewissen flachwitzigen Äußerungen unserer Eltern konnten wir früher nur die Augen verdrehen. Mittlerweile schmunzeln wir selbst übers Weg-Staben-Verbuchseln statt Buchstabenverwechseln, sagen Dinge wie malErisch, buchaltErisch und fragen andere, ob sie denn wissen, was Blumento-Pferde sind. Insgeheim wissen eh schon ganz genau, dass wir das über-lustige Erbgut unserer Mütter und Väter mit grinsendem Stolz an die nächste Generation weitergeben werden. Spätestens wenn wir selbst den ersten Mom oder Dad Joke erzählen, haben wir eine kritische Wende erreicht.

Wir beginnen Anekdoten mit “als ich in deinem Alter war…”

In letzter Zeit ertappen wir uns schockierend oft dabei, wie wir jüngere Menschen mit uns selbst vergleichen. “Als ich 14 war, durfte ich das nicht … “ oder “mit 17 war ich noch nicht so cool”. Wenn wir alt genug sind, um zwischen sich selbst und “der heutigen Jugend” zu unterscheiden, ist man wirklich alt. Denn mal im Ernst: Die heutige Jugend ist so anders, als wir es gerade noch waren – sie engagiert sich für die Umwelt, lebt bewusst vegan, geht auf Klimademos, kennt ihren Wert auch ohne sich zu schminken, verwendet Apps, die wir gar nicht kennen und ist politisch aktiver als wir jetzt. Zach, wie schnell die Zeit vergeht. Schon mal daran gedacht, dass wir ziemlich bald schon Sätze mit “als ich noch 25 war” beginnen werden? Oh ja, das tut weh.

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Unsere Schuloutfits sind wieder im Trend

Zugegeben, niemand konnte wissen, dass die 90ies und 00er in den 10ern schon wieder modern werden. Aber dennoch ein bisschen schräg, dass wir die Shirts aus der Unterstufe schon wieder auspacken, oder? Dass Glockenhosen wieder modern sind? Dass der Hüfthose zum Glück nur beinahe ein Comeback gelungen wäre? Dass wir im Vintage Laden unsere einstigen Lieblingsteile wiederfinden? Das macht uns zumindest gefühlt furchtbar alt. Wenigstens stehen uns die Teile heute auch noch gut.

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Wir schlafen vor dem Fernseher ein – jeden Abend

Schlaf ist eine Tugend, die von uns unwissenden kleinen Fratzen in der Kindheit nie richtig geschätzt wurde. Wie schön ist schlafen eigentlich? So schön, dass wir richtig aufgeregt sind, wenn wir einen Abend für uns haben und ganz euphorisch einplanen, um 10 Uhr das Licht auszumachen. Lästig wird’s, wenn wir zum Start des Hauptabendprogramms schon auf der Couch einpennen. Das Hirn ist irgendwann so darauf programmiert, den Flachbildschirm als Meditationsquelle zu erkennen, dass wir schlagartig müde werden, sobald der Soundtrack des Vorspanns ertönt. Auch nicht so praktisch ist es, wenn Freunde zu Besuch sind und uns in einem Moment, in dem wir das Gespräch gerade nicht so interessant finden, die Äuglein zu fallen. Aber das kann schon mal pass…

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Aber kein Grund, gleich Trübsal zu blasen. Es gibt natürlich auch einige Dinge, die mit dem Alter besser werden. Schwingt eure müden Knochen auf und lasst euch von uns für euren Herbst in Österreich inspirieren.

(c) Beitragsbild | Paolo Nicolello | Unsplash