8 einfache Upcycling-Ideen für die Wohnung
Ist das Kunst oder kann das weg? Naja, Kunst sind leere Pakete und Glasbehälter nicht wirklich, aber entsorgt werden müssen sie auch nicht unbedingt. Denn wir zeigen euch, wie ihr ausgedienten Dingen in eurer Wohnung neuen Charme verleiht.
Hier ein leeres Sugo-Glas, dort eine verräterisch hohle Weinflasche – kaum etwas ist so beharrlich wie sich langsam stapelndes Leergut. Immer wieder nimmt man sich vor, die längst nutzlosen Glasbehälter, die im Kücheneck oder am Balkon vor sich hinlümmeln, endlich gesammelt zum Container zu bringen. Und wenn man es dann endlich tut, kann man sich sicher sein, dass einem just genau dann die Nachbarin von gegenüber begegnet und einen vorwurfsvoll mustert. „Nein, das war keine Party, ich bin einfach nur faul!“ Aber nicht jeder Abfall in der Wohnung ist automatisch für die Tonne. Wir zeigen euch, wie ihr Ausgedientem in eurer Wohnung neuen Glanz verleiht. Upcycling nennt man das. Wie ihr euch den Weg zum Mülleimer stilvoll erspart, könnte man es auch nennen.
Kerze im Glas
Und weil wir gerade noch so schön über die überflüssige Glasl-Sammlung schwadroniert haben, bekommen sie als Erstes ein Upgrade: Habt ihr leere Schraubgläser, die ihr nicht mehr brauchen könnt? Dann habt ihr im Handumdrehen ein paar neue Kerzen. Bei Bastelbedarf-Läden wie etwa Pagro bekommt ihr Docht, Färbewachs und Wachspastillen zum Einschmelzen. Die ganz Verwegenen verzieren das Glas außen noch mit ein paar Highlights und umwickeln sie oben am Schraubverschluss mit Jutegarn. Den könnt ihr sogar mit einer Schlaufe so montieren, dass ihr die Kerzengläser aufhängen könnt. Sieht auch am Balkon hübsch aus und sorgt definitiv für heimelige Stimmung.
Schachtelboxen
Auch leere Schachteln vegetieren dank Online-Shopping in den Wohnungen gerne vor sich hin. Aber aus Mahnmalen eines übervollen Warenkorbes wird mit ein paar Handgriffen neuer, stylischer Stauraum. Dafür wickelt ihr einfach dicken Jutegarn außen um die Box und klebt ihn immer wieder fest. Innen könnt ihr sie mit weißem Stoff auskleiden – dafür eignet sich etwa ein zerschlissenes Leintuch, das ihr eh längst aussortieren wolltet. Und schon habt ihr zum Beispiel ein schönes Behältnis für eure Toilettenartikel. Gesehen auf Pinterest.
Körbe aus Zeitungspapier
Was für die einen das Leergut ist, sind für die anderen die leergelesenen Zeitungen. Auch die stapeln sich gerne im Rudel in irgendeinem Eck. Bevor ihr sie zum Altpapier-Container bringt, könntet ihr sie auch ganz einfach zum hübschen Körbchen ummodeln. Dafür braucht ihr außerdem noch eine Form, um die ihr eure Zeitungsschnipsel herumwebt, wie etwa einen bereits bestehenden Korb oder einen Kübel, festen Karton für den Boden, Kleber, einen Holzspieß wie zum Beispiel einen Schaschlikspieß oder ein Essstäbchen und eine Schere. Zuerst schneidet ihr die Zeitungsseiten in der Mitte durch und rollt sie von einem Eck aus eng um das Holzstäbchen. Am Ende zieht ihr das Stäbchen heraus und klebt die überstehenden Ecken zu.
Dann stellt ihr eure Vorlage-Form auf den Karton, zeichnet ihre Umrisse darauf und schneidet sie aus. Dann legt ihr eure Zeitungsröllchen, die ihr davor etwas weichdrücken solltet, so auf den Karton, dass es aussieht, als würden sie ihn in einzelne Tortenstücke teilen. Wichtig ist dabei eine ungerade Anzahl. Anschließend kommt der Kübel wieder auf den Karton und die Zeitungsröllchen fixiert ihr mit Kluppen oder Klammern an seinem oberen Ende. Jetzt kann das Weben beginnen! Klebt immer ein Zeitungsröllchen an eine Röllchen-Strebe und führt es mal oben, mal unten durch die anderen Streben durch. So geht das immer wieder, bis der Korb die gewünschte Höhe erreicht hat. Das Ganze dauert zwar etwas, zahlt sich aber definitiv aus. Gesehen auf Pinterest.
Zeitungshocker
Wenn ihr mit etwas weniger Aufwand eurem Zeitungsstapel neuen Sinn verleihen wollt, dann setzt euch einfach drauf. Okay, ganz so einfach ist das mit dem Upcycling dann doch wieder nicht. Aber tatsächlich lässt sich aus einem Haufen alter Zeitungen mit einigen Handgriffen ein erstaunlich leiwander Hocker machen. Dafür stapelt ihr die blättrigen Zeugen der Zeitgeschichten einfach so ordentlich wie möglich aufeinander, legt für das Extra an Komfort noch ein passendes Kissen oben drauf und schnallt das Ganze mit zwei alten Gürteln fest. So rettet ihr auch die Hosengurte vor ihrem düsteren Schicksal im hinteren Eck der Kommode.
Möbel mit Shabby-Chic
Apropos Kommode: Die geht euch auch schon längst auf die Nerven und dem alten Schrank, den ihr damals aus eurem Kinderzimmer mitgehen habt lassen, seid ihr auch irgendwie überdrüssig? Statt sie auszumustern, könntet ihr sie ganz einfach anders bemustern und ihnen einen neuen Anstrich verleihen. Dafür empfehlen wir Kreidefarbe, die ihr in verschiedenen Farbtönen bei einem Baumarkt eurer Wahl bestellen könnt. Zum einen besitzt sie aufgrund ihrer natürlichen Pigmente besonders starke Deckkraft, sodass auch wirklich nichts mehr von der alten Panier durchscheint. Zum anderen kann die obere Schicht besonders gut abgeschliffen werden, was eurem aufgehübschten Möbelstück den gewissen Shabby-Chic verleiht.
Schallplatten-Schalen
Fans des knackenden Vinyls müssen jetzt ganz stark sein: Ja, wir verwordackeln Schallplatten. Aber natürlich nur die, die ohnehin keinen geraden Ton mehr hervorbringen. Auch wenn sie musikalisch vielleicht nicht mehr den richtigen Takt treffen, eignen sie sich immer noch als ziemlich kultige Schüssel. Dafür legt ihr den beschädigten Tonträger ganz einfach auf eine kleinere Keramikschüssel und schiebt das Ganze bei 100 Grad für zehn Minuten in den Backofen. Jetzt ist die Platte formbar und ihr könnt sie vorsichtig an die Form der Schüssel anpassen. Am besten, ihr stülpt danach noch eine größere Schüssel über eure Vinyl-Kreation und wartet, bis alles abgekühlt ist.
DIY-Zitrusreiniger
Zitrusfrüchte sind wichtige Vitaminspender, gerade im kalten Winter. Aber sie stärken nicht nur das Immunsystem, sie eignen sich tatsächlich auch zum Putzen. Nein, wir verlangen jetzt natürlich nicht, dass ihr eure Orangen an die Fensterscheiben werft und sie dran reibt, bis alles pickt. Stattdessen könnt ihr Orangen- oder Zitronenschalen ganz einfach in einem Einmachglas in weißen Essig einlegen. Wenn das Ganze drei Wochen lang ziehen konnte und immer wieder Essig nachgefüllt wurde, habt ihr bald ein selbstgemachtes Reinigungsmittel, das nicht nur Flecken entfernt, sondern dabei auch noch angenehm frisch durftet.