Die 1000things Bucketlist für den Herbst in Österreich

Es herbstelt – aber nicht mehr lang. So schnell der Herbst zur Tür rein ist, so schnell ist er auch wieder draußen und der Winter treibt uns in die warmen Stuben. Bevor es so weit ist, wollen wir den goldenen Herbst aber noch ausgiebig genießen. Deshalb verraten wir euch, was auf eurer Bucketlist für den Herbst in Österreich dafür auf keinen Fall fehlen darf.

Der Herbst kommt, der Herbst geht. Fast genauso schnell wie die Blätter plötzlich bunt sind, segeln sie auch schon von ihren Ästen herab. Zweimal blinzeln und der Winter klopft mit schneetriefenden Moonboots an die Tür. Doch bevor es so weit ist und Väterchen Frost uns eine eiskalte Watschen verpasst, wollen wir erst noch den Herbst in vollen Zügen auskosten. Nicht, dass wir dieses Jahr Ende November wieder sagen: „Wo ist eigentlich der Herbst hin?“
Auf Tuchfühlung mit dem Kürbis gehen
Wenn wir schon bei Herbstklassikern sind, darf natürlich auch die orangene Feldbeere, der Kürbiskern-Uterus, der geschnitzte Joker aus der Gemüseabteilung nicht fehlen. Ganz recht, es geht wieder mal um den Kürbis. Und dem könnt ihr euch in Österreich wirklich ausgiebig widmen: Praktisch überall gibt es Kürbiscremesuppe auf der Tageskarte. Solltet ihr euch dem Thema doch etwas intensiver widmen wollen, könnt ihr etwa am Kürbisrundweg in Bad Gams in der Steiermark mit dem „Bluzer“ bei einem idyllischen Spaziergang auf Tuchfühlung gehen. Oder ihr besucht ihn bei seinen Bäueri*nnen in Niederösterreich. Dort gibt’s nämlich einige, die kreative Dinge mit ihm anstellen, wie etwa Skulpturen aus ihm basteln oder sogar Biere mit ihm brauen.
Wir haben euch außerdem die schönsten Kürbisfeste in und um Wien und ganz Österreich aufgelistet.

Jede Menge Sturm schlürfen
Apropos einen (Kürbis) heben: Der österreichische Herbstklassiker schlechthin ist und bleibt der Sturm. Man könnte glatt den Eindruck bekommen, in Österreich dreht sich alles nur um den alkoholhaltigen Rebensaft. Ob Spritzwein im Sommer, Sturm im Herbst oder Glühwein im Winter – uns stört’s nicht. Sturm bekommt man momentan an so ziemlich jeder Ecke, solange diese Ecke zu einem Heurigen oder Gasthaus gehört, von Grinzing bis nach Simmering. Besonders stimmungsvoll lässt sich der Neue Wein allerdings entlang der Südsteirischen Weinstraße schlürfen, nonanet. Umgeben von Weinstöcken und dampfenden Maroni-Tonnen können wir eins jedenfalls mit gutem Gewissen sagen: Wir haben den Herbst vielleicht noch nicht in vollen Zügen, dafür aber definitiv mit kräftigen Schlücken genossen!
Zum gemütlichen Kaffeeplausch einladen
Was gibt es Schöneres als einen gemütlichen Kaffeehausbesuch? Wenn sich der Herbst von seiner regnerischen Seite zeigt, ist der Weg ins Lieblingscafé allerdings nicht selten mit einer unfreiwilligen Dusche verbunden. Ein einfacher Trick, wenn eure Lieblingsmenschen mal wieder ein Treffen vorschlagen: Kommt ihnen einfach mit einer Einladung ins eigene Wohnzimmer zuvor und schon erspart ihr euch das Verlassen der Wohnung. Klingt nach ausgefuchstem Kalkül? Keineswegs: Immerhin nehmt ihr die Verpflegung auf euch. Ein guter Kaffee ist somit ein Muss – und ein frisch gebackener Kuchen darf natürlich auch nicht fehlen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem saftigen Ameisengugelhupf? Dieses und andere Inspirationen für eure Jause daheim findet ihr in unserer Liste mit den besten herbstlichen Rezepten.

Durch den Indian Summer wandern
Und was wäre der Herbst ohne seine schon fast kitschig bunten Blätterpanoramen? Momentan das Schlagwort der Saison: Indian Summer. Klingt hipper als Altweibersommer, meint aber im Prinzip dasselbe. Im grünen Österreich könnt ihr die bunte Pracht natürlich vielerorts erleben. Der Alpenpark Karwendel in Tirol schreibt sich das idyllische Blättersterben aber auf seine Fahnen. Das hübsche Rißtal streckt sich umringt von den imposanten Felsgiganten des Karwendelgebirges auf 1200 Metern Seehöhe komplett eben aus. Hier werden nicht nur Wanderfans und Mountainbike-Verrückte glücklich, sondern auch Botaniker*innen. Hier stehen nämlich etwa 2.200 Bergahornbäume, manche von ihnen sogar schon seit 600 Jahren. Da ist ein facettenreiches Farbenspiel natürlich vorprogrammiert.
Nah am Wasser gewachsen sein
Diese Farbfülle ist vielleicht nicht zu toppen, aber zumindest zu doppeln. Denn im Herbst macht eine Wanderung um die schönen Seen des Landes gleich zweimal so viel Stimmung, wenn die bunten Blätter nicht nur von den Bäumen hängen, sondern sich auch in der Seeoberfläche spiegeln – die doppelte Portion Indian Summer quasi. Fast schon surreal idyllisch ist dieser Anblick etwa am Schattensee in der Steiermark, wo das Wasser nicht nur den gelben bis roten Mischwald zurückwirft, sondern auch den angezuckerten Preber dahinter. Ein ähnliches Schauspiel veranstalten etwa auch die beiden romantischen Langbathseen im Salzkammergut. Da wie dort könnten wir stundenlang wandern – oder einfach nur am Ufer sitzen und die letzten warmen Sonnenstrahlen genießen. Hach!
Ein warmes Bad nehmen
Wenn sich die natürliche Wärme dann aber doch langsam verzupft und an ihrer statt Nebel und Nieselwetter vorausschickt, verkriechen wir uns lieber ins Innere – oder in die Therme. Klar, Thermenspaß geht eigentlich zu jeder Jahreszeit. Aber im Herbst ist es schon besonders stimmungsvoll, wenn man im warmen Thermalbecken vor sich hin schrumpelt oder in der Sauna im eigenen Schweiß badet, während draußen die Nebelschwaden aussteigen. Hautnah könnt ihr die sogar in den Außenpools vom Aqua Dome in Tirol erleben.
Kastanien sammeln oder essen
Wenn wir dann genug geschrumpelt haben, zieht es uns im Herbst aber doch wieder nach draußen. Immerhin müssen wir es doch ausnützen, dass unsere Nasen nicht nach fünf Minuten an der frischen Luft triefen und langsam abfrieren. Was den klassischen Spaziergang gewaltig aufpeppt, sind Kastanien. Die schönsten am Wegesrand herauszusuchen, manche fallfrisch mit dem Fuß aus ihrer Hülle zu ploppen, kann schon Suchtfaktor besitzen. Und natürlich hegen wir auch große Liebe für die engen Verwandten der Kastanie – die gebratenen Maroni.
Wenn ihr sie doch lieber sammeln statt verzehren wollt, hier noch ein etwas skurriler Tipp: Besonders stimmungsvoll ist das Kastaniensammeln etwa am Wiener Zentralfriedhof. Wiener Morbidität und herbstlicher Baumauswurf – gibt es eigentlich eine bessere Kombi?
Auf Friedhöfen spazieren gehen
Und wenn wir schon mal beim Morbiden sind, gehen wir gleich mal all in. Immerhin steht der Herbst auch für Vergänglichkeit und Memento mori. Zu Allerheiligen und Allerseelen besuchen viele Familien ihre Hinterbliebenen an ihrem Erdenbett. Was wäre also klassischer als ein ausgedehnter Friedhofsspaziergang im Herbst? Der St. Marxer Friedhof im 3. Bezirk in Wien ist um diese Zeit etwa besonders reich an buntem Laub. Auf dem weitestgehend naturbelassenen Friedhof liegt übrigens kein Geringerer als Wolfgang Amadeus Mozart.
Darf’s doch noch ein Eckerl skurriler sein? Dann ab nach Kramsach in Tirol! Der Museumsfriedhof wartet mit unzähligen Grabschildern auf, die erstaunlicher Weise die Lachmuskeln kitzeln, wie etwa: „Hier schweigt Johanna Vogelsang. Sie zwitscherte ihr Leben lang.“ Oder: „Hier liegt in süßer Ruh, erdrückt von einer Kuh, Franz Xaver Maier. Daraus sieht man, wie kurios man sterben kann.“ Aber die Grabinschriften tragen natürlich nicht nur zum grotesken Amüsement der Besuchenden bei – sie zeugen auch vom eigentümlichen Humor und dem Umgang mit dem Tod in vergangenen Zeiten.
Ihr wollt die Herbststimmung bis zur Schmerzgrenze ausreizen? Dann kocht doch einige unserer liebsten Herbstrezepte nach. Sturm und Kürbissuppe – nur zwei der vielen Dinge, die im Herbst jeder in Österreich kennt. Ausflugstipps und Co. bekommt ihr bei unserer To-Do-Liste für den Herbst in Österreich.