Endstation: Hütteldorf

Luisa Lutter Vom 14.06.2017
1000things war wieder für euch unterwegs! "Ab in die U-Bahn und Hütteldorf erkunden" hieß das Leitmotto, welchem wir mit viel Freude und Elan folgten. Ahoi, eine weitere Endstations-Erkundungtour. Dieses Mal ging die Fahrt mit der U4 nach Hütteldorf. Was euch bei diesem Ausflug erwartet und wo wir überall herum stromerten, erzählen wir euch in diesem Beitrag. Viel Vergnügen!

Egal, wie schwer es fällt: Wir bleiben in der U4 sitzen – zumindest bis wir an der Endhaltestelle ankommen – und steigen nicht schon zuvor aus. Obwohl das bedeutet, dass wir Schönbrunn und Hietzing links liegen lassen müssen. Wir verraten euch, was euch in Hütteldorf erwartet und wieso es sich lohnt, mit der U4 den Wienfluss entlang bis zur Endstation zu fahren.

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Im Zuge der Sanierung der Linie U4 wurde auch um die Station Hütteldorf herum in den Jahren 2015 bis 2016 viel erneuert. Damit zeigt sich die U4-Endstation mittlerweile wieder in ihrer vollen historischen Pracht. Die U4 ist die älteste der Wiener U-Bahn-Linien. Ihre Vorgängerin war die Wiener Stadtbahn, die 1898 ihren Betrieb aufnahm und an deren Gestaltung Otto Wagner maßgeblich beteiligt war – unschwer zu erkennen auch am Bahnhofsgebäude der U4-Endstation Hütteldorf, das ebenfalls 1898 eröffnet wurde. Der Bahnhof liegt an der Schwelle vom 14. Wiener Gemeindebezirk, Penzing, zum 13. Bezirk, Hietzing. In Hietzing angekommen, hat man die Wahl zwischen den Ausgängen Hadik- und Keißlergasse. Wir entscheiden uns aus dem Bauch heraus für die Hadikgasse und gelangen zu einer Überführung, der Hackingerbrücke, welche uns sicher über die stark befahrene B1 und den entzückenden Wienfluss bringt. Damit gelangen wir in den 13. Bezirk und in das Örtchen Hacking, welches seit 1892 Teil des 13. Bezirks ist.

(c) Luisa Lutter | 1000things.at

Auf der anderen Seite angekommen, laufen wir erst einmal geradeaus die Lilienhofstraße entlang, um dann in die Auhofstraße einzubiegen. Hier macht in Bälde eine neue Pizzeria namens „Primo“ auf. Allein bei dem Gedanken an Pizza brummt der Magen. Zum Glück ist quasi in Sichtweite die Bäckerei Schwarz. Hier holen wir uns ein Croissant und Kaffee zur Stärkung.

Dann geht es den Hügel hinauf, immer der Schlossberggasse nach. Dort findet man ein hübsches Instafotomotiv vor: Die  Schule der Dominikanerinnen.

Genau gegenüber ist das Hüttelbacher Hostel gelegen. Hier könnte man einkehren, sollte einem die Laune packen und man einfach mal ein oder zwei Nächte mit einem Lieblingsmenschen abtauchen – und in einem, persönlich noch unbekannten, Bezirken auf Entdeckungstour gehen wollen.

Wir wollen uns nicht zu weit vom Bahnhof entfernen, auch wenn etwas weiter oberhalb noch ein kleiner, ruhiger Landschaftspark auf uns wartet. Der Hackinger Schlosspark wird von alten Bäumen gesäumt und es gibt, besonders für Kinder und Jugendliche sehr erfreulich, Rutsche, Klettergerüst und allerlei zum Austoben. Besonders an heißen Tagen wird hier für Abkühlung gesorgt. Es gibt einen Teich, einen Brunnen und dank der Bäume viele schattige Plätzchen zum Verweilen. Wer ein gutes Buch oder einen lieben Gesprächspartner dabei hat, ist klar im Vorteil.

Uns lockt aber eher das muntere Geplaudere und die ineinander fließenden Gespräche aus dem Restaurant Tiroler Alm. An einer nicht sehr stark frequentierten Straße gelegen und mit duftenden Blüten umsäumt, gefällt uns das Lokal schon von außen. Urig, unaufdringlich und bodenständig, sehr angenehm. Frühstück gibt es ganztägig, zudem hat man die Auswahl zwischen kleinen kalten und warmen Speisen für 2-7€. Die Hauptspeisen sind ebenfalls vom Preis-Liestungsverhältnis her völlig in Ordnung. Hier spendet einem am Tage der Sonnenschirm Schutz und am Abend scheint die Abendsonne ins Gesicht.

Wer sich im Anschluss sportlich betätigen mag: in der Gustav-Seidel-Gasse, gleich ums Eck des Lokals, gibt es eine herrlich begrünte Basketballanlage. Wir ziehen aber einen kleinen Spaziergang am Wienfluss vor. Am Hackinger Kai  fühlt man sich ur plötzlich kein bisschen mehr wie in einem Bezirk Wiens. Hier plätschert das Wasser, rauscht der Wind durch die wild wachsenden Gräser und man kann die Füße ins kühle, klare Wasser halten.

Man schlendert entspannt zwischen zwei stark befahrenen Straßen entlang, kann diesen Fakt aber gut ausblenden, da der Blick an anderen Feinheiten hängen bleibt und die Autos etwas weiter oberhalb fahren, sodass sie nicht zwingend im Sichtfeld sind. Lieber schauen wir den eifrigen Radfahrern und Joggern hinterher. Auch viele Hundebesitzer erfreuen sich an der Strecke zum Gassi gehen. Der Wienfluss begleitet dabei stetig und wird mal rauschender, dann wieder entspannt und ruhig.

Nun wird es Zeit, die Brücke ein zweites Mal zu überqueren und die Keißlergasse in Angriff zu nehmen. Einigen von euch wird sie wohl ein Begriff sein, jeder eingefleischte Rapidfan wird sicherlich das ein oder andere Mal dort entlang gelaufen sein. Hier, im 14. Bezirk steht die Allianz Arena, auch unter dem alten Namen Weststadion bekannt. An die 28.000 Besucher können im Inneren aufgenommen werden. Es ist ein einrangiges Stadium, dass heißt, die Tribünen gehen von oben bis nach unten und bis zu der Spielfeldbegrenzung heran. Der rund 53 Millionen teure Stadionneubau ist noch recht frisch und wurde erst 16.07.2016 in Betrieb genommen.

Auf dem Rückweg kommen wir an dem liebevollen Hüttelbeach vorbei und kommen nicht drumherum hier noch für einen Absacker bzw. Cocktail einzukehren. Die Stimmung ist super und es liegt ein leichter Hauch von Urlaubsfeeling über der Szenerie. Kinder schwingen selig in der Schaukel dahin, Eltern trinken ihr Feierabendbier und Rentner spielen Schach. Über allem leuchten zahlreiche, kleine Glühbirnen und geben allem noch eine kleine Hipster-Note.
Die Open Air Location rundet den Besuch rund um die Station Hütteldorf sehr gut ab und wir setzen uns im Anschluss leicht angeschwipst und glücklich zurück in die U-Bahn. Schneller als uns lieb ist sind wir dann auch schon wieder am Karlsplatz.

(c) 1000things Redaktion – Luisa Lutter

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