Endstation: Reumannplatz

Dieses Mal haben wir uns in die U1 gesetzt und sind bis zum Reumannplatz gefahren. Getreu dem Motto: immer der Nase und den Augen nach! Was wir alles entdeckt und wo wir uns verköstigt haben, könnt ihr hier  in unserem Endstationen-Guide nachlesen.
Luisa Lutter Aktualisiert am 13.05.2017

Uns sind die Endstationen von vielen U-Bahn Strecken gut bekannt vom „Hören-Sagen“, doch steigen wir meistens stets schon viel früher aus der U-Bahn aus. Wir wollen diesen Umstand ändern und sind einmal mehr bis zum Ende drin sitzen geblieben. Vor geraumer Zeit haben wir mit der Endstation Seestadt gestartet und nun geht die Fahrt in der U1 weiter: Auf, auf in den 10. Bezirk zum Reumannplatz!  Lest hier mehr, was wir entdeckt und erlebt haben.

Wenn die Endstation Reumannplatz angezeigt wird und die U-Bahn Türen sich geräuschvoll öffnen, dann ergießt sich eine bunte Masse an Nationalitäten in die unterirdische Halle. Der Reumannplatz ist sehr großflächig angelegt und hat die Form eines Dreiecks. Er befindet sich am südlichen Ende der Fußgängerzone von der Shopping-Meile Favoritenstraße und  entstand 1872 als Bürgerplatz. Man sollte sich am Besten vorab informieren, wo man genau hin möchte bzw. mit welcher Tram es weiter gehen soll. Andernfalls geht man ein gutes Stück, um an sein Ziel zu kommen. Die Schilder helfen zwar bei der Orientierung, dennoch ist der ein oder andere dezent überfordert, wenn er ins Tageslicht tritt und und sich zurecht finden soll.

Wir haben zum Glück weder Stress und Hektik, noch ein bestimmtes Ziel. Daher schlendern wir erst einmal ganz entspannt an dem großen und schattigen Kinderspielplatz entlang. Hier jauchzen viele Kinderstimmen und es herrscht eine gute Stimmung.
Nachdem wir eine kurze Biege gemacht haben und uns eine erste Übersicht verschafft haben, kommen wir auch schon beim schönen Amalienbad vorbei. Hier kann man ein paar gute Bahnen schwimmen und die imposante und lichtdurchflutete Architektur genießen. Schwimmhalle, Sauna, Brause- und Sonnenbad, alles ist vertreten und hat von 9-21:30 geöffnet.

Nach der kurzen Tour bisher, knurrt uns schon der Magen, daher:  Frühstückszeit!Dafür kehren wir ins Diwan (Rotenhofgasse 11)  ein. Ein Lokal, welches sich dem Holzkohlengrill verschrieben hat, aber auch andere herrlich, duftende Speisen offeriert. Was von außen vielleicht ein bisschen wie eine Schischa Bar aussieht, überrascht den Besucher von Innen dann aber mit coolem Interieur und Pflanzen, die aus Kisten von der Decke hängen. Wir empfehlen eines der Pfannen-Frühstücke  für 6,90€. Ihr habt die Wahl zwischen sechs verschiedenen Varianten mit drei Rühreiern und frischem Brot dazu. Die Qual der Wahl, denn  alle sehen gleich schmackhaft aus. Zusätzlich im Preis inkludiert ist entweder ein Kaffee, Tee oder Orangensaft. Gut gestärkt starten wir wieder durch…

… und landen für die süße Nachspeise natürlich bei Tichy (Reumannpl. 13). Der Eissalon hat Kultstatus und ist am Reumannplatz die Anlaufstation Nummer 1. Geöffnet ist täglich von 10-23 Uhr. Ein absoluter Klassiker und Probier-Muss besteht bei den Eis-Marillenknödeln. Fluffige Vanilleoberscreme und dazu die Eisknödel, welche in gerösteten Haselnüssen gewälzt werden. Yummi! Dazu gibt es noch eine Auswahl von über 70 diversen Eiscoupsorten. Ein wahrere Traum für alle Eisliebhaber. Tichy wurde 1952 gegründet und gibt es bereits seit 1955 in Favoriten. Wer sich vorab einen Überblick verschaffen mag, kann hier vorbei schauen.

Mit dem Eis in der Hand schlendern wir zum Viktor-Adler Markt (Leibnitzgasse) und bummeln zwischen den einzelnen Ständen hin und her und lassen das quirlige Markttreiben und die vielen Gerüche auf uns wirken. Hier bekommt man alles, von Obst und Gemüse, zu frischem Fleisch und Fisch, Brote aller Art und diverse Gewürze. Das Angebot nimmt kein Ende! Geöffnet ist von 6 bis 19.30 Uhr und samstags zwischen 6-17 Uhr.

Gleich nebenan, auch in der Leibnitzgasse, befindet sich der Bauernmarkt. Dieser hat von montags bis samstags zwischen 06-13 Uhr geöffnet. Hier soll es angeblich die lautesten Marktschreier Wiens geben. Man bekommt viele regionale Produkte für absolute Schnäppchenpreise. Im Geiste gehen wir schon Rezeptideen durch und überlegen, wann wir das nächste große Essen mit Freunden planen.

Nach einem weiteren, kurzen Schlenker über die Shopping Meile auf der Favoritenstraße, wo es von Bekleidungsgeschäften bis hin zu Technik Stores einfach alles gibt,  begeben wir uns nochmal quer über den Reumannplatz und peilen die Antonskirche (Antonspl. 21) an. Nach dem ganzen Marktgetummel kommt uns ein bisschen Ruhe gerade recht. Der Grundstein für diese schöne  Kirche wurde 1896 gelegt und genau sechs Jahre später erfolgte dann die Kirchweihe im Jahre 1902.
Gewidmet ist die römisch-katholische Kirche dem heiligen Antonius von Padua. Er war ein portugiesischer Theologe, Franziskaner und Prediger, welcher auch als Heiliger gilt.

Der Innenraum besticht durch schlichte Eleganz und verbreitet eine angenehme Ruhe. Die Kirche ist komplett leer und strahlt dennoch etwas sehr angenehmes aus. Hier ruhen wir uns kurz aus und sammeln Energien.

Wir wählen beim Herausgehen allerdings nicht den geraden Weg zum Reumannplatz, sondern biegen rechts ab und entdecken dabei noch einen Fussballkäfig an der Seite der Kirche.

Zurück am Reumannplatz schlendern wir nochmal durch den Park und schauen den anderen Passanten lächelnd beim Tichy-Eis schlecken zu. Wir sind uns sicher, der 10. Bezirk hat noch viele schöne Ecken und der Reumannplatz bietet dabei schon mal einen guten Auftakt.

Ihr wollt noch mehr Endstationen anfahren? Dann lest doch mal in unseren Beitrag von Seestadt rein. Hier geht es zum Artikel.