Kleine Gässchen, idyllischer See – und eine Million Besucher jährlich. Das ist Hallstatt. Doch der Andrang wurde über die Jahre zur immer größeren Bürde; für die Einheimischen einerseits, für Gastro und Touristen andererseits. Hallstatt reicht’s jetzt. Wie die Gemeinde die Reisebusse in Schach halten will, lest ihr hier.
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Hallstatt ist das beste heimische Beispiel dafür, wie Massentourismus bisweilen zu einer kaum kontrollierbaren Kraft werden kann. Denn es ist ein schmaler Grat zwischen Wirtschaftsfaktor und Trampelpfad. Bis zu eine Million Besucher wälzen sich jährlich durch die pittoreske Stadt im Salzkammergut. Besonders für die Anrainer ist das oft alles andere als angenehm. Daher hat die Gemeinde nun endgültig beschlossen, organisatorisch stärker durchzugreifen. Ab Herbst gibt es Zufahrtbeschränkungen für Reisebusse.
Jedes Jahr strömen die Touristen in Scharen nach Hallstatt. Die kleine Stadt kommt diesem Phänomen schon lange nicht mehr wirklich bei. Bestrebungen, die Besuchermassen etwas einzudämmen, gab es zwar immer wieder, allerdings mit mäßigem Erfolg: Man sperrte die Ortseinfahrt und öffnete sie ausschließlich den Anrainern. Man stellte Schranken auf und verlagerte die Busparkplätze an die Peripherie des Ortes. Aber nichts half wirklich: Jahr für Jahr quillt Hallstatt über.
Die aktuell beschlossene Lösung eines Eindämmens des Andrangs klingt um einiges konkreter: Die Gemeinde richtet für Touristenbusse Timeslots ein, die sie im Vorhinein kaufen sollen. Innerhalb dieser gebuchten Zeit können sie dann zur Stadt zufahren. Dieses Modell ist in etwa mit Flugzeugen am Flughafen vergleichbar – nicht alle können gleichzeitig landen, eh klar. Im Moment feilt die Gemeinde noch an den technischen Details. Bis zum Ende des kommenden Sommers ist voraussichtlich ein erster Probebetrieb möglich.
Natürlich bringen die Touristen der Stadt nicht nur Ärgernisse, sondern kurbeln vor allem die Wirtschaft an. Das darf man nicht vergessen. Aber im Fall von Hallstatt geht es ja auch nicht darum, den Tourismus generell vor die Ortsgrenze zu komplementieren. Nein, es geht nur darum, ein moderates Mittelmaß zu schaffen, das für alle Beteiligten von Vorteil wäre. Denn immerhin hat niemand was davon, wenn sich die Menschenmassen durch enge Gasserln schieben. Auch die Touris nicht. Das bringt längst nicht das erhoffte idyllische Urlaubsfeeling. Besonders nicht in einer kleinen Stadt am See, mitten im Salzkammergut.
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