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Unser Senf: Die Koriander-Frage und die Suche nach dem Absoluten

Viktoria Klimpfinger Vom 24.02.2021
Weil ein bisschen Würze im Leben nie schaden kann, geben wir euch mit dieser Kolumne regelmäßig unseren Senf dazu: Wir erzählen euch, was uns beschäftigt, was uns nervt und was uns zum hysterischen Lachen bringt. Eure Käsekrainer könnt ihr zwar nicht darin eintunken, aber dafür ist unser Senf auch gratis. Dieses Mal philosophiert unsere Redakteurin über die Koriander-Frage.
Koriander

Im Leben gibt es wenig Absolutes, ja, das meiste ist verdammt relativ. Das beweist die hartnäckige Existenz der Philosophie als Wissenschaft seit Tausenden von Jahren augenscheinlich. Ja, nicht einmal in Sachen Existenz ist man sich restlos einig: Ist unser Sein etwas Absolutes oder ist es abhängig von unserer Wahrnehmung? Oder um einen der ganz Großen zu verballhornen: Bin ich wirklich, weil ich denke, oder denke ich, weil ich bin? Und schon hat das Hirn einen Muskelkrampf. Einfache Antworten auf die wichtigen Fragen gibt es nicht, und wenn, dann sind sie gefährlich. Meist sind es genau die Typen, die mit vermeintlich einfachen Antworten um sich werfen wie Schlagzeuger mit ihren Drumsticks, die aufhetzen und spalten. Wenn die einfachen Antworten auf die großen Fragen also in Chaos und Zerstörung münden, sollten wir sie vielleicht eher im Kleinen suchen.

Was der einen Kraut, ist der anderen Seife.

Zum Beispiel beim Koriander. War das vorangegangene neuronale Onanieren bloß eine aufgeblasene Rechtfertigung, um über Koriander zu schwadronieren? Ja – da haben wir sie schon, die erste einfache Antwort. Kaum ein Kraut schafft es, die Geister derart zu spalten. Die einen lieben es, die anderen haben ihm das Wissen darüber zu verdanken, wie es sich anfühlt, an einem benutzten Stück Seife zu lutschen. Ich bin eine von den anderen. Und das ist auch so lange kein Problem, bis ich mir mit bedrohlich knurrendem Magen endlich meinen Take-away-Salat ins Gesicht schaufle und mich wundere, wieso er irgendwie nach Hygieneprodukt schmeckt, oder wenn ich im Supermarkt beiläufig nach dem frischen Bund vermeintlicher Petersilie greife und mich zu Hause frage, wo ich beim Kochen falsch abgebogen bin, weil meine Petersil-Erdäpfel eine strenge Seifennote am Gaumen entfalten.

Die einen würden jetzt verständnisvoll nicken, die anderen am liebsten mit ihren Kochlöffeln nach mir werfen. Und mindestens eine besonders schlaue Person erhebt sich über diese Kluft und sagt: „Ihr wisst aber schon, dass das genetisch bedingt ist, oder?” Tatsächlich hat es der Koriander sogar geschafft, dass sich die Wissenschaft über ihn den Kopf zerbricht. Mittlerweile gibt es mehrere Studien, die belegen, dass bestimmte Gene dafür verantwortlich sind, dass manche Menschen den Seifengeschmack des Korianders stärker wahrnehmen als andere. Man könnte also sagen, die These “Geschmäcker sind verschieden” wurde anhand des Korianders wissenschaftlich verifiziert. Und welche lapidar dahergesagte Binsenweisheit kann das schon von sich behaupten?

Geschmäcker und Ohrfeigen

Die Absolutheit der Koriander-Frage ist vielleicht das beste Beispiel dafür, dass Uneinigkeit nicht immer in Zwist ausarten muss. Denn dass man sich bei Geschmäckern nicht einig wird, darin ist man wiederum erstaunlich gleichgesinnt. Klingt fast schon selbst wie ein philosophisches Paradoxon: die Kongruenz über die Divergenz der Präferenz. Oder: Wir sind uns einig, uns nicht einig zu sein. Fast so einsichtig wie zuzugeben, dass man nur weiß, dass man nichts weiß. Über Geschmäcker kann man letztlich nicht besonders gut streiten. Besonders nicht über den Seifengeschmack des Korianders. Denn der sei uns ja angeblich in die Wiege gelegt.

Wobei sich die Fans des Absoluten nicht zu früh freuen sollten: Die Forscher*innen betonen quer durch die Bank, dass dabei auch der kulturelle Aspekt eine Rolle spiele. Bedenkt man, dass das Koriander-Kraut in der südostasiatischen und lateinamerikanischen Küche breite Anwendung findet, scheint einem das Koriander-Gefeixe außerdem beschämend eurozentristisch, obwohl man auch in Europa bis ins Mittelalter sowohl Koriander-Samen als auch das Kraut zum Kochen verwendete. Letztlich könne man es sogar lernen, sich als Korianderhasser*in mit der Zeit an dessen Geschmack zu gewöhnen, wie Neurowissenschaftler Jay Gottfried der New York Times erklärt.

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Koriander mögen kann man lernen.

Zunächst hätte Gottfried Koriander ebenfalls nicht geschmeckt, erzählt er. Wenn es ums Essen geht, suche unser Gehirn unsere Erinnerungen nach vergangenen Erfahrungen damit ab. Wenn es dergleichen nicht findet und stattdessen auf Assoziationen mit Sanitärprodukten stößt, schreit es gewissermaßen: “Alarm!“ Aber weil er Essen nun einmal liebe und alle möglichen Dinge isst, stellte sich Gottfried immer wieder dem Koriander. Er vermutet, dass sein Gehirn neue Muster für Koriander-Geschmack entwickelt habe, unter anderem den Genuss anderer Geschmacksrichtungen und das gemeinsame Essen mit Freund*innen und Familie: “That’s how people in cilantro-eating countries experience it every day.” Wir können also durchaus unser Gehirn umprogrammieren, sogar wenn es um Koriander geht. “So I began to like cilantro. It can still remind me of soap, but it’s not threatening anymore […].” Wenn das nicht beruhigend ist! Also ist selbst die Koriander-Frage eine Frage des Willens und die Antwort auf die Frage: “Schmeckt dir Koriander?” nicht notwendigerweise ein “Nein!”, sondern vielleicht eher ein verstecktes: “Noch nicht”. Damit hat sich wiederum eine weitere These bestätigt: Offenbar ist eben doch so ziemlich alles relativ.

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Noch ein bisserl mehr Senf gefällig? Unsere Redakteurin erzählt, warum sie das Eislaufen verweigert. Außerdem haben wir uns ein paar Dinge überlegt, auf die wir uns freuen, wenn die Krise überstanden ist. 

(c) Beitragsbild | Tomasz Olszewski | Unsplash


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