Wie ihr österreichische Kleinbetriebe momentan unterstützen könnt
Geschlossene Geschäfte und abgesagte Termine aufgrund des Coronavirus betreffen Unternehmer und Unternehmerinnen in ganz Österreich. Wir verraten euch, wie ihr schon mit kleinen Beiträgen viel zur Erhaltung kleiner Betriebe beitragen könnt.
shöpping.at – CO2-neutral online shoppen Anzeige
Keine Frage: Wer ans online shoppen denkt, verliert sich schnell in Gedanken an fragwürdige Händler*innen, an Produkte, die quer über den Globus verschifft werden oder an umwelt- und sozialunverträgliche Lieferbedingungen. Dass es aber durchaus auch anders geht, zeigt der österreichische Marktplatz shöpping.at. Hier werden über 2,4 Millionen Produkte von über 1.000 ausschließlich österreichischen Händler*innen angeboten. Die Auswahl reicht von regionalen Produkten bis hin zu internationalen Marken. Übrigens: All eure Bestellungen werden immer mit der Österreichischen Post versendet und kommen so zuverlässig und vor allem CO2-neutral direkt zu euch nach Hause. Besonders in Lockdown-Zeiten, aber auch sonst, bietet shöpping.at also eine tolle Alternative zum stationären Handel.
Gutscheine besorgen – Unternehmen retten
Nicht jedem Geschäft ist es möglich, auf Online-Betrieb umzustellen. Das trifft besonders Dienstleistende wie kleinere Boutiquen und Restaurants. Wer sein Lieblingsbeisl gerne erhalten will, kann deshalb auch jetzt schon dabei helfen. Diesem Problem nimmt sich nämlich die Plattform zusammen-leiwand an. Dort könnt ihr Gutscheine für die Zeit nach den Beschränkungen erwerben. Auch zu empfehlen ist die Plattform Vorfreude-Kaufen, die sich auf Gutscheine von Lokalen spezialisiert hat. Das Kaufen von Gutscheinen streckt den kleinen Unternehmen Geld vor, dass sie momentan nicht einnehmen können. Krisen sind, wie sich zeigt, oft auch eine Möglichkeit, den Zusammenhalt einer Gemeinschaft zu entdecken. Also lasst uns alle zusammen leiwand sein!
Auch ein heißer Tipp um lokale Unternehmen zu fördern, ist die Plattform Nötzwerk. Seit dem 1. Mai vergangenen Jahres werden dort verschiedene Webinare, Workshops und Kurse angeboten, die ihr gemütlich von zu Hause aus wahrnehmen könnt. Aber auch Leave-your-home-Erlebnisse werden für die Zeit nach den Beschränkungen geboten, etwa in Form von Stadtführungen oder eines E-Scooter-Ausflugs. Außerdem findet sich auf der Website unter dem Prinzip der Nachbarschaftshilfe ein „Suche & Biete“-Forum. Ein Bonus der Plattform ist, das 50 Prozent der Gewinne in einen Investmentfonds für Kleinunternehmer*innen eingezahlt wird.
Veranstaltungen abgesagt – Geld zurück?
Wegen der aktuellen Vorsichtsmaßnahmen wurden verschiedenste Veranstaltungen gecancelt. Konzerte, Theaterstücke, Kabaretts – all das kann momentan zum Schutz der allgemeinen Gesundheit nicht stattfinden. Wer jetzt überlegt, sich schon gekaufte Karten erstatten zu lassen, sollte besser noch ein zweites Mal überlegen. Denn gerade bei kleinen Venues, wie etwa dem WUK oder bei kleineren Theatern, reichen wenige Wochen ohne Veranstaltungen aus, um sehr tief in die roten Zahlen zu rutschen. Und auch für freischaffende Künstler und Künstlerinnen bedeuten die Monate ohne Gage Schwierigkeiten. Kunst- und Musikliebhaber*innen, deren Geldbörserl es verschmerzen kann, könnten Karten gestrichener Events als kleine Spende an die Kulturvereine und Kunstschaffenden sehen. Für einzelne Personen dreht es sich dann oft nur um 20 bis 30 Euro, die sich auf Veranstaltungen mit Hunderten von Karten aber natürlich läppern. So kann jede*r einen kleinen Beitrag leisten. Und zum Glück wechseln inzwischen immer mehr Kulturschaffende ins Netz, um uns auch online weiterhin mit ihrer Kunst zu versorgen. Die Plattform supportyourlocals.at listet etwa Locals und kleine Unternehmen, die eure Unterstützung brauchen, und versorgt euch mit Livestreams. So könnt ihr etwa die Yoga-Stunde oder den Kochkurs ganz einfach in euer Wohnzimmer holen!
Online bestellen – aber lokal
Da momentan viele Geschäfte geschlossen sind, bedeutet das für lokale Kleinunternehmen enorme Einbußen. Unsere heimischen Kreativköpfe sind aber nicht zu unterschätzen, denn es wurden zahlreiche Online-Shops aufgestockt. Nun stellt sich natürlich die Frage, wie man diese am besten findet. Das gestaltet sich aber nicht so schwierig, wie es klingt, dank der fabelhaften Nunu Kaller. Die österreichische Publizistin und Aktivistin hat nämlich die Zeit genutzt, um eine Liste heimischer Unternehmen zusammenzutragen, die momentan liefern. Von Büchern und Kleidung über Schmuck bis hin zu Sportartikeln und Spielzeug und sogar gefrorenem Keksteig ist dort wirklich alles zu finden. Auch wir haben eine 1000things-to-buy-Liste erstellt, in der ihr stöbern könnt. So könnt ihr getrost auf Amazon und Co. verzichten. Für Kosmetik findet sich in Wien ein kleines, unterstützenswertes Geschäft: CN Innovations. Dort könnt ihr im Online-Shop fair und lokal-produzierte Bio-Gesichtsmasken und Ähnliches bestellen. Und auch die Bloggerin Edisa und die Designerin Laura haben eine Initiative ins Leben gerufen: Togethervienna unterstützt Wiener Betriebe und gibt ihnen auf Instagram eine Plattform, vom italienischen Restaurant ums Eck bis hin zum Pilates-Studio.
Lokale Künstler*innen unterstützen
Wenn wir schon beim Thema Kunst sind – gerade Kunstschaffende brauchen in solchen Zeiten Support. Auf der weiter oben erwähnten Seite von Nunu Kaller finden sich auch etwa die Kategorien „Kunst“ und „Dienstleistungen“. Viele Künstler*innen nutzen die Ausgangsbeschränkungen sogar, um neues Artwork zu produzieren. Manche Tätowiereri*innen verkaufen etwa zur Überbrückung ihre Zeichnungen online. Die Wiener Künstlerin Johanna Finkh hat im ersten Corona-Frühjahr begonnen, Kunst zum Anprobieren auszuliefern: Sie bringt einige Kunstwerke per Fahrrad zu euch nach Hause, dort könnt ihr schauen, ob und wie sie in eure vier Wände passen, was euch gefällt kauft ihr und den Rest schickt ihr zurück. Falls euch gar nichts zusagt, nimmt Johanna Finkh einfach alles wieder mit. Auch Crowdfunding stellt eine weitere Möglichkeit, Kulturschaffende zu unterstützen.
Kaufen – klein, aber fein in Wien
Auf die Warteschlangen in den Supermarktketten kann man getrost verzichten, denn wozu gibt es kleine und unabhängige Lebensmittelläden? Besonders jetzt, wo viel Laufkundschaft wegfällt, ist es sehr wichtig, besonders Greisslereien und kleine Lebensmittelläden zu unterstützen. Ein Beispiel wäre hier der Burgenländer im 2. Bezirk, der euch auch weiterhin mit Burgenländischen Bio-Spezialitäten versorgt. Ein sehr buntes Sortiment findet ihr auch bei der Tastery im 7. Bezirk. Ausgefallenes wie Wanderheuschrecken, aber auch klassische Grundnahrungsmittel wie Öl oder Nudeln werden dort geboten. Die Unverpacktläden in eurer Nähe freuen sich bestimmt auch über einen Besuch. Auf unserem Blog findet ihr Adressen für Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, die Steiermark und Vorarlberg. Auch der digitale Bauernmarkt Markta gibt sich Mühe, weiterhin nachhaltige Lebensmittel aus Kleinproduktionen direkt zu eurer Wohnungstür zu bringen.
Wer gerne mal die Kinder überraschen möchte, oder einfach nur etwas Party-Feeling in die eigenen vier Wände bringen will, ist beim familiengeführte Betrieb Partybrezel an der richtigen Adresse. Die leckeren, Hand-belegten Riesenbrezeln in süßer und salziger Version sind ein echter Stimmungsheber, den ihr euch ganz einfach und zuverlässig in ganz Wien nach Hause liefern lassen könnt.
Regional bestellen – österreichweit
Bauernladen.at und markta.at versorgen euch auch jetzt österreichweit mit regionalen Bio-Produkten direkt von den jeweiligen Höfen. Ein buntes Netzwerk von Klein- und Familienbetrieben schafft eine große Auswahl verschiedenster Schmankerln und anderen Produkten. Von Wein über Lebensmittel, bis hin zu Textilien ist so gut wie alles, was ihr tagtäglich gebrauchen könnt, dabei. Wer seinen Lieben eine Freude machen will, kann auch online ganz problemlos Gutscheine bestellen.
Eine weitere Alternative bietet das Feinkostkistl, das euch jeden Monat mit Produkten von über 200 kleinen Unternehmen überrascht. Alle vier Wochen werden euch dort, solange ihr das Abo beziehen wollt, sechs verschiedene, erlesene Produkte in einem kleinen Überraschungskistl zusammengestellt. Verdursten müsst ihr zu Hause ebenfalls nicht, denn auch regionale Winzer beliefern noch österreichweit, wie etwa der Weinhof Gindl im schönen Niederösterreich. Der kleine, familiengeführte Betrieb verkauft immer noch ab Hof, beliefert euch aber auch in ganz Österreich ab sechs Flaschen versandkostenfrei.
Wir haben uns noch mehr nachhaltige Online-Shops aus Österreich angesehe. Was ihr daheim alles machen könnt, während ihr auf eure Bestellungen wartet, erfahrt ihr ebenfalls von uns. Unternehmungen für den Winter in Österreich findet ihr auf unserer Winter-Dahoam-Seite.
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