10 Fakten, die ihr über Wien noch nicht gehört habt - Teil 2

Marie Amenitsch Vom 18.03.2020
Eine altehrwürdige Stadt wie Wien birgt Geheimnisse, hat ihre Eigenheiten und zeichnet sich durch Besonderheiten aus, die im internationalen Vergleich einzigartig sind. Wir haben einmal mehr versucht, unsere Lieblingsstadt aus einer neuen Perspektive zu sehen und präsentieren euch zehn spannende Fakten, die ihr noch nicht über Wien gehört habt.
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Weil wir Wien lieben und immer versucht sind, Neues zu entdecken und zu erfahren, präsentieren wir euch in diesem Beitrag zehn Fakten, die ihr wahrscheinlich über Wien noch nicht gehört habt. Noch mehr Fakten über Wien gibt’s im ersten Teil dieser Blogserie.

Der unfeine Wiener Walzer

Das Wort „Walzer“ in Verbindung mit einem Tanz tauchte im 18. Jahrhundert auf. Der weltberühmte Wiener Walzer wurde dann erstmals Ende des 18. Jahrhunderts erwähnt. Während der Adel noch Menuett tanzte, war das Bürgertum schon fleißig dabei, zu „walzen“. Der Walzer war anfangs am Hof und in er gehobenen Gesellschaft nicht angesehen, galt aufgrund der Nähe zwischen Herr und Dame beim Tanzen als unanständig und sexuell. Mit rund 60 Takten pro Minute ist der Wiener Walzer übrigens der schnellste Tanz des Welttanzprogramms – ganz im Gegenteil zu seinem Verwandten, dem langsamen Walzer.

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Die Straße der Tuchhändler und -schneiderinnen

Die Tuchlauben im ersten Bezirk verdankt ihren Namen den Tuchhändlern und -schneidern, die in Lauben ab dem 13. Jahrhundert dort ihre Waren verkauften. Unter den Lauben versteht man ebenerdige Arkaden, von denen aus der Zugang zu den so genannten „Gewandkellern“ möglich war, in denen die Stoffe lagerten. Die Tuchlauben gilt seit jeher als eine der vornehmsten Straßen der Stadt, so war auch der Beruf der Tuchmacher einer der ältesten und bestangesehensten zu seiner Zeit.

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Wiens teuerste Wohnung

Die teuerste Wohnung Wiens dürfte eine 2000-Quadratmeter Wohneinheit im ehemaligen Telegrafenamt am Börseplatz 1 sein. Der Kaufpreise des Luxuslofts wurde im Voraus schon auf etwa 40 Millionen Euro beziffert. Für Wohnungen mit 80 Quadratmetern im Neuausbau haben Käufer und Käuferinnen übrigens etwa 1 Million Euro bezahlt.

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Rolltreppen-Rekorde

Die Wiener Linien sind immer um Pünktlichkeit und ein schnelles Vorankommen bemüht. Vielleicht betreiben sie deshalb ihre Rolltreppen mit einer Maximalgeschwindigkeit von 0,65 Metern pro Sekunde, also 2,34 Kilometern pro Stunde. Sie sind damit deutlich schneller als andere Rolltreppen unterwegs. Gewöhnlich fahren Rolltreppen im Einkaufszentrum etwa mit 0,5 Metern pro Sekunde. Im internationalen Vergleich sind nur die U-Bahn-Rolltreppen in Hongkong oder in Prag schneller unterwegs. Die längste Rolltreppe Wiens findet man übrigens bei der Station Zippererstraße (U3), mit einer Länge von 53 Metern.

Ungewöhnliche Museen

In Wien findet ihr ein Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch. Dort gehen Besucher und Besucherinnen auf einen äußerst informativen historischen Streifzug durch die Geschichte der Verhütung. Beginnend bei den alten Ägyptern bis hin zu den heutigen Methoden erfährt man hier so einiges Wissenswertes aus den unterschiedlichen Kulturen. Weiters wird auch die Entwicklung des Schwangerschaftstests thematisiert. Besonders die Einblicke in die gesetzlichen Debatten rund um die Erlaubnis des Schwangerschaftsabbruchs sind in Verbindung mit den präsentierten Fällen besonders spannend. Außerdem gibt es in Wien das einzige Schneekugelmuseum in ganz Europa, ein Fälschermuseum und viele andere kuriose Schaustellungen.

Mariahilfer Gürtel 37/1. Stock, 1150

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Eine Straße zu Ehren von Argentinien

Die Argentinierstraße im 4. Bezirk, die den Karlsplatz mit der Elisabethkirche und in weiterer Folge mit dem Gürtel verbindet, verdankt ihren Namen der Hilfe Argentiniens nach dem Ersten Weltkrieg. Die frühere Gartenallee trug bis 1921 anschließend den Namen Alleegasse und teilte sich in die Kaiserliche Allee, die Untere und die Obere Alleegasse. Heute sorgt der Radweg auf der Argentinierstraße für viel Diskussion, sollen die Radler dort nämlich meist viel zu schnell unterwegs sein, weswegen eine Umgestaltung angedacht ist, beziehungsweise die Polizei mittlerweile auch Radfahrer blitzt. Ganz schön spannend, sich mal die Herkunft von Wiens Straßennamen anzusehen, oder?

Europas größtes Stadt-Strandbad

Im Gänsehäufel recken wir alle im Sommer gerne die Nasen und Bäuche in die Sonne , springen ins kühle Nass und die Liegeplätze im Schatten sind heißbegehrt. Was wir jedoch bis dato nicht wussten: Mit dem Wiener Gänsehäufel, dem „Lido von Wien“, findet man mit einer Gesamtfläche von 330.00 Quadratmetern eines der größten Stadt-Strandbäder in ganz Europa. Der Name geht vermutlich darauf zurück, dass die Insel angeschwemmt wurde, somit als „Haufen“ bezeichnet wurde, und vor allem der Gänsezucht gedient hat.

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Kaffee trinken als Kulturerbe

Dass Wien ohne seine Kaffeehäuser wohl nur halb so schön wäre und diese aus dem Gesamtbild einfach nicht mehr wegzudenken sind, kann wohl nicht in Frage gestellt werden. Was jedoch die wenigsten wissen werden: Seit 2011 gehört die Wiener Kaffeehauskultur zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO. Mit einer Tradition zurückgehend bis ins 17. Jahrhundert und den Salons, die zu dieser Zeit abgehalten wurden, bezieht sich das Kulturerbe vor allem auch auf Elemente der Inneneinrichtung im Stil des Historismus wie Marmortischchen, Luster, Thonet-Stühle und Zeitungstische. Wenn euch das nächste Mal nach Kulturprogramm ist, könnt ihr also gerechtfertigt auch auf eine Melange in Wiens traditionsreiche Kaffeehäuser abtauchen.

Stalin-Gedenktafel Meidling

Europaweit einzigartig ist die Gedenktafel zu Ehren Stalins, die im 12. Bezirk nach wie vor erhalten ist. Zu finden ist diese an der Häuserfassade in der Schönbrunner Schlossstraße 30. Am 21. Dezember 1949 wurde das Relief mit dem Kopf Stalins enthüllt. Im Auftrag Lenins war der spätere Diktator 1913 an dieser Adresse sechs Wochen lang mit Studien zum Marxismus und der gesellschaftlichen Entwicklung beschäftigt und verfasste sein Werk „Marxismus und nationale Frage“. Die KPÖ hatte nach dem Krieg darauf bestanden, diese Tafel zu installieren. Wenn wir schon beim Thema Diktatoren sind: Man findet übrigens im Volkstheater einen eigenen „Führerraum“, der für den Besuch Hitlers errichtet wurde, der jedoch nie dort zu Gast war. Wien ist übrigens die einzige Stadt Europas, die Che Guevara an einem öffentlichen Platz ein Denkmal gesetzt hat: Im Donaupark findet ihr eine Büste mit seinem Antlitz.

(c) GuentherZ | Wikimedia Commons CC BY-SA 3.0 

Wiener Kinos

In Wien gibt es 31 Kinos, die in ihren 150 Kinosälen Platzkapazität für immerhin 26.838 BesucherInnen haben. Das älteste Kino der Stadt, das gleichzeitig das am längsten durchgehend bespielte Kino weltweit ist, sind die Breitenseer Lichtspiele im 14. Bezirk. Das Kino wurde im Jahre 1905 von der Familie Guggenberger gegründet.

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Übrigens gibt es auch über die Habsburger ein paar witzige Fakten, die noch nicht allgemein bekannt sind. Und apropos Kaffee: Auch in heutigen Zeiten sollt ihr euren Koffein-Pegel mit guten Stoff halten können. Deshalb liefern ein paar Wiener Cafés zu euch nach Hause.

(c) Beitragsbild | Clara Amenitsch


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