8 Dinge, die ihr im Herbst im Burgenland machen müsst
Bevor wir uns ganz und gar der heimeligen Winterstimmung hingeben, lassen wir den goldenen Herbst noch ein letztes Mal richtig hochleben: Wir verraten euch ein paar stimmungsvolle Ausflüge, Routen und To Dos, die ihr im Herbst im Burgenland nicht verpassen solltet.
Bevor der Winter über uns hereinbricht, lassen wir es noch einmal so ordentlich herbsteln. Und wo genießt man den Goldenen Herbst besser als in dem Bundesland, das die meisten Sonnenstunden Österreichs in sich vereint? Wenn der Tiefnebel über der pannonischen Tiefebene liegt und die Laubwälder des Südburgenlandes in sämtlichen Farben erstrahlen, dann schmeckt uns der Uhudler besonders gut. Wir verraten euch, wie ihr die letzten Züge des Herbsts im Burgenland noch ordentlich auskosten könnt.
Uhudler trinken in Heiligenbrunn
Und wenn wir schon uhudeln, dann am liebsten in Heiligenbrunn. Der laut Selbstbezeichnung “schönste Platz im Burgenland” trumpft auf mit einem ungemein idyllischen Kellerviertel. Der Spazierweg windet sich entlang von etwa 150 historischen Kellerstöckeln und Presshäusern, die seit dem 18. Jahrhundert in Betrieb stehen, viele von ihnen mit Weinpressen aus dem 17. Jahrhundert und einige ebenfalls mit den charakteristischen Strohdächern gedeckt. Vor jedem Weinkeller warten Sitzgelegenheiten, mal größer, mal kleiner, aber immer urig. Auf der Rückseite eines größeren Betriebes haben wir bei unserem Besuch sogar einen Weinkühlschrank entdeckt, bei dem man sich auf Vertrauensbasis bedienen kann – Preise stehen auf den Flaschen angeschrieben. Besonders im Herbst herrscht hier fast schon märchenhafte Stimmung, wenn der Nebel sich langsam lichtet, die bunten Weinblätter und Lichterketten die Lauben zieren und der Uhudler die Gläser füllt. Aber auch in der Vorweihnachtszeit geht es hier mit Sicherheit romantisch zu beim “Advent in der Kellergasse” am 3. und 4. Dezember 2022.
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Kellerviertel Heiligenbrunn | Kellerviertel, 7522 Heiligenbrunn
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Rund um die Uhr
Martiniloben
Bevor die Weihnachtsstimmung so richtig anhebt, gibt es aber speziell im Burgenland noch ein weiteres Hochfest zu zelebrieren: der Martinstag. Der heilige Martin von Tours ist Landespatron des Burgenlandes, kein Wunder also, dass man das sogenannte Martiniloben rund um den 11. November hier besonders ernst nimmt. Im ganzen Bundesland stehen die Weinkeller offen. In Podersdorf am Neusiedlersee ist etwa das ganze Wochenende von 11. bis 13. November Halligalli, wenn die Winzer*innen ihre Kellertüren öffnen, um ihre jungen Weine zu präsentieren. Eindrucksvolles Highlight ist sicher der Hiataeinzug, übersetzt: “Einzug der Weingüter”, am Samstag um 13 Uhr, bei dem die Goaslklescher mit ihren Peitschen schnalzen, wie sie es früher taten, um die Weingärten vor Staren zu schützen.
Gansl essen im Gut Purbach
Über den Martinstag kann man nur schwer sprechen, ohne nicht mindestens einmal an saftiges, knuspriges Martinigansl zu denken. Mmmhhh! Die Weidegans hat speziell im Südburgenland eine lange Tradition. Wir haben euch aufgelistet, wo ihr im Burgenland Ganslessen gehen könnt. Besonders gut schmeckt’s uns etwa im legendären Gut Purbach, in dem Sternekoch Max Stiegl aufkocht. Noch bis 24. November 2022 gibt’s hier das Pannonische Ganslessen mit klassischen Gansl mit Kirsch-Rotkraut, Erdäpfelknödeln und Brinen, aber auch ausgefalleneren Varianten wie gefüllten Hals mit Leber, Hirse und Kohl, Haxerlpastete oder Magen mit Kürbis. Für die besonders Hartgesottenen veranstaltet Max Stiegl im November und Dezember übrigens auch den sogenannten Sautanz – ein traditionelles Schlachtfest, bei dem ein Schwein geschlachtet und dann komplett verkocht wird, nose to tail, oder wie es auf der Website des Guts Purbach heißt: “vom Rüssel bis zum Ringerl”.
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Gut Purbach | Hauptgasse 64, 7083 Purbach
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Dienstag und Mittwoch geschlossen
Wandern im Dreiländereck
Wenn für euch nichts mehr “Herbst is’!” schreit als ein farbenprächtiger Laubwald, dann seid ihr in der Gegend des Naturparks Raab goldrichtig. Wir haben uns etwa im hundefreundlichen Hotel Das Eisenberg einquartiert und hier die komplette Herbstdröhnung des Südburgenlandes bekommen: bunte Baumkronen und raschelnde Laubhaufen, so weit das Auge reicht. Durch den weitläufigen Wald könnt ihr bis ans Dreiländereck Österreich-Ungarn-Slowenien spazieren oder direkt auf der österreichisch-ungarischen Grenze entlangwandern. Wenn in der Früh der dichte Nebel aufzieht und die orangefarbenen Blätter langsam wieder die Oberhand gewinnen, ist Herbststimmung vorprogrammiert.
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Das Eisenberg | Mitterberg 32, 8383 St. Martin an der Raab
- Lieblinge 2023
Die Cselley Mühle aufwärmen
Aufwärmen ist ein gutes Motto für den Spätherbst. Die Cselley Mühle in Oslip, die neuerdings als CSELLO auftritt, wärmt unser Herz schon allein damit, das sie nach langen Renovierungsarbeiten im Herbst 2022 endlich wieder ihre Pforten öffnet – zumindest häppchenweise. Erste punktuelle Veranstaltungen sollen uns jetzt schon mal darauf einstellen, was uns mit der fertigen Neugestaltung der “MÜ” im Frühjahr 2023 erwartet. In der MÜ-Bar gibt’s an Veranstaltungstagen Wein- und Bierspezialitäten und die Veranstaltungen selbst reichen wie gewohnt von erstklassigen Konzerten wie Granada am 19. November bis zur 80s & 90s Party.
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CSELLO – Cselley Mühle Oslip | Sachsenweg 63, 7064 Gemeinde Oslip
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Komplette Wiedereröffnung: Frühjahr 2023
An der Bahntrasse entlang radeln
Mit seinen flachen Weiten und seinen sanften Hügeln eignet sich das Burgenland ideal für eine ausgedehnte Radtour. Diesen Herbst wurde sogar ein neuer Radweg eröffnet: Der Bahntrassen Radweg verläuft auf 42 Kilometern von Oberschützen nach Rechnitz und fast die Hälfte davon auf einer ehemaligen Bahntrasse. Er verbindet damit acht burgenländische Gemeinden und eignet sich somit auch ideal für das Zurücklegen der einen oder anderen Alltagsstrecke. In nächster Zeit sollen entlang des Weges noch einige Erlebnisstationen entstehen wie zum Beispiel eine Aussichtsplattform in Bad Tatzmannsdorf oder ein Uhudler-Tunnel, auf den wir schon besonders gespannt sind.
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Bahntrassen Radweg | 7432 Oberschützen
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Rund um die Uhr
Frieden finden in der Burg Schlaining
Die meisten Burgen im Burgenland haben ihre Zugbrücken bereits im Laufe des Oktobers hochgeklappt und sich über den Winter in Dornröschenschlaf begeben. Nicht so die Burg Schlaining, die sich auch als “Friedensburg” bezeichnet. Der Grund? Hier widmet man sich seit 1982 intensiv der Friedensforschung und erarbeitet Strategien der gewaltfreien Konfliktlösung. Hier findet ihr etwa auch einen der 1.000 Papierkraniche, die die japanische Schülerin Sadako Saski gefaltet hatte, nachdem sie als Spätfolge des Atombomben-Abwurfs über Hiroshima an Leukämie erkrankt war. Wer 1.000 Kranche faltet, hat einen Herzenswunsch frei, heißt es. Leider ging er für Sadako nicht in Erfüllung, sie starb kurz vor ihrem 13. Geburtstag. Ihre Familie verteilte die Kraniche danach in aller Welt als Friedensbotschafter.
Seit August 2021 findet ihr hier auch die Ausstellung “Wir sind 100. Burgenland schreibt Geschichte” anlässlich des 100-jährigen Burgenland-Jubiläums. 2023 soll auf diese Ausstellung des “Haus der burgenländischen Geschichte” aufbauen.
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Friedensburg Schlaining | Rochusplatz 1, 7461 Stadtschlaining
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DI–SO: 9 – 17 Uhr
Historisch shoppen bei Blaudruck Koó
Dem Herbst sitzt schon die Vorweihnachtszeit im Nacken und mit ihr die Frage, die uns alle Jahre wieder beschäftigt: Was schenken? Wie wär’s zum Beispiel mit einem Stück Tradition? Das gibt’s bei der Blaudruckerei Koó reichlich. In der fast 100 Jahre alten Färberei färbt man die Stoffe nach traditionellem Verfahren, wie es früher im Burgenland Gang und Gäbe war. Seit 2018 gehört der Original Burgenländische Indigo-Handblaudruck zum immateriellen Weltkulturerbe. Die Färberei in Steinberg-Dörfl ist heute eine der letzten ihrer Art in ganz Europa. Wenn ihr einen Stoff individuell bedrucken oder ein Tischtuch anfertigen lassen wollt, könnt ihr anrufen oder persönlich vorbeikommen, bestimmte Modelle wie Schürzen, Kochhandschuhe oder Hemden könnt ihr auch via Onlineshop bestellen.
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Blaudruck Koó | Neugasse 14, 7453 Steinberg-Dörfl
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Nach Vereinbarung
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