8 Dinge, die ihr im Herbst im Burgenland machen müsst
Bevor uns der Abschiedsschmerz vom Sommer überwältigt, lassen wir den goldenen Herbst so richtig hochleben: Wir verraten euch ein paar stimmungsvolle Ausflüge, Routen und To-dos, die ihr im Herbst im Burgenland nicht verpassen solltet.
Bevor der Winter über uns hereinbricht, lassen wir es noch einmal so ordentlich herbsteln. Und wo genießt man den Goldenen Herbst besser als in dem Bundesland, das die meisten Sonnenstunden Österreichs in sich vereint? Wenn der Tiefnebel über der pannonischen Tiefebene liegt und die Laubwälder des Südburgenlandes in sämtlichen Farben erstrahlen, dann schmeckt uns der Uhudler besonders gut. Wir verraten euch, wie ihr die letzten Züge des Herbsts im Burgenland noch ordentlich auskosten könnt.
Uhudler trinken in Heiligenbrunn
Und wenn wir schon uhudeln, dann am liebsten in Heiligenbrunn. Der laut Selbstbezeichnung “schönste Platz im Burgenland” trumpft auf mit einem ungemein idyllischen Kellerviertel. Der Spazierweg windet sich entlang von etwa 150 historischen Kellerstöckeln und Presshäusern, die seit dem 18. Jahrhundert in Betrieb stehen, viele von ihnen mit Weinpressen aus dem 17. Jahrhundert und einige ebenfalls mit den charakteristischen Strohdächern gedeckt. Vor jedem Weinkeller warten Sitzgelegenheiten, mal größer, mal kleiner, aber immer urig.
Auf der Rückseite eines größeren Betriebes haben wir bei unserem Besuch sogar einen Weinkühlschrank entdeckt, bei dem man sich auf Vertrauensbasis bedienen kann – Preise stehen auf den Flaschen angeschrieben. Besonders im Herbst herrscht hier fast schon märchenhafte Stimmung, wenn der Nebel sich langsam lichtet, die bunten Weinblätter und Lichterketten die Lauben zieren und der Uhudler die Gläser füllt. Aber auch in der Vorweihnachtszeit geht es hier mit Sicherheit romantisch zu beim „Advent in der Kellergasse“ am 7. und 8. Dezember 2024.
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Kellerviertel Heiligenbrunn | Kellerviertel, 7522 Heiligenbrunn
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Rund um die Uhr
Martiniloben
Bevor die Weihnachtsstimmung so richtig anhebt, gibt es aber speziell im Burgenland noch ein weiteres Hochfest zu zelebrieren: der Martinstag. Der heilige Martin von Tours ist Landespatron des Burgenlandes, kein Wunder also, dass man das sogenannte Martiniloben rund um den 11. November hier besonders ernst nimmt. Im ganzen Bundesland stehen die Weinkeller offen.
In Podersdorf am Neusiedlersee ist etwa von 8. bis 17. November Halligalli, wenn die Winzer*innen ihre Kellertüren öffnen, um ihre jungen Weine zu präsentieren. Eindrucksvolles Highlight ist sicher der Hiataeinzug, übersetzt: „Einzug der Weingüter“, am Samstag (16.11.) um 13 Uhr, bei dem die Goaslklescher mit ihren Peitschen schnalzen, wie sie es früher taten, um die Weingärten vor Staren zu schützen.
- Lieblinge 2024
Gansl essen im Gut Purbach
Über den Martinstag kann man nur schwer sprechen, ohne nicht mindestens einmal an saftiges, knuspriges Martinigansl zu denken. Mmmhhh! Die Weidegans hat speziell im Südburgenland eine lange Tradition. Besonders gut schmeckt’s uns etwa im legendären Gut Purbach, in dem Sternekoch Max Stiegl aufkocht.
Im Herbst gibt’s hier üblicherweise das Pannonische Ganslessen mit klassischen Gansl mit Kirsch-Rotkraut, Erdäpfelknödeln und Brinen, aber auch ausgefalleneren Varianten wie gefüllten Hals mit Leber, Hirse und Kohl, Haxerlpastete oder Magen mit Kürbis. Für die besonders Hartgesottenen veranstaltet Max Stiegl im November und Dezember übrigens auch den sogenannten Sautanz – ein traditionelles Schlachtfest, bei dem ein Schwein geschlachtet und dann komplett verkocht wird, nose to tail, oder wie es auf der Website des Guts Purbach heißt: „vom Rüssel bis zum Ringerl“.
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Gut Purbach | Hauptgasse 64, 7083 Purbach
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Dienstag und Mittwoch geschlossen
- Lieblinge 2024
Wandern im Dreiländereck
Wenn für euch nichts mehr “Herbst is’!” schreit als ein farbenprächtiger Laubwald, dann seid ihr in der Gegend des Naturparks Raab goldrichtig. Wir haben uns etwa im hundefreundlichen Hotel Das Eisenberg einquartiert und hier die komplette Herbstdröhnung des Südburgenlandes bekommen: bunte Baumkronen und raschelnde Laubhaufen, so weit das Auge reicht. Durch den weitläufigen Wald könnt ihr bis ans Dreiländereck Österreich-Ungarn-Slowenien spazieren oder direkt auf der österreichisch-ungarischen Grenze entlangwandern. Wenn in der Früh der dichte Nebel aufzieht und die orangefarbenen Blätter langsam wieder die Oberhand gewinnen, ist Herbststimmung vorprogrammiert.
>> Mehr lesen: Unsere liebsten Hotels für Hundebesitzer*innen in Österreich
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Das Eisenberg | Mitterberg 32, 8383 St. Martin an der Raab
- Lieblinge 2024
Im CSELLO feiern
Aufwärmen ist ein gutes Motto für den Spätherbst. Die Cselley Mühle in Oslip, die seit 2022 als CSELLO auftritt, versorgt uns im Herbst mit Konzerten von Endless Wellness oder Birgit Denk. Kabaretts wie die von Maschek oder Lydia Prenner-Kasper und Partys wie die 80er 90er Party sind auch wieder mit von der Partie. Fad wird’s generell nie in Oslip.
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CSELLO – Cselley Mühle Oslip | Sachsenweg 63, 7064 Gemeinde Oslip
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DO–FR
An der Bahntrasse entlang radeln
Mit seinen flachen Weiten und seinen sanften Hügeln eignet sich das Burgenland ideal für eine ausgedehnte Radtour. Diesen Herbst wurde sogar ein neuer Radweg eröffnet: Der Bahntrassen Radweg verläuft auf 42 Kilometern von Oberschützen nach Rechnitz und fast die Hälfte davon auf einer ehemaligen Bahntrasse. Er verbindet damit acht burgenländische Gemeinden und eignet sich somit auch ideal für das Zurücklegen der einen oder anderen Alltagsstrecke. In nächster Zeit sollen entlang des Weges noch einige Erlebnisstationen entstehen, die Fertigstellung ist Ende 2024 geplant.
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Bahntrassen Radweg | 7432 Oberschützen
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Rund um die Uhr
- Lieblinge 2024
Frieden finden in der Burg Schlaining
Die meisten Burgen im Burgenland haben ihre Zugbrücken bereits im Laufe des Oktobers hochgeklappt und sich über den Winter in Dornröschenschlaf begeben. Nicht so die Burg Schlaining, die sich auch als „Friedensburg“ bezeichnet. Der Grund? Hier widmet man sich seit 1982 intensiv der Friedensforschung und erarbeitet Strategien der gewaltfreien Konfliktlösung.
Hier findet ihr etwa auch einen der 1.000 Papierkraniche, die die japanische Schülerin Sadako Saski gefaltet hatte, nachdem sie als Spätfolge des Atombomben-Abwurfs über Hiroshima an Leukämie erkrankt war. Wer 1.000 Kraniche faltet, hat einen Herzenswunsch frei, heißt es. Leider ging er für Sadako nicht in Erfüllung, sie starb kurz vor ihrem 13. Geburtstag. Ihre Familie verteilte die Kraniche danach in aller Welt als Friedensbotschafter.
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Friedensburg Schlaining | Rochusplatz 1, 7461 Stadtschlaining
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DI–SO
- Lieblinge 2024
Historisch shoppen bei Blaudruck Koó
Dem Herbst sitzt schon die Vorweihnachtszeit im Nacken und mit ihr die Frage, die uns alle Jahre wieder beschäftigt: Was schenken? Wie wär’s zum Beispiel mit einem Stück Tradition? Das gibt’s bei der Blaudruckerei Koó reichlich. In der fast 100 Jahre alten Färberei färbt man die Stoffe nach traditionellem Verfahren, wie es früher im Burgenland Gang und Gäbe war. Seit 2018 gehört der Original Burgenländische Indigo-Handblaudruck zum immateriellen Weltkulturerbe.
Die Färberei in Steinberg-Dörfl ist heute eine der letzten ihrer Art in ganz Europa. Wenn ihr einen Stoff individuell bedrucken oder ein Tischtuch anfertigen lassen wollt, könnt ihr anrufen oder persönlich vorbeikommen, bestimmte Modelle wie Schürzen, Kochhandschuhe oder Hemden könnt ihr auch via Onlineshop bestellen.
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Blaudruck Koó | Neugasse 14, 7453 Steinberg-Dörfl
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Nach Vereinbarung