Stuibenfall
Es braucht nicht viel und schon wird eine kleine Quelle zu einem brausenden Wasserfall. Wenn die Wassermassen unmittelbar vor unseren Augen in die Tiefe fallen, fallen bei uns die Kinnladen. Deshalb sind wir gefühlte Stunden lang staunend vor dem Stuibenfall im Ötztal gestanden.
Über eine Hängebrücke musst du gehen
Der Horlachbach stürzt von Niederthai aus tosend über 159 Meter ins Tal und wird damit zum größten Wasserfall Tirols. Nur etwa 20 Gehminuten hinter dem Ötzi-Dorf bietet sich euch aber nicht nur ein eindrucksvolles Naturschauspiel, sondern auch ein Test für eure Nerven. Sind sie nicht aus Stahl, ist es zumindest die 80 Meter lange Hängebrücke, die euch direkt an die Seite des Wasserfalls führt. Beim Blick nach unten kann einem schon mal mulmig werden – aber nur kurz, bevor der überwältigende Blick auf die herrliche Landschaft zu euren Füßen das Kommando übernimmt.
Wendeltreppe am gesunden Wasserfall
Drüben angekommen, führt euch eine moderne Konstruktion von etwa 700 Stufen immer weiter aufwärts, bis ihr am Ausgangspunkt des Wasserfalls ankommt. Dort verläuft eine zweite, deutlich kleinere Hängebrücke direkt über seinen Breaking Point. Die Aussicht von hier aus setzt noch mal eins drauf – umgeben vom zarten Wassernebel schaut ihr über Berg und Tal. Und das ist nicht nur fast schon kitschig, sondern auch ziemlich g’sund. Eine Studie der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg zeigt nämlich, dass ein einstündiger Aufenthalt am Stuibenfall über zwei bis drei Wochen hinweg die Lungenfunktion bei Sportlerasthma deutlich verbessert, und zwar bis zu 58 Prozent. Die sogenannte Ionenplattform als Teil der Stufenkonstruktion ermöglicht es daher, dem heilenden Wasserstaub möglichst nahe zu kommen – ohrenbetäubendes Rauschen inklusive.
Kraxeln im Wassernebel
Für alle, denen die Höhe allein noch nicht genug Adrenalin durch die Adern schießt, gibt es die Möglichkeit, dem Wasserfall noch näher zu kommen – hautnah quasi. Denn direkt an der linken Seite des Wasserfalls führt ein Klettersteig entlang, der sich wortwörtlich gewaschen hat. Denn die Nähe des brausenden Sturzbaches verlangt doch einiges an Klettergeschick und Trittsicherheit. Auf der Schwierigkeitsskala für Klettersteige zwischen A und E liegt der Stuibenfall-Steig selbst allerdings bei B bis C und auch für Kinder gibt es einige Tritthilfen. Also: Ob Stiegen steigend oder Felsen kletternd, höhenängstelnd oder tiefenrauschend – aufi auf’n Stuibenfall!
Für alle, die jetzt im Wasserfall-Rausch sind, haben wir die schönsten Wasserfälle des Landes gesammelt. Alle anderen können sich inzwischen ansehen, was man im Ötztal sonst noch alles anstellen kann. Wenn ihr euren Sommer in Tirol verbringt, folgt am besten unserer Liste, um keine Updates zu verpassen.