5 Möglichkeiten, wie du abseits von Tinder neue Leute kennen lernst

Conny Kubinger Vom 04.10.2019

„Ich hab‘ da jemanden kennengelernt…“ „Auf Tinder?“ Nein, ausnahmsweise nicht! Kennenlernen klappt nämlich auch ohne Hin- und Herwischen ganz gut. Unsere Autorin hat sich fünf Möglichkeiten überlegt, wie.

Leute kennenlernen

Wo lernt man heutzutage den potenziellen Traumpartner oder die potenzielle Traumpartnerin kennen? Okay, alle, die jetzt nicht zumindest für den Bruchteil einer Sekunde an Tinder gedacht haben, lügen. Man kann Tinder lieben oder hassen, aber eines steht fest: Einer so komprimierten Auswahl an Singles wie auf Tinder steht man im realen Leben in aller Regel eher selten gegenüber. Und obwohl Tinder-Bekanntschaften ja oft der Ruf des frivolen Sex-Chats oder kurzlebigen Abenteuers anhaftet, gibt es mittlerweile doch immer mehr Pärchen in meinem Bekanntenkreis, die sich auf Tinder gefunden haben. Die Probe aufs Exempel kann ich leider nicht mehr dazu liefern – das Tindergame hat sich für mich erledigt, mein Account wurde vor einem knappen Monat blockiert. Und nein, dahinter steckt keine wilde Geschichte mit pornösen Entgleisungen. Ich habe in meiner Bio lediglich meinen privaten Blog verlinkt und eine halbe Stunde später war ich gesperrt. Da so eine Tinder-Sperre unfassbar strenge 25 Jahre dauert, überlegte ich mir kurzerhand alternative Optionen zum erfolgreichen Kennenlernen neuer Leute:

Gym-Sauna

Es mag zunächst etwas eigenartig klingen, aber oft liegt der Zauber einer ersten Begegnung in der zufälligen Zusammenkunft an einem besonderen Ort. Ich lerne tatsächlich fast jedes Mal, wen ich in die Sauna meines Fitnessstudios gehe, neue Leute kennen. Im Vergleich zu Tinder ist die Sauna so filterfrei, dass es richtig befreiend ist. Kein Mensch würde auf die Idee kommen, dich in einer Sauna zu fragen: „Und, worauf stehst du eigentlich?“ (Eine Frage, die auf Tinder so ungefähr nach dem dritten Satz kommt.) Stattdessen redet man über Alltägliches und Besonderes, direkt aus dem Leben gegriffen, und versucht, sich dabei ausschließlich in die Augen zu schauen, um das Gegenüber nicht in Verlegenheit zu bringen. Von anstehenden Reisen über Restauranttipps, Schönheitschirurgie, dem neuen Job, Lieblingsmusik, oder auch, ob man die 50 Euro, die man im Fitnessstudio auf dem Fußboden gefunden hat, besser behält oder doch zur Rezeption bringt – das Ganze hat fast schon Stammtisch-Charakter, jedoch ohne alkoholischen Konsumzwang. Und es ist tatsächlich viel angenehmer, als es sich zunächst vielleicht anhört. Menschen sind, wenn sie sich hinter keinem Filter – nicht mal hinter dem der eigenen Kleidung – verstecken können, eben viel authentischer.

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Silent Dating

Vom Dating ohne Hüllen zum Dating ohne Worte: Auch mit Silent Dating könnten es Tinder-Skeptikerinnen und -Skeptiker mal probieren. Ziel des Ganzen ist es, nonverbal Menschen in Form von geführten Spielen und Aufgaben kennenzulernen. Und nonverbal ist hier tatsächlich Programm: Es wird nicht gequatscht. Das ist anfangs ganz schön komisch, aber im Endeffekt auch ziemlich aufschlussreich. Man glaubt gar nicht, wie viel man auch ohne Worte kommunizieren kann – vieles vermutlich eher unfreiwillig, aber dafür auch ehrlich. Die Aktivitäten werden paarweise durchgeführt, und man wechselt den Partner oder die Partnerin nach jeder Runde, sodass man im Laufe des etwa zweistündigen Programms mit etlichen unterschiedlichen Menschen interagiert hat. Am Ende des Abends vermerkt man dann auf dem Feedbackbogen, welche Personen man gerne wiedersehen möchte. Auskunft über diese Offline-Matches sowie deren Kontaktdaten erhält man dann in den darauffolgenden Tagen per Email. Für mich war es ein sehr kurzweiliger und lustiger Abend mit durchwegs netten, sympathischen und offenen Leuten. Ausprobieren schadet also keinesfalls.

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Meet ups

Auf meetup.com findet man eine Vielzahl an Events in der nächsten Umgebung, denen man sich anschließen kann. Um so einem Event beizuwohnen, erstellt man einfach ein Profil, tritt den Gruppen bei, die den eigenen Interessen entsprechen und meldet sich auf der Eventseite direkt für die ausgewählte Veranstaltung an. Außerdem wird man fortan immer darüber informiert, wenn wieder ein neues Event stattfindet. Der unbestreitbare Vorteil an diesem Konzept: Auf einen Schwung trifft man einen Haufen Gleichgesinnter, und das Ganze auch gleich gekoppelt mit einer gemeinsamen Aktivität. Die Gruppen reichen von „Creative Cafe Austria“ über „Ski Club Wien“ bis hin zu „Buddhist Meditation Classes Vienna“. Besonders beliebt ist zum Beispiel das „Speed Friending“ auf der Jesuitenwiese, bei dem sich im Speed-Dating-Style neue Freundschaften ergeben können. Solltet ihr in dem reichen Angebot dennoch nicht fündig werden, könnt ihr jederzeit auch selbst eine Gruppe gründen.

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Alleine reisen

Die Reisen, die ich alleine unternommen habe, waren auch die, auf denen ich am allermeisten erlebt habe. Beziehungsreisende oder Freundschaftsgruppen sind oft eine nahezu hermetisch geschlossene Vereinigung, außerhalb derer sich in der Regel nicht rasend viele neue Kontakte ergeben. Alleinreisende sind hingegen oft viel offener, weil sie auf neue Kontakte angewiesen sind, wenn sie nicht ohnehin lieber alleine bleiben wollen. Als Unterkunft der Wahl bieten sich dafür Hostels an, da man dort quasi immer auf aufgeschlossene und oft ebenfalls alleine reisende Travel Buddies trifft. Entkoppelt vom heimatlichen Alltagstrott und Pflichtenmarathon, sind auf Reisen geschlossene Bekanntschaften meiner Erfahrung nach auch nahezu immer von einer angenehmen Unbeschwertheit und positiven Energie geprägt. Gemeinsame Unternehmungen am Reiseort schaffen einprägsame, gemeinsame Erinnerungen, die viel stärker verbinden, als wenn man daheim mal schnell mit jemandem auf einen Drink geht. Abgesehen davon sind die internationalen Kontakte, die man auf Reisen knüpft, auch von einer kulturellen Warte aus sehr bereichernd. Oft eröffnen sich durch diesen Austausch neue Sichtweisen und Erkenntnisse. Der eigene Horizont wird größer, während sich die Welt als Ganzes – pathetisch gesagt – ein bisschen wärmer und familiärer anfühlt. Hach!

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Instagram

Was Apps anbelangt, ist Instagram tatsächlich mein Favorit, wenn es darum geht, mich mit neuen, interessanten Menschen zu connecten. Immerhin ist es ja eine Präsentationsplattform, in der jeder und jede die Highlights des eigenen Lebens zur Schau stellt. Natürlich kann man viel an der oft praktizierten Oberflächlichkeit und Selbstdarstellung kritisieren. Aber abgesehen davon lassen sich doch einige verbindende Parameter ablesen, wie etwa Ähnlichkeiten im ästhetischen Empfinden, ob man die gleiche Musik hört, denselben Celebrities folgt oder vielleicht sogar gemeinsame Bekannte hat. Die Interaktion mit Fremden ist äußerst einfach und auch sehr unverfänglich: Beitragskommentare erfreuen jeden dopaminsüchtigen Instagram-User (also eh jeden), wobei sich private Nachrichten oder Story-Reaktionen meiner Meinung nach besser für eine erste Kontaktaufnahme eignen, um tatsächlich ins Gespräch zu kommen.

Abschließend lässt sich also festhalten, dass Tinder definitiv nicht der letzte Schluck in der Single-Wüste ist, und es durchaus andere Möglichkeiten gibt, um neue Leute kennenzulernen. Die oben genannten Vorschläge sind auch nur eine kleine Auswahl an Optionen. Man kann sicherlich auch auf der Straße, im Supermarkt oder an der Bushaltestelle mit anderen ins Gespräch kommen. Wobei das dann schon das nächste Level der sozialen Überwindung wäre. Oder einfach Zufall. Aber man weiß nie. Stay open, lautet jedenfalls die Devise!

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(c) Beitragsbild | Patrik Gupta | Unsplash


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