Die schönsten Radtouren in Europa

Theresa Komornyik Vom 21.03.2024

Radfahren erlebt seinen Boom schon seit 2020. Wir sind ganze vier Jahre später immer noch verliebt und wollen im Urlaub am liebsten nur noch Bikepacken und Radfernwege bestreiten. Deshalb zeigen wir euch wo ihr die schönsten Radtouren in Europa findet.

Der Frühling zieht langsam ein und das bedeutet, wir satteln auf! Ob alpines Bergpanorama, Seerouten oder lange Flussbetten – Europa bietet Rennrad-, Gravelbike- und Mountainbike-Fahrer*innen ein vielseitiges Portfolio an landschaftlicher Schönheit, das sich mit dem Drahtesel am besten erkunden lässt. Wir zeigen euch die schönsten Radtouren in Europa.

Bitte informiert euch immer im Vorhinein genau darüber, welche Ausrüstung für die Route eurer Wahl notwendig ist, ob die Wege frei zu befahren sind und kümmert euch mit genügend Vorlaufzeit um Verpflegung und Unterkunft. Vergesst auch das Radkit mit Ersatzteilen nicht, bei langen Etappen ist der nächste Ort mit Radwerkstatt oft mehr als einige Kilometer entfernt.

Der Klassiker: Passau – Wien

Wir starten mit einem Klassiker, den Österreicher*innen vielleicht schon zumindest teilweise kennen: dem Donauradweg. Er beginnt in Donaueschingen und führt durch zehn Länder bis nach Rumänien ans Meer. Wir konzentrieren uns aber auf den beliebtesten Teil, die Route von Passau nach Wien.

Hier fahrt ihr größtenteils entlang des Flussufers und daher auf flachen Wegen. Die Ausnahme macht hier die Wachau, in der es kleine Anstiege zu bestreiten gibt. Auf 320 Kilometern sind es aber nur etwa 300 bis 400 Höhenmeter und die meisten Anstiege sind leicht zu bewältigen.

Alle 30 bis 60 Kilometer kommt ihr an einem größeren Ort vorbei, also müsst ihr euch die Pausen gut einteilen. Wir empfehlen, genügend Wasser und Snacks mitzunehmen. Bei guter Planung könnt ihr auf dem Weg aber Pause mit Steckerlfisch und Soda Zitron oder Radler machen. Dafür bietet sich zum Beispiel die Pension Fischerhof an, die ihr in Feldkirchen an der Donau, etwa 30 Kilometer vor Linz, findet. Unterkommen könnt ihr auf dem Weg regelmäßig in Pensionen und Gasthäusern, die meisten davon sind sehr radfreundlich.

Die wichtigsten Infos:

  • 320 Kilometer; 60% Radwege, über 95% Straße oder Asphalt
  • Schwierigkeit: leicht
  • Unterbringung: etliche radfreundliche Pensionen und Gasthäuser entlang der Route
  • Pausentipp: Steckerlfisch frisch aus der Donau
Donauradweg
(c) 1000things

Der Urbane: Kopenhagen City Tour

Natürlich darf in dieser Liste die fahrradfreundlichste Stadt der Welt nicht fehlen. In Kopenhagen gibt es etliche Routen, auf denen ihr Stadt, Umland und auch ruralere Gebiete erkunden könnt. Wir empfehlen euch die Runde um die Insel Amager im südlichen Teil der Stadt. Hier könnt ihr anfangend vom Rathaus in der Stadt nach kurzer Zeit schon durchgehend am Strand entlang fahren. Amager lockt mit Lagunen, spannender Architektur und kulturellen Highlights, nach 50 Kilometern seid ihr schon wieder zurück am Startpunkt, so schnell geht’s.

Der Weg lässt sich gut bewältigen und ist auch für Anfänger*innen eine gute Wahl, die minimalen 80 Höhenmeter sind kaum zu spüren. Der Großteil der Route liegt auf befestigten Radwegen, was die Ausfahrt zu einem gemütlichen und stressfreien Ausflug macht.

Unterkünfte und Verpflegung werden in Kopenhagen keine Probleme bereiten, auch die kulinarische Belohnung nach der sportlichen Betätigung wird nicht lange auf sich warten lassen. Wir empfehlen einen Besuch beim Reffen Markt, dem größten Streetfood-Markt in Nordeuropa, bei dem ihr aus einer riesigen kulinarischen Bandbreite wählen könnt, während ihr, passend zum Tagesthema, weiterhin den Meerblick genießt.

Die wichtigsten Infos:

  • 50 Kilometer, großteils Radweg oder asphaltiert
  • Schwierigkeit: leicht
  • Unterbringung: Hotels, Pensionen, Hostels
  • rundum Meerblick

>> Mehr lesen: Streetfood: Die besten Märkte in Europa

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Das Meisterwerk: Sa Calobra – Colls dels Reis

Streng genommen schreiben wir hier nicht von einer ganzen Route, sondern einem etwa 10 Kilometer langen Anstieg und somit nur einem Abschnitt. Von erfahrenen Radfahrer*innen wird die Strecke auch als absolutes Muss für jeden Mallorca-Trip bezeichnet und darf somit auch in dieser Liste nicht fehlen. Vom Küstenort Sa Calobra schlängelt sich eine Straße hinauf auf die Spitze Coll dels Reis. Auf dem Weg begegnet ihr der berühmten 270 Grad Kurve, die sich als Fotospot schon einen Namen gemacht hat. Etwas ungünstig ist der Fakt, dass ihr den Aufstieg erst von der anderen Seite, also als Abstieg, fahren müsst, um überhaupt in den Küstenort Sa Calobra zu kommen. Alternativ gibt es auch Bootsfahrten vom in der Nähe liegenden Port de Sóller.

Kombinieren könnt ihr die Strecke mit etlichen Routen im Norden oder Nordosten der Insel. Mallorca gilt nicht umsonst als Rennrad-Paradies – hier gibt es etliche Wege, die nur darauf warten, von euch befahren zu werden. Auf manchen findet ihr sogar professionelle Fotograf*innen, die auf den beliebtesten Routen Fotos von euch schießen. Diese könnt ihr dann im Nachhinein als Souvenir online erwerben.

Die wichtigsten Infos:

  • 10 Kilometer, 680 Höhenmeter, 100 % Straßenbelag
  • Schwierigkeit: schwierig
  • Unterbringung: radfreundliche Unterkünfte auf der ganzen Insel

So pittoresk geht’s auf Mallorca zu. (c) Michael Salomon


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Die Seerunde: Bodensee-Umrundung

Einmal um den See zu radeln, klingt zu Beginn nach einem Sonntagsausflug. Beim Bodensee handelt es sich aber wohl eher um ein mehrtägiges Abenteuer. Ihr quert nämlich auf ungefähr 260 Kilometern ganze drei Länder: Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Die Route liegt fast ausschließlich auf befestigten Radwegen, die auch überwiegend im Flachen liegen, was die Bodensee-Umrundung zu einem Radweg für alle Fitnesslevels macht. Auch die Anstiege sind sanft und somit gut machbar.

Die Route ist gespickt mit kleinen Dörfern und historischen Städten, ihr findet regelmäßig Restaurants und radfreundliche Unterkünfte entlang des Weges. Hier werdet ihr definitiv mehr Zeit einplanen müssen, um auch genug Sightseeing unterzubekommen. Im Sommer lohnt sich eine Kombination eures Besuchs mit den vielen verschiedenen Weinfesten, die hier jährlich stattfinden. Auf dem Weg gibt es auch einige Campingplätze, falls ihr einen Low-Budget Ausflug plant. Ein Gepäcktransport bringt sogar eure Taschen für euch zur nächsten Unterkunft – angenehm!

Tipp der Redaktion: Die Schwimmpausen definitiv im österreichischen Teil der Route einplanen, in Deutschland gibt es privatisierte Abschnitte.

Die wichtigsten Infos:

  • 260 Kilometer; mehr als die Hälfte Straße oder Asphalt, ca. 40% Radweg
  • Schwierigkeit: leicht
  • Unterbringung: radfreundliche Unterkünfte und Campingplätze auf der ganzen Route, Gepäcktransport für Aufpreis buchbar
  • malerische Städte und historische Highlights, Schwimmpausen
Diesen Ausblick könnt ihr auf eurer Kaffeepause haben. (c) Julia Riedesser | 1000things

Der Alpine: Alpe-Adria-Radweg

Eine weitere beliebte Radtour, die euch durch Österreich führt, ist der Alpe-Adria-Radweg. Er ist nicht ohne Grund einer der beliebtesten Radwege Europas, denn hier gibt es fast alles: historische Städte, Bergpanorama, Seen und am Ende natürlich das Meer. Beginnend in Salzburg führt euch der etwa 420 Kilometer lange Radweg über Bad Gastein, Villach und Udine bis nach Grado ans adriatische Meer.

Wie ihr sicher schon erahnen könnt, ist der Weg über die Alpen mit Höhenmetern verbunden, allerdings könnt ihr auch um die 20 Tunnel nehmen, um euch den Weg zu vereinfachen. Insgesamt müsst ihr ungefähr 3.500 Höhenmeter meistern, um den belohnenden Sprung ins Meer zu machen. Eine kurze Zugfahrt durch den Alpenhauptkamm unterbricht die Radfahrt für ungefähr 11 Kilometer, alles davor und danach wird natürlich selbst getreten.

Unterkünfte gibt es auf dieser Route reichlich, in den Sommermonaten solltet ihr allerdings schon im Vorhinein buchen, da viele Orte in der Hochsaison überlaufen sein könnten. Für den Alpe-Adria-Radweg gibt es auch immer wieder online günstige Reiseangebote, in denen Unterkunft, Gepäcktransport und Rücktransport an den Startpunkt inkludiert sind.

Die wichtigsten Infos:

  • 420 Kilometer, ca. 75% asphaltiert, in Teilbereichen Feldwege
  • Schwierigkeit: leicht bis mittel
  • Unterbringung: Campingplätze, Hotels, Pensionen
  • Bergpanorama, historische Städte, Seen, Flüsse und Meer
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Der Off-Roader: The South Downs Way

Diese malerische Route führt euch entlang der South Downs, einer wunderschönen Hügelkette im Süden Englands. Die 160 Kilometer fahrt ihr großteils auf unbefestigten Wegen, Schotterpfaden und Grasflächen. Hier solltet ihr also vom Rennrad absehen und auf’s Gravelbike oder sogar Mountainbike springen, denn nach Asphalt sucht ihr hier vergeblich. Der Startpunkt liegt in Winchester und nach etwa zwei bis vier Tagen kommt ihr an eurem Ziel in Eastbourne an.

Die Route liegt, wie schon erwähnt, entlang einer Hügelkette. Und das bedeutet Höhenmeter. Hier radelt ihr etwa 3.000 Höhenmeter, einige von den Anstiegen sind dabei auch steiler. Belohnt werdet ihr mit dem Ausblick auf den Ärmelkanal, das Meer und die sattgrüne Landschaft.

Entlang der Route gibt es sowohl Campingplätze als auch klassische englische Bed & Breakfasts, die bei instabilen Wetterbedingungen eine echte Rettung sein können. Da die Route eher abgelegen ist, solltet ihr unbedingt genügend Wasser und Snacks mitnehmen, die Versorgung unterwegs ist auf gewissen Etappen schwierig.

Die wichtigsten Infos:

  • 160 Kilometer, meist unbefestigt, Schotterpfade und Grasflächen
  • Schwierigkeit: schwierig
  • Unterbringung: Campingplätze und Bed & Breakfasts
  • beeindruckende Landschaft, Aussichtspunkte, historische Stätten
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Das Inselhopping: The Hebridean Way

Im Nordwesten Schottlands erwartet euch eine abenteuerliche Route. Beginnend in Vatersay im Süden der Äußeren Hebriden, einer Inselkette an der Westküste Schottlands, überquert ihr beim Hebridean Way etliche kleine Inseln, die mit Fähren oder Brücken verbunden sind, bis ihr am Butt of Lewis beim Leuchtturm euer Ziel erreicht.

Die Route erstreckt sich über fast 300 Kilometer, mit bis zu 2.000 Höhenmetern müsst ihr hier rechnen, bei denen die meisten erst ab Kilometer 175 auftreten. Der überwiegende Teil der Route befindet sich auf Bundesstraßen und Straßen, etwa 90 Prozent der Strecke sind somit auf Straßenbelag und Asphalt zu befahren. Trotzdem solltet ihr die Route mindestens mit einem Gravelbike bestreiten, da ihr hin und wieder auch auf Off-Grid-Wege treffen werdet.

Die Suche nach Verpflegung und Unterkunft ist spontan nicht einfach und sollte gut geplant sein, bei den abgelegeneren Etappen kommt ihr nämlich nur unregelmäßig durch kleinere Dörfer. Die Tourismus-Seite der Outer Hebdrides hat einen tollen Onlineauftritt, der euch die Planung so einfach wie möglich gestaltet. Hier könnt ihr auf eurer Route nach Unterkünften, Erlebnissen, Verpflegung und Co. filtern. Praktisch ist auch, dass ihr auf den Inseln wild campen könnt. Wir sind sicher: Noch nie konntet ihr so nah am Meer schlafen wie hier.

Die wichtigsten Infos:

  • 300 Kilometer; fast überwiegend asphaltiert, kurze Strecken auch Off-Grid
  • Schwierigkeit: mittel, zweite Hälfte herausfordernder durch Höhenmeter
  • Unterbringung: wild Campen, Bed & Breakfasts, Hotels etc.; mehr Infos online
  • abwechslungsreiche Landschaften mit Meerblick, traditionelle gälische Orte und Kultur
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Beitragsbild:

Yury Kirillov | Unsplash