Kunstraum Damani

Viktoria Klimpfinger Vom 10.09.2018
Mach's dir gemütlich in Wiens "Kunstwohnzimmer"!
Kunstraum Damani

Arty Stuff im 7. Bezirk? Wie naheliegend – hust hust. Im Damani treffen sich aber nicht die verstaubten alten Meister, sondern junge Künstler in gemütlichem Ambiente.

Nachwuchsförderung

Das Klischee des jungen, hageren Künstlers in verschlissenem Barrett und schwarzem Rollkragenpulli, der sich als Untermieter bei seiner Mäzenin einquartiert und nur von Luft und Liebe lebt, ist im 21. Jahrhundert längst veraltet. Aber dass man es als upcoming Artist gerade zu Beginn der Laufbahn nicht unbedingt leicht hat, gesehen zu werden, gilt wohl in jeder Epoche. Besonders wenn man nicht mit den richtigen Leuten verwandt oder verschwägert ist. Galerien wie das Damani wirken diesem Ungleichgewicht entgegen und fördern junge Künstlerinnen und Künstler, indem man ihnen in der Zollergasse, im Herzen von Bobo-Hausen also, einen Ausstellungsraum zur Verfügung stellt. Sehr aufmerksam – übrigens die deutsche Übersetzung des südafrikanischen Wortes „damani“.

Damani Kunstraum
Bilder der jungen Künstlerin „Koi Karp“, die bei ihrer ersten Ausstellung „Through these Words“ im Sommer im Damani zu sehen waren. Sie arbeitet mit Tusche-Schraffuren und Zitaten.

Kunst zugänglich machen

Da sich hier vornehmlich die jüngere Szene mit einigen Routiniers vermischt, steht man sich im Damani auch nicht bei verhaltenem Hüsteln stillschweigend die Beine in den Bauch, während ein Auktionator mit Monokel die Werke mit seinem Versteigerungshammer verklopft. Nein, die Stimmung ist locker und gelöst – bisweilen auch feucht fröhlich dank der gut ausgestatteten Bar. Pelzmäntel, Einstecktücher und den nostalgischen Duft von Chanel No. 5, den einige weiß toupierte Haarballons hinter sich herziehen, sucht man hier also vergebens. Egal ob Lesungen, Live-Zeichnungen oder Open Stages – hier ist man bemüht, die Bilder von den Wänden zu holen und multimedial erlebbar zu machen.

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Alkohol macht kreativ

Und besonders intensiv bewahrheiten sich solche fast schon esoterisch klingenden Floskeln mit der richtigen Menge Sprit und dem einen oder anderen kleinen Snack. Aber auch, wenn gerade kein Event ansteht oder ihr eher Kunstbanausen als Ästhetik-Fetischisten seid, lohnt sein ein Ausflug ins Damani. Nicht umsonst nennt es sich das „Kunstwohnzimmer“. Ja, schon klar: Nur weil man sich selbst einen bestimmten Namen gibt, muss er noch lange nicht zutreffen. Aber wir nennen uns doch auch inoffiziell die „großartigste Online-Plattform diesseits des Mississippi“ und auch das ist die volle Wahrheit. Jedenfalls ist es im Damani tatsächlich auch ohne die volle Kunst-Dröhnung sehr gemütlich, vor allem im Schanigarten. Und im Unterschied zu seinen Artverwandten von Gegenüber, im Liebling und Europa, ist hier auch die Wahrscheinlichkeit größer einen Platz zu ergattern.

Damani Kunstraum
Der Schanigarten im Damani.

Ihr wollt noch tiefer in die junge Kunstszene eintauchen? Dann ab ins Brick-5! Oder ihr bleibt im 7. Bezirk und seht euch an, was man hier sonst noch alles machen sollte.