Ausgefallene Dinge, die ihr in Wien machen könnt

Wien, Wien, nur du allein – kannst manchmal ziemlich schräg und ungewöhnlich sein! Der Hauptstadt wird bekanntlich vieles nachgesagt: Sie ist die lebenswerteste Stadt der Welt, ihre Einheimischen sind grantig und morbid. Dass Wien aber auch ganz schön schräg sein kann, geht daneben etwas unter. Deshalb haben wir hier für euch die ausgefallensten Unternehmungen und Aktivitäten in der Hauptstadt gesammelt.

Immer wenn ein freier Tag kommt, seid ihr schon ganz euphorisch, weil ihr am liebsten tausend Sachen mit eurer Zeit anfangen würdet: einkaufen, essen, ins Museum, Theater, oder doch lieber einen Workshop buchen, und dann auch gleich noch eine Stadtführung dranhängen… Puh, nach dieser geballten Power-Erholung habt ihr euch ein paar Bierchen im Lieblingsbeisel redlich verdient. So viel Freizeitspaß ist einfach nicht zu toppen? Challenge accepted! Wir pimpen euren Feierabend mit ausgefallenen Aktivitäten und ersetzen eure immer gleichen Programmpunkte durch ihre schrägen Verwandten.
Ausgefallener Tagesstart im Katzencafé
Erst mal starten wir in unseren ausgefallenen Tag mit einem gemütlichen Kaffee. Was daran so ausgefallen ist? Wir schlürfen ihn in haariger Gesellschaft. Und damit meinen wir nicht, dass wir unseren Onkel Herbert mit der üppigen Unterarmbehaarung endlich mal wieder ausführen. Nein, wenn unsere felligen Kaffee-Genossen schnurren, machen sie das im Unterschied zu Onkel Herbert nicht schnarchend im Schlaf, sondern bei vollem Bewusstsein. Jetzt dürfte die Katze langsam mal aus dem Sack sein, oder? Im Café Neko im 1. Bezirk sind sogar gleich mehrere Stubentiger los. Während ihr also bei Kaffee, Tee und hausgemachten Kuchen versucht, in die Gänge zu kommen, bringen euch die fünf Kaffeehauskatzen aus dem Wiener Tierschutzhaus in Kuschelstimmung. Aber lasst euch ja nicht zu sehr einlullen – wir haben noch einiges vor mit euch!

Konzerte für unterwegs
Ein herkömmliches Konzert ist ja mal ganz nett, aber wie wäre es, wenn ihr das Setting auf die Straße oder gleich auf ein Boot verlegt? Bei den Silent Bootskonzerten von Medienkünstler Oliver Hangl lauscht ihr den Bands via Silent-Disco-Kopfhörer nämlich von der alten Donau aus und schippert dabei mit einem Boot umher. Bei den Walking Concerts spaziert ihr gemeinsam mit den Musiker*innen und lauscht mit euren Funkkopfhörern der Musik. Alle Infos dazu findet ihr auf der Website.
Außergewöhnliche Museumsbesuche
Auch bei den Museen hat Wien mehr zu bieten als die Klassiker. Zum Beispiel könnt ihr das Bestattungsmuseum oder das Kriminalmuseum entdecken. Ziemlich außergewöhnlich ist auch das Fälschermuseum im dritten Bezirk. Hier könnt ihr die größten Werke der Kunstgeschichte bewundern – und euch danach blöd vorkommen, weil sie gar nicht echt sind. Gegenüber vom Hundertwasserhaus widmet man sich in diesem in Europa einzigartigen Museum ganz der Kunstfälschung. Und auch im Museum der Illusionen könnt ihr euren Augen nicht trauen, denn es führt euch in die Welt der optischen Täuschungen. Ihr werdet gar nicht glauben können, was ihr dort seht! Ein richtig cooler Neuzugang ist außerdem das Queer Museum Vienna. Noch bis Juni 2022 teilt es sich die Räumlichkeiten mit dem Volkskundemuseum und zeigt Kunst von queeren Künstler*innen, veranstaltet verschiedene Events und wirft einen Blick auf queere Geschichte.

Schnecken schmecken
Wer anstatt eines kulturellen lieber einen kulinarischen Ausflug machen möchte, kann die Wiener Schneckenmanufaktur Gugumuck besuchen. Dort dreht sich alles um die Weinbergschnecke: Von Mai bis Oktober werden Führungen direkt am Feld in Favoriten angeboten. Eine Führung kostet 19 Euro und beinhaltet auch eine Verkostung und ein Glas Wein oder ein alkoholfreies Getränk. Im Hofladen könnt ihr durch die Produkte der Manufaktur stöbern, in der Gartenbar könnt ihr im Sommer die Kreationen rund um die Schnecken kosten – aber keine Sorge, es stehen auch andere Gerichte auf der Karte.

Raus aus dem Trott und dem Kontrollraum
Wenn euch weder Museen noch Schnecken begeistern, könnt ihr es mal mit ein wenig Action versuchen: In Escape Rooms hangelt ihr euch von Rätsel zu Rätsel, von Hinweis zu Hinweis entlang, bis ihr dem abgeschlossenen Setting schließlich entkommt, bevor die Zeit abgelaufen ist. Escape Rooms gibt es in Wien mittlerweile viele verschiedene und ihr habt eine große Auswahl an unterschiedlichen Abenteuern. Im MuseumsQuartier gibt es mit Escape! übrigens einen außergewöhnlichen Escape Room: Die Künstlerin Deborah Sengl hat den Raum zum Thema Flucht gestaltet und will damit zum Nachdenken und Einfühlen anregen.
Weiterbildung am eigenen Leib
Ihr macht in eurer Freizeit auch gerne mal den einen oder anderen Workshop? Wenn euch euer Excel-Seminar oder der 15. Handlettering-Kurs schon dezent anödet, dann geht doch mal an eure Grenzen – oder Schwellen. Denn in der Schwelle Wien gibt’s allerhand Workshops für sexuell Experimentierfreudige und Neugierige. Von polyamourösen Beziehungsgruppen bis zum Sex-positive Karaoke-Abend, von der Fetisch-Nacht bis zum Rauf-Workshop könnt ihr euch und euren Körper von unzähligen neuen Seiten kennenlernen.
Ab in die Spielecke
Wem das zu weit geht, kann es auch vorsichtiger angehen und zum Beispiel einen Tag lang einfach nur spielen. Spielen? Ja, die VHS Wien bietet nämlich einen Kindergarten für Erwachsene an – Bastelecke, Verkleidungskiste und Musikinstrumente inklusive. Das Motto lautet „endlich wieder Kind sein“ und der Kurs soll die kindliche Neugier wieder wecken und so auch die Kreativität fördern. Der Kindergarten für Erwachsene findet an mehreren Samstagen von 10 bis 15 Uhr statt. Auf der Seite der Volkshochschule könnt ihr euch dafür anmelden.
Strolling around
Warum nicht die freie Zeit auch mal dafür nutzen, eure Stadt besser kennenzulernen? Dafür müsst ihr euch aber nicht unter die klassischen Tourigruppen schmuggeln, die brav einem Guide folgen, der in ein Headset plärrt und einen bunten Regenschirm zusammengefaltet in die Luft reckt, als würde er einen Touri-Aufstand anzetteln. Besonders in Wien gibt es genug alternative Touren, bei denen sogar die grantigsten aller Urwiener*innen noch etwas lernen können. Space and place bietet etwa immer wieder spannende Touren an, wie die Vienna Ugly Tours, bei denen sich die österreichische Hauptstadt von ihrer schiechsten Seite zeigen darf. Oder ihr begebt euch auf die Spuren der Streetart in Wien und lernt die Graffiti-Szene besser kennen.
Von der Bühne auf die Straße
Abends gönnt man sich auch gerne mal Theater. Wir finden ja, dass Wiens Straßen manchmal selbst schon der Asphalt sind, der die verrückte Welt bedeutet. Aber wenn ihr’s noch verrückter wollt, dann bleibt wohl nur die Fusion: Straßentheater! Das Nesterval-Ensemble ist in Wien bekannt für seine skurrilen, manchmal auch gewagten und grenzgängerischen Performances im öffentlichen Raum. Bei ihren Stücken bindet die Nesterval-Familie ihre Zuschauer*innen aktiv ins Geschehen ein, stellt sie vor Aufgaben und konfrontiert sie mit Identitäten und Erwartungshaltungen.
Essen ohne Licht
Essen müssen wir alle ab und zu. Und das Auge isst bekanntlich mit. Was aber, wenn es beim Essen gar nichts sieht? Angeblich schalten sich im absoluten Dunkel mit der Zeit ja die anderen Sinne stärker ein. Also spielt beim Dinner im Dunkeln im Dialog im Dunkeln der Geschmackssinn unbestritten die erste Geige. Immer Freitag- und Samstagabend gibt’s ein Gläschen Sekt vorab, dann flaniert – oder irrt – ihr gemeinsam mit einem blinden oder sehbehinderten Guide eine halbe Stunde durch den stockdunklen Parcours, bevor ihr ein Vier-Gänge-Menü serviert bekommt. Am besten ihr meldet euch drei bis vier Wochen vor eurem Wunschtermin an und plant circa drei Stunden ein. Pro Person kostet der Spaß im Dunkeln 84 Euro.
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